Barry Le Va Distribution Piece, Particles and Strips, 1968 (Detail) Grauer Filz Dimensionen variabel (ca. 10,7 x 13,7 m) Foto: Elaine Mayes © Estate Barry Le Va, David Nolan, New York Barry Le Va Distribution Piece, Particles and Strips, 1968 (Detail) Grauer Filz Dimensionen variabel (ca. 10,7 x 13,7 m) Foto: Elaine Mayes © Estate Barry Le Va, David Nolan, New York - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumLI

Wer: kunstmuseumLI

Was: Ausstellung

Wann: 26.04.2024 - 29.09.2024

Barry Le Va (1941–2021) gilt als Erneuerer der Skulptur in der Kunst nach 1960. Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt die erste Retrospektive nach dem Tod des Künstlers. "I guess at that time the body was a new territory, and it had to be investigated."—Barry Le VaIn seinem multidisziplinären Werk, das in seinen Anfängen der Prozesskunst bzw. dem Postminimalismus zugerechnet…
Barry Le Va (1941–2021) gilt als Erneuerer der Skulptur in der Kunst nach 1960. Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt die erste Retrospektive nach dem Tod des Künstlers. "I guess at that time the body was a new territory, and it had to be investigated."—Barry Le VaIn seinem multidisziplinären Werk, das in seinen Anfängen der Prozesskunst bzw. dem Postminimalismus zugerechnet wird, erweiterte Barry Le Va den Skulpturbegriff, indem er die Geschlossenheit der Form aufbrach und die Dimension der Veränderung und Instabilität in sein Werk integrierte.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über sein Schaffen von den 1960er-Jahren bis zu den letzten Werkgruppen und folgt dabei einem roten Faden: die Beziehung zwischen dem installativen und dem zeichnerischen Werk zu untersuchen. Barry Le Vas Installationen sind mit Bedacht und nach genauem Plan ausgeführt, lassen aber zugleich den Zufall, das Chaos und die Ordnung zu werkbestimmenden Elementen werden. Dabei dient dem Künstler der Boden zeitlebens als «Grund» und Experimentierfeld. Bereits 1966 entstehen die ersten auf dem Boden verstreuten Distribution Pieces, mit denen er im November 1968 durch eine Titelgeschichte in der Zeitschrift Artforum schlagartig einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wird.

Die Zeichnung ist ein wesentlicher Bestandteil von Le Vas Oeuvre. Einerseits sieht er sie als Teil seines Denkprozesses, andererseits versteht er sie «als Diagramme, die ähnlich wie Partituren oder Kompositionen funktionieren». In diesem Sinne bereiten sie oft das skulpturale Werk vor, sie können als Plan-Ansichten dienen, wobei sie gleichzeitig die Interpretation und Improvisation vor Ort zulassen. Oder sie können ganz für sich stehen. Die Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachtenden ist für Barry Le Va von Anfang an von grosser Relevanz. Wie Tatorte fordern seine Installationen die Betrachter:innen heraus, nach Hinweisen zu suchen, um die Abfolge von Handlungen, die zu ihnen geführt hat, bzw. das ihnen zugrundeliegende Konzept zu rekonstruieren. Dieser Herangehensweise liegt Le Vas Begeisterung für das Genre des Krimis zugrunde: «Ich war fasziniert von der Idee der visuellen Indizien, von der Art und Weise, wie Sherlock Holmes es schaffte, eine Handlung aus obskuren visuellen Indizien zu rekonstruieren.» Das Kunstmuseum Liechtenstein verfügt gemeinsam mit dem Kunstmuseum St. Gallen und dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt über frühe Schlüsselwerke von Barry Le Va aus der Sammlung Rolf Ricke, der den Künstler 1970 erstmals in Europa ausstellte. Diese Werke bilden einen zentralen Ausgangspunkt der Ausstellung. Eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Christiane Meyer-Stoll.

Die Ausstellung wird von einer dreibändigen Publikation begleitet, in der besonders die Stimme des Künstlers durch seine «Notes» (Statements) und durch die Wieder- und Erstveröffentlichung von Interviews zu Wort kommt.

Die Ausstellung wird nachfolgend bei Fruitmarket, Edinburgh (26.10.2024 – 2.2.2025) und im Museum Kurhaus Kleve (Frühjahr 2025) zu sehen sein.

Barry Le Va Untitled, 1987–1989 Farbholzschnitt auf Papier 80,5 x 104 cm Jahn und Jahn, München Barry Le Va Untitled, 1987–1989 Farbholzschnitt auf Papier 80,5 x 104 cm Jahn und Jahn, München - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumLI Barry Le Va beim Aufbau von «Bullit Piece», 1970 Galerie Rolf Ricke, Lindenstraße 22, Köln Foto: Unbekannt Barry Le Va beim Aufbau von «Bullit Piece», 1970 Galerie Rolf Ricke, Lindenstraße 22, Köln Foto: Unbekannt - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumLI
Tags: Bildhauer, Grafik, Installation, Objekte, Skulptur, Zeichnungen

ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–17 UhrDonnerstag 10–20 UhrMontag geschlossen
Eintritt: CHF 15; ermässigt CHF 10

Archiv
Vaduz, Ausstellung, 07.10.2023 - 08.10.2023
Ari Benjamin Meyers
Vaduz, Ausstellung, 09.09.2023 - 17.09.2023
Alice AycockTwister Again, 2022Powder coated aluminum213.36 x 218.44 x 187.96 cm | 84 x 86 x 74 inBase plate: 1.3 x 121.9 x 121.9 cm | 1/2 x 48 x 48 inEdition of 5 plus 2 AP plus 1 EC (#1/5)
Candida Höfer, Kistenlager Schaan, 2021 © Candida Höfer, Köln / 2022, ProLitteris, Zürich
Brian O’Doherty, The Critic’s Boots, 1964–1965, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz © Brian O’Doherty
Vaduz, Ausstellung, 15.06.2022 - 16.10.2022
Rashid Al Khalifa. Foto: Oliver Mark
Mercedes Azpilicueta, Potatoes, Riots and Other Imaginaries, 2021, Prix de Rome – Stedelijk Museum Amsterdam, Foto: Daniel Nicholas © Mercedes Azpilicueta
Vaduz, Ausstellung, 12.11.2021 - 28.08.2022
Ferdinand Hodler, Fröhliches Weib, ca. 1911, Hilti Art Foundation (Ausstellung Körper–Geste–Raum)
Vaduz, Ausstellung, 09.06.2022 - 21.08.2022
5000 Jahre Esskultur in China
Matthias Frick, Sie leben von den Touristen, 1979, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz / Schenkung aus dem Nachlass des Künstlers
Vaduz, Ausstellung, 12.11.2021 - 24.04.2022
Rivane Neuenschwander, The Name of Fear/Vaduz (Enge Räume/People in Disguise), 2021, Foto: Mateus Rubim, courtesy of the artist and Fortes D'Aloia & Gabriel, São Paulo/Rio de Janeiro © Rivane
Vaduz, Ausstellung, 14.03.2021 - 31.03.2022
Hühnerei, ausgeblasen und bemalt mit Schneewittchen-Motiven, Renate Mildner, Deutschland, wohl 1986.