Portrait Mirjam Pressler Portrait Mirjam Pressler - Mit freundlicher Genehmigung von: juedischesmuseum

Wer: juedischesmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 19.04.2024 - 01.09.2024

Eine Ausstellung über die preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin, Übersetzerin und Malerin Mirjam Pressler, die dazu einlädt, in ihre Bücherwelten einzutauchen und selbst kreativ zu werden.

Mirjam Pressler zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. 1940 kam sie als Kind einer unverheirateten Mutter in Darmstadt zur Welt. Ihre…

Eine Ausstellung über die preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin, Übersetzerin und Malerin Mirjam Pressler, die dazu einlädt, in ihre Bücherwelten einzutauchen und selbst kreativ zu werden.

Mirjam Pressler zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. 1940 kam sie als Kind einer unverheirateten Mutter in Darmstadt zur Welt. Ihre ersten Lebensjahre waren von Armut, Einsamkeit und Gewalt geprägt. Als Jugendliche träumte sie davon, Malerin zu werden. Erst mit 39 Jahren fand sie zum Schreiben.

Ihre Bücher behandeln schwierige Themen wie Angst, Gewalt, Einsamkeit, Behinderung und Essstörungen. Zugleich sind Lebensmut und Hoffnung starke Motive. Pressler beschäftigte sich mit jüdischen Themen und erinnerte an Überlebensgeschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Außerdem war sie eine anerkannte Übersetzerin und übertrug hebräische, niederländische, englische, jiddische und flämische Bücher ins Deutsche. Unter anderem übersetzte sie berühmte Autorinnen und Autoren wie Anne Frank und Amos Oz.

Themen der AusstellungDie Ausstellung widmet sich den Wirkungswelten, die Mirjam Pressler in ihren Texten und Bildern schuf. Sie zeigt die bislang weitgehend unbekannte Seite Presslers als bildende Künstlerin. Als Sechzehnjährige bewarb sie sich um einen Platz an der renommierten Städelschule in Frankfurt. In ihrer Bewerbung erklärte sie: „Mein besonderes Interesse gilt der Malerei und ich habe keinen größeren Wunsch, als mich darin weiterzubilden.“ 1957 wurde sie als Schülerin auf Probe aufgenommen. Nach nur anderthalb Jahren bat der Direktor Presslers Mutter darum, ihre Tochter wegen mangelnden Talents von der Städelschule abzumelden. Doch auch nach dem Studienabbruch 1959 malte sie weiter. Die Bildmotive, die sie auf die Leinwand brachte, sind ähnlich persönlich wie ihre späteren Geschichten, und wenig gefällig. Sie behandeln zwischenmenschliche Beziehungen, Mutterschaft und Geburt, Sexualität, Männlichkeit und Weiblichkeit.

Neben ausgewählten Arbeiten der bildenden Kunst erhalten die Besucherinnen und Besucher einen umfassenden Einblick in Presslers schriftstellerisches Werk. Viele ihrer Bücher werden vorgestellt und laden zum Lesen ein. Schließlich ist die Ausstellung auch eine Liebeserklärung an die Literatur und ans Lesen.

Für Mirjam Pressler waren Bücher der Rettungsanker in einer beschädigten Kindheit und bis zum Lebensende liebte sie es, in die Bücherwelten zahlreicher Autorinnen und Autoren einzutauchen.

"Ich gebe mich nicht der Illusion hin, Bücher könnten die Welt verändern, aber für einzelne Menschen kann ein Buch eine weltbewegende Bedeutung erlangen."

Mirjam Pressler

Diese Liebe zu Büchern war es schließlich, die sie dazu motivierte, neben dem Schreiben auch mit dem Übersetzen anzufangen. Nach dem Erfolg ihrer ersten Bücher begann sie 1983 als Autodidaktin Bücher aus dem Niederländischen zu übertragen. Mit ihrer Arbeit wollte sie dazu beitragen, den Horizont zu erweitern und Fremdheiten abzubauen.

Sie übersetzte Kinder- und Jugendbücher, aber auch Literatur für Erwachsene. Im Literarischen Quartett lobte Marcel Reich-Ranicki ihre Übersetzungsleistung. Unter zahlreichen Anfragen wählte sie aus, was ihr gefiel. Die insgesamt 350 Übersetzungen zeigen daher auch, wessen Werk sie schätzte.

Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung weiteren Themen, die ihr Leben und Werk prägten: Anne Frank, Mutterschaft, Israel und Judentum.

Tags: Autor, Malerei, Mirjam Pressler

 Di–So 10.00–17.00 Uhr

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