Seit 1946 hatte Hans van der Grinten zusammen mit seinem Bruder Franz Joseph eine umfangreiche Kunstsammlung zusammengetragen. Diese bildete 1990 den Ausgangspunkt für die Gründung der Stiftung Museum Schloss Moyland. Bei ihrer Sammeltätigkeit legten die Brüder van der Grinten den Schwerpunkt auf figürliche Kunst und Landschaftsmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine besondere Leidenschaft besaß Hans van der Grinten für das Medium der Grafik, zur Sammlung gehören auch auch zahlreiche Werke der Malerei sowie Kleinplastik, Objektkunst und Kunstgewerbe.

Die Ausstellung widmet sich dem Anteil von Hans van der Grinten an der gemeinsamen Stiftung der Brüder. Für dieses Sammlerporträt wurden rund 90 Werke aus dem Bestand ausgewählt, die von Hans van der Grinten erworben wurden, darunter Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafik, aber auch Skulpturen und Objekte aus Textil und anderen Materialien. Die Ausstellung stellt einige der Künstler:innen vor, für deren Schaffen Hans van der Grinten sich interessierte und mit denen er zum Teil viele Jahre lang befreundet war. Zugleich vermittelt die Auswahl einen Eindruck von der Vielfalt der Sammlung des Museums Schloss Moyland.

Kuratiert von Alexander Grönert

Kurzbiografie

Hans van der Grinten wurde 1929 in Kranenburg am Niederrhein geboren, gestorben ist er 2002 in Essen. 1954 nahm er in Bonn das Studium der Landbaukunde auf, mit dem Ziel, den elterlichen Bauernhof zu führen. Nach dem Diplom studierte er von 1960 bis 1965 in Bonn Kunstgeschichte. Von 1964 bis 1973 arbeitete er als Dozent am Seminar für Werkerziehung in Düsseldorf, ab 1971 war er zugleich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Städtischen Museum Abteiberg in Mönchengladbach beschäftigt. 1974 wurde er Hauptkoservator für moderne Kunst am Stedelijk Museum Commanderie van Sint Jan in Nimwegen. Nach der Gründung der Stiftung Museum Schloss Moyland 1990 war er ab 1993 zusammen mit Franz Joseph van der Grinten deren erster Künstlerischer Direktor.