Anna Uddenberg (SE *1982) Climber (warcraft) 2019, Unikat: Aquaharz, Fiberglas, Stahl, Bistrotisch, Holzverbundstoff, Acryl-Stoff, Plissee-Taschen, Schlangenlederimitat, Netzgewebe, Polyester, Sprühfarbe, Acrylfarbe, Kunsthaar, Acrylnägel, Polyurethanschaum, 135 x 125 x 115 cm, Sammlung Thiess, München Foto: Gunter Lepkowski Courtesy the artist; Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin Anna Uddenberg (SE *1982) Climber (warcraft) 2019, Unikat: Aquaharz, Fiberglas, Stahl, Bistrotisch, Holzverbundstoff, Acryl-Stoff, Plissee-Taschen, Schlangenlederimitat, Netzgewebe, Polyester, Sprühfarbe, Acrylfarbe, Kunsthaar, Acrylnägel, Polyurethanschaum, 135 x 125 x 115 cm, Sammlung Thiess, München Foto: Gunter Lepkowski Courtesy the artist; Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin - Mit freundlicher Genehmigung von: Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Wer: Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 25.10.2024 - 27.04.2025

Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial der Exzentrik als einer Ästhetik der Freiheit. Der Schwerpunkt der Schau mit rund 100 Werken von 50 internationalen Künstler:innen liegt auf der zeitgenössischen bildenden Kunst über das gesamte Gattungsspektrum hinweg mit Werken aus Malerei, Skulptur, Installation, Performance und Medienkunst. Mit einzelnen Werken aus dem späten 19…
Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial der Exzentrik als einer Ästhetik der Freiheit. Der Schwerpunkt der Schau mit rund 100 Werken von 50 internationalen Künstler:innen liegt auf der zeitgenössischen bildenden Kunst über das gesamte Gattungsspektrum hinweg mit Werken aus Malerei, Skulptur, Installation, Performance und Medienkunst. Mit einzelnen Werken aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden auch historische Bezugspunkte deutlich, zudem erweitern Designobjekte das Spektrum des Exzentrischen. ECCENTRIC. ÄSTHETIK DER FREIHEIT feiert die Vielfalt und Vielschichtigkeit unter grundlegenden Aspekten der menschlichen Existenz wie Körper, Identität, Schönheit oder Umwelt.

Der Grundgedanke der Ausstellung ECCENTRIC. ÄSTHETIK DER FREIHEIT liegt in der Überzeugung, dass Exzentrik eine intellektuelle Haltung ist, die sich Ideologien jeglicher Art verweigert. Sie basiert auf der Freiheit des Denkens und Gestaltens und tritt damit für die Freiheit der Demokratie und des Humanismus ein. Diese Freiheit jenseits von Ideologien setzt Energien von transformativer Kraft frei. Sie bewegt sich nicht in den hierarchisch-autokratischen und binären Strukturen des „Entweder-oder“, sondern in den vernetzten und non-binären Strukturen des „Sowohl-als-auch“.

Die Geschichte des Begriffs reicht lange zurück, lässt sich aber bis heute nicht eindeutig fassen. Im antiken Griechenland bezeichnete man einen Himmelskörper, der sich – anders als im geozentrischen Weltbild angenommen – nicht um die Erde dreht, als „ékkentros“ (von „ék“=aus und „kéntron“=Mitte), also als „außerhalb des Zentrums“. Und vielleicht ist genau diese Tatsache ein Merkmal des exzentrischen Wesens, das sich der Berechenbarkeit und Kontrolle entzieht.

Früh erkannte man, dass eine Gesellschaft, der es immer wieder und an verschiedenen Stellen gelingt, von dem als üblich Angesehenen abzuweichen, an Stabilität und Resistenz gewinnt. Der britische Philosoph John Stuart Mill etwa unterstreicht in seinem Werk „On Liberty“ („Über die Freiheit“, 1859) die Bedeutung exzentrischer Persönlichkeiten für die Fortentwicklung einer Gesellschaft. Exzentrik und Freiheit sind also schon lange miteinander verbunden – und bilden das Fundament der Ausstellung.

50 für die Ausstellung ausgewählte künstlerische Positionen verdeutlichen die Perspektive des „ex centro“, des Blicks von außerhalb einer fiktiven Mitte. ECCENTRIC. ÄSTHETIK DER FREIHEIT erforscht das facettenreiche Spektrum von Identität und Humanität. Die Künstler:innen experimentieren mit allen Medien, unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Ihre Motive und Sujets betrachten und bearbeiten sie aus den überraschendsten Perspektiven, verzerren und deformieren sie und fügen sie dann zu hybriden und amorphen Kompositionen zusammen. Sie verflüssigen Figuren und Formen und feiern Diversität jenseits von erstarrten Normen und Klischees.

In fünf Ausstellungskapiteln lassen sich die mutige Überschreitung der Normen, die Offenheit gegenüber anderen Perspektiven und die Unabhängigkeit des Exzentrischen beobachten. Der erste Raum unter dem Titel CREATURES zeigt die Diversität individueller Wesen, deren ambivalente Ausstrahlung fragil und angreifbar wirkt, die aber selbstbewusst ihren eigenen Wirkungsraum behaupten. In EXALTED COSMOS geht es um den Raum und dessen ästhetische Maßstäbe, den sich exzentrische Künstlerpersönlichkeiten erschaffen, während das Kapitel TRANSFORMATIVE TECHNOLOGY den schöpferischen, grenzüberschreitenden Umgang mit Technik und Materialien ins Zentrum stellt. HYBRID BEAUTY und FLUID BODIES schließlich machen den außergewöhnlichen Schönheitsbegriff sowie die Wandelbarkeit und das Selbstverständnis des Körperlichen sichtbar. In einer ECCENTRIC LOUNGE mit eigens zum Thema ausgesuchtem Mobiliar sind die Besucher:innen eingeladen zu reflektieren und zu entspannen.

Teilnehmende Künstler:innen: Jean-Marie Appriou, Yael Bartana, Christian Bérard, Joseph Beuys, John Bock, Shannon Cartier Lucy, Maurizio Cattelan, Julian Charrière, Barbara Chase-Riboud, Judy Chicago, Salvador Dalí, James Sidney, Ensor, Max Ernst, Jana Euler, EVA & ADELE, Sylvie Fleury, Philipp Fürhofer, Simon Fujiwara, Gelitin, Isa Genzken, Alberto Giacometti, Gilbert & George, Andreas Greiner, Andy Hope, Klará Hosnedlová, Melli Ink, Rashid Johnson, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Jeff Koons, Paul McCarthy, Jonathan Meese, Orlan, Grayson Perry, Francis Picabia, Paola Pivi, Christina Quarles, Monty Richthofen, Pipilotti Rist, Bunny Rogers, Raqib Shaw, Cindy Sherman, Santiago Sierra, Sophia Süßmilch, Mickalene Thomas, Anna Uddenberg, Andy Warhol, Ambera Wellmann, Issy Wood, Zadie Xa, Lu Yang, Heimo Zobernig

Zur Ausstellung ECCENTRIC. ÄSTHETIK DER FREIHEIT erscheint im Hirmer Verlag eine umfangreiche Publikation in Deutsch und Englisch mit Essays der Kurator:innen, Texten zu den Künstler:innen und ihren Arbeiten mit Statements sowie Abbildungen der Werke. Während der sechsmonatigen Laufzeit der Ausstellung finden Podiumsdiskussionen und Performances statt.

Kuratiert von Eva Karcher und Bernhart Schwenk

Martin Kippenberger (DE 1953-AUT 1997) Alle wollten sie haben, doch keiner hat sie genommen 1983, Öl, Spray, verschiedene Materialien auf Leinwand, je 60 x 50 cm, (Detail eines 6-teiligen Werkes] Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar Estate of Martin Kippenberger / Galerie Gisela Capitain, Cologne Martin Kippenberger (DE 1953-AUT 1997) Alle wollten sie haben, doch keiner hat sie genommen 1983, Öl, Spray, verschiedene Materialien auf Leinwand, je 60 x 50 cm, (Detail eines 6-teiligen Werkes] Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar Estate of Martin Kippenberger / Galerie Gisela Capitain, Cologne - Mit freundlicher Genehmigung von: Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Tags: 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Anna Uddenberg, Installation, James Sidney Ensor, Jean-Marie Appriou, Malerei, Martin Kippenberger, Medienkunst, Performance, Pipilotti Rist, Skulpturen

Täglich10:00 - 18:00MontagsgeschlossenDonnerstags10:00 - 20:00

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