Totale Stille, ein leichtes Murmeln, das zu einem lauten Klang anschwillt – so lässt sich die emotionale Bandbreite der Werke von Kerstin Kubalek und Marina Hauser treffend beschreiben. Beide Künstlerinnen erkunden in ihren Arbeiten die faszinierende Spannung zwischen dem Ausdrucksreichen und dem Zurückgenommenen, dem Lauten und dem Leisen.Kerstin Kubaleks Wachsbilder tragen eine tiefe, meditative Ruhe in sich. Die Texturen und Farbschichten ihrer Werke scheinen zu flüstern, als würden sie in ihrer Stille Geschichten erzählen. Diese Bilder wirken wie Momentaufnahmen aus einer Welt, in der Zeit und Raum aufgehoben sind, eine Art stille Kraft, die sich nur jenen offenbart, die genau hinsehen. Ihre Wachsbilder strahlen eine monumentale Ruhe aus, die gleichzeitig eine verborgene Energie in sich trägt – ein leises Flüstern, das sich erst allmählich zu einer kraftvollen Botschaft entfaltet.
Im Gegensatz dazu stehen die Werke von Marina Hauser, die mit Mixed Media und Collage-Techniken arbeitet. Ihre Bilder sind laut, farbstark und voller Dynamik. Sie experimentiert mit kräftigen Farben und unterschiedlichen Materialien, die in einer intensiven und kraftvollen Komposition miteinander verschmelzen. Hausers Arbeiten grenzen oft an das Abstrakte, wobei ihre tiefen Farbpräsenz und die komplexe Strukturierung den Betrachter in ihren Bann ziehen. Diese Werke verkörpern die Energie des Ausdrucks, sie sprechen in einer Sprache der Farben und Formen, die fast hörbar scheint.
In dieser Ausstellung treten Themen wie die Stärke in der Stille, die Resilienz im Verborgenen und die Kraft hinter der Zurückhaltung in den Vordergrund. Die Werke von Kerstin Kubalek und Marina Hauser laden den Betrachter ein, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und in die unterschiedlichen Ebenen von Ruhe und Intensität einzutauchen. Die Ausstellung hinterlässt einen bleibenden Eindruck, indem sie die Betrachter dazu bringt, über die Bedeutung von Klang und Stille in der Kunst und im Leben nachzudenken.