Barock since 1630    Johann Lucas Kracker Der Apostel Andreas 1754 Öl auf Leinwand 142 x 93 cm © Belvedere, Wien Barock since 1630 Johann Lucas Kracker Der Apostel Andreas 1754 Öl auf Leinwand 142 x 93 cm © Belvedere, Wien - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere

Was: Ausstellung

Wann: 27.02.2013 - 09.06.2013

Vor allem die Ära Maria Theresias gilt weitläufig als Inbegriff glanzvollen Barocks und luxuriöser Pracht. Die vielen Stifte, Klöster und Schlösser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter auch Belvedere, das prunkvolle Barockensemble des Belvedere, die ehemalige Sommerresidenz des Prinz Eugen von Savoyen – prägen bis heute das Erscheinungsbild Österreichs, das durch die…
Vor allem die Ära Maria Theresias gilt weitläufig als Inbegriff glanzvollen Barocks und luxuriöser Pracht. Die vielen Stifte, Klöster und Schlösser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darunter auch Belvedere, das prunkvolle Barockensemble des Belvedere, die ehemalige Sommerresidenz des Prinz Eugen von Savoyen – prägen bis heute das Erscheinungsbild Österreichs, das durch die Wiederbelebung des barocken Stils im Historismus weiter gefestigt wurde. Die des barocken Stils im Historismus weiter gefestigt wurde. Die Verbindung Ausstellung Barock since 1630 reflektiert diese Verbindung von Land und Stil als Symbol nationaler Identität ausgehend von den Fragen: Was ist Barock, und wie identifizieren wir uns heute damit? Die Schau spürt verschiedenen Entwicklungslinien innerhalb des Kunstschaffens in Österreich nach und legt dabei den Fokus vor allem auch auf Künstler späterer Generationen. Anhand von Werken von Anton Faistenberger, Gerhart Frankl, Oskar Kokoschka, Hans Makart, Franz Anton Maulbertsch, Franz Xaver Messerschmidt, Lilly Steiner, Paul Troger u. a. soll zum Ausdruck gebracht gebracht werden, dass Barock kein Schwelgen in der Vergangenheit, sondern Basis für die Moderne ist.

Im Jahr 1923 – vor nunmehr 90 Jahren – wurde im Unteren Belvedere das Österreichische Barockmuseum eröffnet, um die Kunst dieser glamourösen Epoche, die bis heute mit Glanz, Luxus und Opulenz in Verbindung gebracht wird, in zusammenhängender Form für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Dass es gelungen ist, den Barock als bedeutenden Abschnitt der heimischen Kunstgeschichte zu etablieren, belegen zahlreiche spannende Publikationen und nicht minder interessante Ausstellungen, die seither stattgefunden haben. Die Exponate kamen ursprünglich aus verschiedenen staatlichen Sammlungen, ergänzt durch Leihgaben aus privatem und kirchlichem Besitz. Dank der regen Ankaufstätigkeit – aktuell befinden sich über 900 Meisterwerke in der Barocksammlung des Museums – verfügt das Belvedere heute u. a. über eine der bedeutendsten Barock- und Historismussammlungen, darunter die größten geschlossenen Sammlungen von Werken Franz Anton Maulbertschs und Franz Xaver Messerschmidts.

Barockes Ausstellungsjahr 2013Wohl kaum eine andere längst vergangene Zeit wird in Österreich – nicht zuletzt durch großartige Schlösser und Klöster, imposante Kirchenräume sowie prachtvolle Gemälde und Skulpturen an vielen Orten – so präsent gehalten wie der Barock. Zu Beginn des Jahres präsentiert das Belvedere als erste heurige Jubiläumssonderschau, die zugleich den Auftakt für das barocke Ausstellungsjahr 2013 bildet, Barock since 1630 mit über 100 Meisterwerken aus der Zeit von 1630 bis heute. Anlässlich des 350. Geburtstags des Prinzen Eugen von Savoyen am 18. Oktober 2013 würdigt das Museum im Herbst seinen Bauherrn mit zwei Ausstellungsprojekten, von denen eines im Oberen Belvedere und das andere im dann neu eröffneten barocken Winterpalais in der Himmelpfortgasse zu sehen sein werden.

Österreich vom Barock bis zur GegenwartZiel der Ausstellung Barock since 1630 ist, nicht nur die Verknüpfung Österreichs mit dem Barock zu veranschaulichen, sondern auch die Linien dieser Epoche bis in die Gegenwart zu ziehen. Daher präsentiert die Schau nicht nur Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, sondern sie konfrontiert diese mit Arbeiten des 20. und 21. Jahrhunderts, die Spuren barocker Meister und Motive erkennen lassen. Nachdem die barocke Kunst lange Zeit mit dem Image des altmodisch Überladenen behaftet gewesen war, setzte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Anknüpfen an und Kopieren von früheren Formensprachen eine verbreitete Akzeptanz des Barock als Stilform ein. So wurde beispielsweise die barocke Theatralik insbesondere von der Architektur des Historismus aufgegriffen. Kurz nach 1900 spürte die junge Malergeneration rund um Oskar Kokoschka den expressiven Charakter barocker Kunst auf, und auch die Künstler der Nachkriegszeit definierten sich mit ihren expressiven Kompositionen über die barocke Formensprache.

Sakralkunst, Sinnesfreuden, Stillleben, Schönheit – Tod

Barock since 1630 umfasst Gemälde und Skulpturen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert und veranschaulicht verschiedene Aspekte im Umgang mit barocker Kunst, die von der Imitation über die Inspiration bis hin zur Paraphrase reichen. Sinnenfreude, Vitalität und Tod sind dabei Schlüsselbegriffe. Die Ausstellung schafft Raum für Großskulpturen, religiöse und allegorische Darstellungen der Gegenreformation, kostbare Stillleben ebenso wie für illusionistische Deckenfresken, detaillierte Landschaften und ergreifende Körperdarstellungen. Dabei werden barocke Ausgangswerke stets mit modernen Werken gruppiert, um aufzuzeigen, wie richtungsweisend deren Charakteristika für das nachfolgende Kunstschaffen waren. Barock – kein Schwelgen in der Vergangenheit, kein Rückzugsgebiet für Konservative, sondern Ausgangspunkt und Inspiration für die Moderne.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

BAROCK SINCE 1630

 

Unteres Belvedere 27. Februar bis 9. Juni 2013 Täglich 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 21 Uhr

Tags: Barock, Franz Werner Tamm, Johann Lucas, Klöster, Lilly Steiner, Martin Johann Schmidt, Österreich