Josef Karl Rädler  "Die Menschen werden gebildeter."  1907  42,7 x 29,8 cm  Mischtechnik auf Papier  Foto © Galerie Altnöder Josef Karl Rädler "Die Menschen werden gebildeter." 1907 42,7 x 29,8 cm Mischtechnik auf Papier Foto © Galerie Altnöder - Mit freundlicher Genehmigung von: GalerieAltnoeder

Wer: GalerieAltnoeder

Was: Ausstellung

Wann: 20.07.2013 - 14.09.2013

Aufgrund eines sensationellen Dachbodenfundes bietet die Galerie Altnöder in Salzburg zum zweiten Mal Werke von Josef Karl Rädler an. Rädler (1844-1917) nannte sich „Hofmaler von Österreich, Italien und Siam”, auch „lachender Philosoph” und „Menschheitsapostel”. Er war ab seinem 50. Lebensjahr in „Irrenhäusern”, wie sie damals noch genannt wurden, weggesperrt. Rädler war…
Aufgrund eines sensationellen Dachbodenfundes bietet die Galerie Altnöder in Salzburg zum zweiten Mal Werke von Josef Karl Rädler an. Rädler (1844-1917) nannte sich „Hofmaler von Österreich, Italien und Siam”, auch „lachender Philosoph” und „Menschheitsapostel”. Er war ab seinem 50. Lebensjahr in „Irrenhäusern”, wie sie damals noch genannt wurden, weggesperrt. Rädler war Pazifist, predigte eine gesunde Lebensweise und zeichnete unermüdlich. Fünfzig Jahre nach seinem Tod wurden um die 850 seiner Bilder vom Müll gerettet.

Josef Karl Rädler wurde in Böhmen geboren und kam im Alter von 23 Jahren nach Wien, wo er als Porzellanmaler die international tätige und hoch angesehene Firma Rädler & Pilz gründete. 1893 ließ ihn seine Familie wegen „Stimmungsschwankungen”, „ruiniöser Geschäfte” und anderer fragwürdiger Vorwürfe hospitalisieren. Zuletzt wurde Rädler nach Mauer-Öhling bei Amstetten verlegt, eine der modernsten Irrenanstalten der damaligen Zeit. In den Anstalten begann Rädler mit Tempera, Aquarell und Tusche auf Papier zu zeichnen. Die Vorderseite seiner Bilder zeigen Szenen aus dem Anstaltsleben, Gruppenbilder, Portraits oder Landschaften. Die Rückseite schmückte der Künstler meist mit Sprüchen über ein gesundes Leben, über „gleiche Rechte für Frauen”, über Frieden und andere „Spinnereien”.

Über 850 seiner Blätter wurden in den 60er Jahren bei Renovierungsarbeiten in der Anstalt in Mauer-Öhling in der Mülltonne entdeckt. Psychiater Prof. Leo Navratil, der mit den Künstlern aus Gugging Weltruhm erlangte, publizierte Rädler erstmals im Rahmen einer Ausstellung des Niederösterreichischen Landesmuseums in Wien 1994.

Heute sind Rädlers Bilder weltweit in Sammlungen vertreten, von St. Pölten (N.Ö. Landesmuseum), über London (Welcome Collection, Museum of everything), Wien (Wien Museum) bis Paris und New York. Schon bei der ersten Verkaufsausstellung der Galerie Altnöder 2010 stieß das Werk Rädlers auf großes, auch internationales Interesse.

Tags: Dachboden, Hofmaler, Josef Karl Rädler, Pazifist, Salzburg, Siam

Ausstellungseröffnung & Lesung: 20. Juli, 11 UhrDer Schauspieler, Autor und Regisseur Bernd Jeschek trägt Texte aus den Bildern von Josef Karl Rädler vor.Die Galerie ist an diesem Tag im Rahmen des Festes zurFestspieleröffnung von 11-17 Uhr geöffnet.Ausstellung: 20. Juli bis 14. September 2013Zur Festspielzeit im Sommer: Mo bis Fr 10-13 und 14:30-18 Uhr, Sa 10-16 UhrAb September: Di-Fr 14.30-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr