Mit anspielungsreichen Versatzstücken angereicherte As- semblagen, die zuweilen zu raumgreifenden Environments anwachsen können, charakterisieren die künstlerische Praxis der österreichischen Malerin Stephanie Pflaum. Für den tresor des Bank Austria Kunstforums entwirft Pflaum einen verwunschenen Wohnraum mit individuellem mytho- logischem Symbolhorizont.Traumgebilde und Zufluchtsort zugleich, lädt der »Raum im Ausstellungsraum« zur aktiven Spurensuche ein, macht die Umgebung zur begehbaren Bühne, in der Kunstwahrnehmung und Selbstwahrnehmung verschmelzen, und erinnert darin an Vorläufer von Environ- ment und Happening der 1960er- und 1970er-Jahre bis zurück zu Kurt Schwitters’ Merzbau der 1920er-Jahre. Vor der Gegenfolie des neutralen White Cube entfaltet sich die überbordende Fülle von Materialien und Erinnerungsschich- ten zu einer schwer dechiffrierbaren „Weltenlandschaft“, die das Leben im Spannungsfeld von Eros und Tod, Schön- heit und Verfall, Konstruktion und Destruktion spiegelt: Überreste eines privaten Wohnzimmers mischen sich mit Fundstücken des täglichen Gebrauchs, Profanes mit Heili- gem, scheinbar Reales mit offensichtlich Artifiziellem. Ob anatomische Modelle, Möbelfragmente, Masken, Kinder- kleider, Bücher, verbrannte Bilder oder Plastikblumen: alles ist von einem Schleier aus weißem Gips überzogen, der die Dinge in ihrer heterogenen Vielfalt zueinander in Bezie- hung setzt.