Die Liebe, die Mozarts „Così fan tutte“ beherrscht, während die Tragödin „Elektra“ bei Strauss auf Rache sinnt. Die…
Die Liebe, die Mozarts „Così fan tutte“ beherrscht, während die Tragödin „Elektra“ bei Strauss auf Rache sinnt. Die…
Die Liebe, die Mozarts „Così fan tutte“ beherrscht, während die Tragödin „Elektra“ bei Strauss auf Rache sinnt. Die Salzburger Festspiele finden statt! Zum 100. Mal. Mit einer Opernaufführung ihres Hausgottes Wolfgang Amadeus Mozart. Mit dem „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, dem „Jedermann“ von Festspielgründer Hugo von Hofmannsthal, der seinem Gründerkollegen Richard Strauss das Libretto zur „Elektra“ geschrieben hat. Salzburg bleibt auch 2020 Festspielstadt. Klein, exzellent, konzentriert.
So, wie die ART&ANTIQUE im Residenzhof im klimatisierten Zelt, mit genügend Raum und Frischluft, zum sechsten Mal stattfindet. Aphrodite beschwört also die Schönheit und manche Götter der Kunst haben neben ihr ihren Auftritt. Georges Braque etwa, der Begründer des Kubismus, ist poetisch bei der Galerie Française Gérard Schneider zu erleben mit „Le tir à l’arc“, einer Gouache von 1958, 22,2 x 33 cm. Dazu reitet ein in nur wenigen Strichen in Tempera auf Papier gebrachtes „Cavallo“ vom italienischen Kollegen Marino Marini aus dem Jahr 1960.
Ein Tier sorgt genauso bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art für Aufsehen. Es ist ein Mantelpavian aus Kalkstein, aus dem Ägypten des Neuen Reiches, 18. oder 19. Dynastie, 1540-1186 v. Chr. Der Pavian gilt als eine der Gestalten des Mondgottes Thot, der auch als Gott des Wissens und des Schreibens gilt. Eine göttliche Ergänzung zur schönen Aphrodite, die sogar eine kaiserliche Provenienz vorweisen kann, stand sie doch einst im Besitz von Napoleon.
Mit Serge Poliakoff findet sich einer der ganz Großen der Moderne bei Kolhammer & Mahringer. Abstrakt, mit einer Farblithographie, der „Komposition in Rot, Blau, Grau und Schwarz“ von 1960. Poliakoff gelang schon zu Lebzeiten die Aufnahme in den Kunstolymp: nach wichtigen Ausstellungen in den USA wurde er 1959 zur documenta II, 1964 zur documenta III eingeladen und konnte 1962 einen eigenen Saal auf der Biennale in Venedig bespielen. Farbenfroh spielt dann Pop Art-Meister Roy Lichtenstein bei Kunsthaus Wiesinger mit der Sonne am Horizont über dem Meer in einem Siebdruck von 1996. Ihm zur Seite, die ebenso farbstarke Joana Gleich mit „Ohne Titel“, 2018, Öl, Acryl auf Leinwand, 160 x 120 cm, während die lebensgroßen und lebensechten Figuren von Robert Metzkes in ihrer klaren, klassischen Formensprache durchaus an die Antike anknüpfen.
Strahlend ist die Sonne auch in den Gemälden von Alfons Walde. Als Meister der gemalten Alpenwelt verehrt, fehlt er etwa mit seinem „Bergsommer“ in Salzburg nicht (Kunsthandel Freller). Das antike Ninive ist heute Teil des syrischen Mossul. 1907 hat Franz von Zülow „Die drei Männer von Ninive“ in einem mit 88 x 123 cm außergewöhnlich großen, handkolorierten Papierschablonendruck festgehalten. Dieses besondere Verfahren ließ sich Franz von Zülow 1907 patentieren.
Ein Kirchgang macht vermutlich müde. Also gönnte Ferdinand Georg Waldmüller 1859 Mutter und Kind „Sonntagsruhe“. Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques zeigt diese idyllische Szene. Biedermeierlich ergänzend tickt dazu die Laterndluhr von „F. Schönberg in Wien“ mit Monatsgang, aus der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts, mit Mahagoni furniert, geziert mit linearer Ahornintarsie und einem Zifferblatt aus Bronze guillochiert und feuervergoldet. Die „Vierzehn Nothelfer“ auf einer Predella um 1480 bei Runge Kunsthandel wollen bei allerlei Beschwerden helfen und vor so manchem Unglück schützen. Sie tun es, seit sie um 1480 in Südtirol kunstvoll in Öl gemalt und mit Gold gefasst wurden. Ein Wassermann aus Sandsteinguss steht ihnen zur Seite, er stammt zwar aus Böhmen, aus dem 19. Jahrhundert, hätte sich aber auch über ein Bad im Traunsee gefreut, wie ihn Josef Eberl (Mauerkirchen 1792 – 1880 Gmunden) in seiner „Ansicht von Gmunden“, 1836 stimmungsvoll im Aquarell festgehalten hat.
An die Natur glaubte Friedensreich Hundertwasser, bei Schütz Fine Art ist er mit einem Frühwerk von 1964, „Krankes Fenster - Survivant de Laszlo XV“ vertreten. „Ich möchte die Malerei überwinden!“ Das hat sich die junge chinesische Künstlerin Li Hua vorgenommen. Musik scheint ihr dafür das rechte Mittel. In diesem Fall die eines Jubilars, der heuer 250 Jahre alt geworden wäre: Ludwig van Beethovens Violinkonzert hat sie 2018 zu ihrem 108 x 172 cm großen Gemälde in Öl auf Leinwand inspiriert (Schütz Fine Art - Chinese Department).
Für die Tafel der Götter gefertigt scheint ein prachtvoller Prunkteller aus Wiener Email aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Kunsthandel Markus Strassner). Auf dieser illustren Tafel würden sich auch jene „Dahlien“ prächtig machen, die Bernard Buffet 1982 auf die Leinwand bannte. Buffet malte das Thema der Blumen in einer Vase immer wieder, auch um seine Fertigkeit zu beweisen, das gleiche Motiv in unterschiedlichsten Varianten abbilden zu können.
Da bleiben nur noch die göttlichen Geschmeide, die man bei Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts liebevoll zusammengetragen hat: Ein Art Déco Armband aus Platin mit eingeschliffenen Saphiren und Brillanten, aus der Zeit um 1925, Goldene Ohrringe in Schneckenform, mit Perlmutt und Lapislazuli, die Angela Cummings für Tiffany New York in den 1980er Jahren designt hat oder ein Art Déco Anhänger mit einem prachtvollen Aquamarin, gefasst mit eingeschliffenen Saphiren und Brillanten. Dieses Stück hätte selbst Aphrodite noch schöner gemacht!
AUSSTELLER 2020 CHRISTOPH BACHER ARCHÄOLOGIE ANCIENT ART, Wien GALERIE FRANÇAISE GÉRARD SCHNEIDER, München KUNSTHANDEL FRELLER, Linz KOLHAMMER & MAHRINGER, Wien LILLY’S CONTEMPORARY ART EXCLUSIVE ANTIQUES, Wien PINTAR SCHMUCK UND SILBER DES 20. JAHRHUNDERTS, Salzburg RUNGE KUNSTHANDEL, Eferding SCHÜTZ FINE ART, Wien SCHÜTZ FINE ART - CHINESE DEPARTMENT, Wien KUNSTHANDEL MARKUS STRASSNER, Schärding KUNSTHAUS WIESINGER, Wels
ART&ANTIQUE Residenzhof Salzburg08. bis 16. August 2020täglich 11-19 Uhr
Residenz SalzburgResidenzplatz 15020 Salzburg
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