9. ART&ANTIQUE Residenz Salzburg 2023Alles ist Spaß auf Erden!„Tutto nel mondo è burla“ heißt es am Ende von Giuseppe Verdis „Falstaff“, der heuer dritten Festspieloper. Die ART&ANTIQUE startet passend am Premierentag mit ihrer neunten Sommerausgabe, im klimatisierten Zelt im Residenzhof und im prunkvollen Carabinierisaal. Jetzt können auch die Salzburger Kunst-Festspiele beginnen!
Dazu lächelt ein junger römischer Dionysos aus Marmor dem Lebemann Falstaff verschmitzt zu. Zwei Kitzbüheler Bäuerinnen tratschen auf Alfons Waldes Gemälde fröhlich nach dem Gottesdienst. So kann man getrost die Zeit vergessen. Besonders, wenn man eine Design- und Uhrenlegende wie die „Nautilus“ von Patek Philippe oder Cartiers berühmte „Panthère“ als goldene Armreifen bewundert. Wie wär’s mit einer Landpartie, einer „Partie de campagne“, an der Hand von Joan Miró? Oder einem Salzkammergut-Ausflug mit Carl Moll, auf eine sonnendurchflutete Waldlichtung. Die Wege zu Kunst, Antiquitäten und Design sind so hochkarätig wie vielfältig in der sommerlichen Residenz im DomQuartier. „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst“ meinte einst Friedrich von Schiller. Auf der ART&ANTIQUE darf der Ernst des Lebens, so wie in Verdis einziger Komödie, für einen Augenblick hinter die Kunst zurücktreten!
Seit 2015 findet auch im August eine Ausgabe der ART&ANTIQUE, Salzburgs bedeutendster Messe für Kunst, Antiquitäten und Design, in der Residenz im DomQuartier statt. Organisatorin Alexandra Graski-Hoffmann: „Es ist uns gelungen, die Sommer-Edition der ART&ANTIQUE langfristig als feine, exquisite Boutique-Messe zur Sommerfestspielzeit zu etablieren. Das bestätigt uns, dass sich die Qualität, an der wir stetig arbeiten, durchsetzt. Die diesjährige ART&ANTIQUE-Ausgabe zeigt sich daher erneut als stimmige Kunstbegleitung zu den wohl weltbesten Festspielen.“
Ein Rundgang zu den ART&ANTIQUE Aussteller:innen 2023 und ihren Highlights:
Durch Berg und TalKünstlerische Landschaften durch die das Auge schweifen kann, die die Fantasie (er)fordern und erst in der Imagination des Betrachters entstehen: Salzburg ist in Bezug auf Kunst und ganz besonders im Sommer immer einen Ausflug wert!
Galerie Française Gérard SchneiderDas barocke Salzburg ist von herrlichster Landschaft umgeben. Schnell ist man aus der Stadt und in der Natur. Noch schneller geht es im Carabinierisaal. Dank der Galerie Française Gérard Schneider und Joan Miró (1893-1983), der 1967 seine „Partie de campagne III“, seine „Landpartie“ schuf. Ein großer, grüner Fleck dominiert die handsignierte Farbradierung auf Büttenpapier. Er ist von skurrilen, fragmentierten Figuren belebt. Die ganze Fantasie des Betrachters ist hier wunderbar herausgefordert.
Kunsthaus WiesingerNoch abstrakter bittet der geborene Salzburger Jakob Gasteiger ins Grün: Acryl auf Leinwand, 2022, 100 x 80 cm, ist eine der monochromen Arbeiten Gasteigers, die Kunsthaus Wiesinger in die Residenz mitbringt. Es ist leuchtend grüne Farbe, aus der der Künstler mit der Kammspachtel eine seiner reliefartigen Strukturen auf dem Bilduntergrund geschaffen hat. Konsequent und spannungsreich lotet er damit die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur aus.
Runge KunsthandelNaturalistisch konkret geht es bei Runge Kunsthandel dank Oskar Mulley (1891-1949) in die Alpen: Als einsamer, erratischer Baukörper steht seine „Bergkapelle“ als einziger Zufluchtsort in einer unwirtlichen, bedrohlichen Felsenszenerie. Gebirgslandschaften, meist menschenleer, sind dominierendes Thema im Schaffen Mulleys, der seinen farbintensiven Bildern vor allem durch die von ihm verwendete Spachteltechnik Lebendigkeit verlieh.
Galerie Sylvia KovacekIn den Gemälden von Alfons Walde, dem Meister der Tiroler Gebirgslandschaften und seiner Bewohner, kommt dagegen fast immer der Mensch als Maßstab ins Spiel. So auch im Ölgemälde „Nach dem Kirchgang“, um 1922 gemalt. Zu sehen sind darauf zwei Kitzbühelerinnen, die auf ihrem Heimweg nach der Vesper noch ein wenig ins Gespräch gekommen sind. Walde hat das Motiv der Begegnung und der kurzen Konversation geliebt, denn viele seiner Bildmotive kreisen darum.
Legenden ihrer ZeitUhren und Schmuck gehören zusammen wie Glanz und Gloria. Doch während sich die Frauen traditionell mit herrlichsten Geschmeiden, Edelsteinen und Perlen schmücken, greifen die Herren gerne zur Uhr.
Walter Moskat Kunst & AntiquitätenSie stammt aus einer Zeit, als man Uhren noch nicht klein genug bauen konnte, um sie am Arm zu tragen: Die Türmchenuhr, die zu den hervorragendsten Formen unter den Renaissance-Uhren zählt. Walter Moskat Kunst & Antiquitäten lässt eine solche aus Augsburg aus der Zeit um 1650 in der Residenz die Zeit anzeigen. Das 33 cm hohe Stück glänzt kupfervergoldet. Führendes Produktionszentrum war zunächst Nürnberg, später Augsburg, das ganz Europa mit Türmchenuhren versorgte.
Bargello Uhren JuwelenBei Neuaussteller Bargello Uhren Juwelen findet man eine wahre Uhren-Legende: Eine Patek Philippe Nautilus Ref. 5980 aus Rosègold, die 2016 gefertigt wurde. Das legendäre Schweizer Uhrenhaus Patek Philippe, dem man etwa auch die bahnbrechende Erfindung der Aufzugskrone verdankt, führte 1976 das Sportuhren-Modell „Nautilus“ ein. Die „Nautilus“ wurde trotz anfänglicher Skepsis aufgrund ihrer „Sportlichkeit“ ein Riesenerfolg, und ist bis heute höchst begehrt.
Pintar Schmuck & Silber des 20. JahrhundertsDer Panther ist eine Design-Ikone des Hauses Cartier. Die Wildkatze steht seit 1914 für Eleganz und Kreativität der Maison. Damals malte George Barbier auf Wunsch von Louis Cartier das Aquarell „La Dame à la Panthère“ als Einladung zu einer Schmuckausstellung. Bald fand die Form des Panthers Einzug in die Kreationen des Hauses. Pintar Schmuck & Silber des 20. Jahrhunderts zeigt das anhand von zwei goldenen „Panthère“ Armreifen mit Saphiren im Navetteschliff, Brillanten und Onyx, nummeriert und signiert, aus den 1980er Jahren.
The old TreasurySchon in der Altsteinzeit wurden Halsketten aus Raubtierzähnen, Knochen, Fruchtsamen oder Steinen gefertigt und dienten als Schmuck, Zeichen der sozialen Stellung oder als magisches Mittel. Für Salzburg haben die Schmuckspezialistinnen von The old Treasury einen wertvollen Nachfahren dieser frühesten Schmuckstücke aus seiner Schatzkammer geholt: Eine lange Kette aus 18k Gelb- und Weißgold, von Rossana Boni entworfen und in Mailand um 1970 kunstvoll gefertigt.
Himmel auf ErdenSalzburg ist gerade im Sommer der Himmel für Kunst- und Kulturfreund:innen. So strömen die Menschen aller Erdteile und aller Religionen in die Festspielstadt. Wer dann im barocken Kirchenparadies den passenden Gott sucht, findet in der Residenz eine schöne Auswahl.
ArtblueDie Bezeichnung Buddha bedeutet übersetzt so viel wie „Erleuchteter“ und ist der Ehrenname für den Begründer des Buddhismus: Siddharta Gautama. Er lebte vor etwa 2500 Jahren und ist ein großes Vorbild für viele Buddhisten. Nicht ganz so alt ist der Kopf eines Buddha, der zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus in Gandhāra, dem heutigen Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan, geschaffen wurde. In Salzburg lässt er sich bei Artblue verehren.
Christoph Bacher Archäologie Ancient ArtEinen noch älteren Gott trifft man bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art: Einen jungen Dionysos, in Form eines lebensgroßen, anmutigen Marmorkopfes aus der Zeit 170-190 n. Chr. Dieser jugendliche Dionysos mit einem Haarkranz aus Früchten und Blättern entspricht dem berühmten Typus „Horti Lamiani“. Die „Horti Lamiani“ waren ein luxuriöses Anwesen auf dem Esquilin-Hügel in Rom, wo man schon ab dem 16. Jahrhundert prachtvolle Marmor-Statuen fand. Darunter war der namensgebende Dionysos (Bacchus), der heute im Palazzo dei Conservatori aufbewahrt wird.
Brenske GalleryAuf Christus trifft man bei Brenske Gallery: „Eingeborener Sohn, Wort Gottes“ zeigt eine Ikone aus Russland, Syzran, vom Anfang des 19. Jahrhunderts, 44 x 39 cm. Das Thema illustriert einen Hymnus, der sich in seiner Urform in das 6. Jahrhundert zurückführen lässt. Christus wird als derjenige gefeiert, der durch den eigenen Tod, die Menschheit von der Macht des Bösen und der Macht des Todes befreit hat. In sehr qualitätvoller Temperamalerei wird, wie auf nur wenigen in den Ikonenmuseen der Welt verstreuten Tafeln, die theologische Vorstellung vom Endschicksal des einzelnen Menschen und der Welt zusammengefasst. Köpfchen muss man haben
Kopflos scheint so mancher Mensch heute durchs Leben zu gehen. Gerne hält die ART&ANTIQUE eine Menge charaktervolle Köpfe für ihre Besucher:innen zur Auswahl bereit.
Kunsthandel FrellerBei Kunsthandel Freller schaut ein kerniger Bergbauer unter seinem Hut in die sonnige Winterlandschaft. Alfons Walde hat ihn um 1935 in Öl auf Platte gemalt. Es ist kein konkretes Porträt, denn Walde hat nur wenige solcher gemalt, etwa vom Arbeiterdichter Alfons Petzold, von Luis Trenker, von seinen Ehefrauen und sich selbst. Vielmehr ist sein „Bergbauer“ einer jener allgemeingültigen, pittoresken Kitzbüheler Typen, wie wir sie von Waldes unnachahmlichen Alltagsbildern und Milieuschilderungen kennen.
Galerie MagnetSchauplatzwechsel. Es geht nach Kärnten, wo der gebürtige Wuppertaler Werner Berg ebenfalls kunstvoll bewies, wie blendend er sich auf die Typen seiner Wahlheimat rund um Bleiberg verstand. Am Stand der Galerie Magnet haben sich gleich mehrere Figuren versammelt. Im „Autobus“, 1965, Öl auf Leinwand, sitzt die mit Hut, Haube und Kopftuch bewehrte Landbevölkerung. Auf einem anderen Gemälde von 1956 sind zwei eigenartige „Dunkelmänner“ in scharfes Licht getaucht.
Schütz Art Society1933 hat Oskar Kokoschka den Konsul Bob Gésinus-Visser, den er Anfang des Jahres in Paris kennengelernt hatte, gemalt. Das Porträt Nummer zwei, Öl auf Leinwand, 91,5 x 73 cm, auf dem Gésinus-Visser einen Hund hält, offeriert in Salzburg die Schütz Art Society. 1933 verbrachte Kokoschka den Sommer bei seinen neuen Freunden in Rapallo. Doch der Urlaub ging nicht glücklich zu Ende. Kokoschka beschwerte sich später, dass Bob Gesinus-Visser ein „reicher Gigolo“ sei, der ihn „wie eine Fabrik“ behandelte, nachdem er einige seiner Rechnungen in Paris bezahlt und ihn zu dem Italienaufenthalt eingeladen hatte.
Lilly’s ArtMit Beginn 1986 ließ Gottfried Helnwein ein ziemlich bewegtes Jahr hinter sich. Ende 1985 war er auf das von ihm gekaufte Schloss Burgbrohl in Rheinland-Pfalz übersiedelt. Davor hatte ihn Rudolf Hausner, sein Professor an der Akademie, als seinen Nachfolger für die Leitung der Meisterklasse für Malerei vorgeschlagen. Doch die Mehrheit der Professorenschaft lehnte den Vorschlag ab. 1985 war auch das Jahr von Helnweins erster Albertina-Ausstellung. 1986 malte der damals bereits hyperrealistisch agierende Helnwein dann ein „Selbstportrait“ in Acryl auf Leinwand, 210 x 150 cm groß, das in seiner abstrakten Dynamik bei Lilly’s Art überrascht. Die Form macht die Musik
Das gilt im sommerlichen Salzburg zwischen Festspielen und ART&ANTIQUE. Erst recht für Künstler:innen, die ihren Werken unverkennbare Formen geben. Egal ob geschnitzt oder gemalt.
Smolka Contemporary„Confused“ nennt sich ein Ölgemälde von Hubert Schmalix aus dem Jahr 2021, 175 x 130 cm groß, ausgestellt bei Smolka Contemporary. Darauf zeigt sich das Natursujet allerdings formal ganz klar aus den für Schmalix typischen poppig monochromen Farbflächen und Linien aufgebaut. Wolken, Berge, ein reißender Wasserfall. Doch halt! Ein abgebrochener Ast ragt im Vordergrund in die Bildmitte, und macht stutzig, ist unheimlich und verunsichert die scheinbare Klarheit.
Galerie Susanne BauerWas man aus Lindenholz zaubern kann, zeigt der Entwurf eines Spiegels von Dagobert Peche von 1922 bei Galerie Susanne Bauer. In dem Blätterwerk des vergoldeten Rahmens, gefertigt von der bekannten Holz- und Rahmenmanufaktur Max Welz in Wien, gelingt Peche eine großartige Balance zwischen Opulenz und Strenge. „Dagobert Peche war das größte Ornamentgenie, das Österreich seit dem Barocke besessen hat” meinte Josef Hoffmann über den Kollegen, dessen Spiegel bis heute auf der ganzen Welt gefragt sind.
Kunsthandel Strassner MarkusHolz kann, äußerst dünn gehobelt, natürlich auch geklebt werden. Das nennt sich dann Furnier. Aus Mahagoni ist jene, die einen musealen Empire Sekretär aus Wien um 1800 veredelt und samt feiner Beschläge den idealen Rahmen für zwei gemalte Paneele abgibt. Das prachtvolle Stück kam aus einer polnischen Privatsammlung zu Kunsthandel Strassner Markus. Das Empire ist die französische Ausprägung des Klassizismus, die ab Napoleon I., vor allem in der Zeit 1800-1820, Architektur, Kunstgewerbe, Möbelstil und Mode prägte. Der Stil breitete sich über die von Napoleon beeinflussten Teile Europas aus und fand auch in Wien Nachahmung.
Schwab & Patzl KunsthandelGustavo Trifari, 1883 in Neapel geboren, 1904 nach New York ausgewandert, zählt zu den bekanntesten Mode-Schmuck Designern der USA. 1933 begann Trifari, Schmuck für Broadway Musicals zu entwerfen, was ihm große Popularität eintrug: Mamie Eisenhower trug 1953 Trifari zur Inaugurationsfeier ihres Mannes, auch Barbara Bush liebte Trifari und Madonna trug Trifari in Steven Spielbergs „Evita“-Verfilmung. Das 1920 entworfene, von Schwab & Patzl Kunsthandel in Salzburg präsentierte Armband „Tutti Frutti“, war sogar so beliebt, dass es Cartier mit echten Edelsteinen statt Glas besetzt in seine Collection nahm.
Aussteller:innen Sommer 2023
Zelt im Residenzhof:CHRISTOPH BACHER ARCHÄOLOGIE ANCIENT ART GALERIE FRANÇAISE GÉRARD SCHNEIDER LILLY'S ART WALTER MOSKAT KUNST & ANTIQUITÄTEN PINTAR SCHMUCK UND SILBER DES 20. JAHRHUNDERTS RUNGE KUNSTHANDEL SCHÜTZ ART SOCIETY KUNSTHANDEL STRASSNER MARKUS KUNSTHAUS WIESINGERCarabinierisaal:ARTBLUE BARGELLO UHREN JUWELEN GALERIE SUSANNE BAUER BRENSKE GALLERY KUNSTHANDEL FRELLER GALERIE SYLVIA KOVACEK GALERIE MAGNET SCHWAB & PATZL KUNSTHANDEL SMOLKA CONTEMPORARY THE OLD TREASURY Daten und Fakten
ART&ANTIQUE Residenz Salzburg 12.-20. August 2023 täglich 11-19 Uhr Eintritt frei artantique-residenz.at │ instagram.com/artundantique │ facebook.com/artantique.artfairs