Janusz Grünspek, Die Krone, 2014 Janusz Grünspek, Die Krone, 2014 - Mit freundlicher Genehmigung von: museumkurhaus

Was: Presse

Wann: 16.12.2014

Der Künstler Janusz Grünspek (*1970 in Wodzisław Śl., Rydułtowy, Polen, lebt und arbeitet in Kleve) hat für den neu eingerichteten Sammlungsbereich des Museum Kurhaus Kleve eine ortsbezogene Arbeit mit dem Titel „Die Krone“ geschaffen, die im Rahmen einer Jahresausklangsfeier am Freitag, dem 19. Dezember 2014, 19.30 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Diese Arbeit,…

Der Künstler Janusz Grünspek (*1970 in Wodzisław Śl., Rydułtowy, Polen, lebt und arbeitet in Kleve) hat für den neu eingerichteten Sammlungsbereich des Museum Kurhaus Kleve eine ortsbezogene Arbeit mit dem Titel „Die Krone“ geschaffen, die im Rahmen einer Jahresausklangsfeier am Freitag, dem 19. Dezember 2014, 19.30 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Diese Arbeit, gefertigt aus Holzstäbchen und Heißkleber, versteht sich wie immer bei Grünspek als Zeichnung im Raum, die mit Hilfe der Kontur von Alltagsgegenständen die vertraute Materialität der Dinge auflöst und sie zum visuellen Zeichen transformiert. Durch diese Reduktion der physischen Schwere hin zur Leichtigkeit des Umrisses gelingt ihm eine poetische Verwandlung der Wirklichkeitserfahrung, die als ironisch kodierter Kommentar zur Faktizität der Tatsachen im Betrachter fortwirkt.

Dem kuratorischen Prinzip der Sammlungspräsentation „BASIC RESEARCH – Notes on the Collection“ folgend, wird die Arbeit als punktuelle Intervention der Gegenwartskunst in die historischen Bestände implantiert und versteht sich als produktive Störung jeder ehrwürdigen Chronologie.

Gerade durch die direkte Nachbarschaft zu dem herrschaftslegitimierenden Stammbuch der Grafen und Herzöge zu Cleve und den repräsentativen Veduten des 17. Jahrhunderts wird sie ihren irritierenden Zauber in vollem Maße entfalten können. So zitiert sie einerseits das Statussymbol eines achtarmigen, also oktogonalen Kronleuchters, der durch seine Pracht und Herrlichkeit aristokratische Ansprüche ebenso wie gediegenes Traditionsbewusstsein des alten Bad Cleve sinnfällig signalisiert.

Andererseits entzaubert die arme Materialität des luftigen Gebildes jegliche Historien-Sehnsucht und weist ihr den Status einer Kulisse, einer ausgehöhlten Zeit-Attrappe zu. In dieser doppelbödigen Auslegung paraphrasiert Janusz Grünspek sowohl den bewahrenden Charakter der Sammlung als auch die schöne Pflicht der Nachgeborenen, ihr immer wieder frischen Atem einzuflößen.

Tags: Janusz Grünspek, Sammlung

Präsentation einer neuen Arbeit von Janusz Grünspek am Freitag, dem 19. Dezember 2014, um 19.30 Uhr