Ludwig Petry, Ortskurator Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 11. August 2015 um 11.00 Uhr gemeinsam mit Elisabeth Janssen zur Erinnerung an die beispielhafte Restaurierung der Citykirche in Mönchengladbach eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Dirk Heinemann vom Bauverein Hauptpfarrkirche Mönchengladbach e.V. So wird auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.Am höchsten Punkt der Stadt Mönchengladbach wurde von 1469 bis 1533 eine dreischiffige, spätgotische Tuffstein-Basilika errichtet. Sie wurde unter das Patrozinium St. Mariae Himmelfahrt gestellt. Der Bau endet nach Osten im Hauptchor mit einem 5/8-Schluß und nach Westen mit einem vorgesetzten, viergeschossigen Turm mit spitzem Pyramidendach. Der Turm birgt im Kern Reste eines romanischen Vorgängerturmes. Nebenchöre, neogotische Kapellen neben dem Turm sowie die Sakristei in der Verlängerung des südlichen Seitenschiffs ergänzen den vielgestaltigen Kirchenbau. Turm und Fassaden sind durch Maßwerkfenster, Strebepfeiler und Simsband gegliedert. Im 2. Weltkrieg wurden die Dächer und die Gewölbe der Kirche stark beschädigt und bis 1959 wieder aufgebaut.
Den dreischiffigen Innenraum prägen die mächtigen Rundbogenpfeiler, die spitzbogige Scheidarkaden tragen. Vorgesetzte Halbsäulen über Blattkapitellen tragen die vierteiligen Kreuzrippengewölbe. Ein farbiger Glasgemäldezyklus von Joachim Klos stammt von 1968, ebenso wie Altar und Ambo von P- Haak aus der Zeit 1957 bis 1967. Zur wertvollen Ausstattung zählen ein Taufstein aus dem 15. Jahrhundert, zwei Weihwasserbecken von 1696 und Holzskulpturen aus dem 15. Jahrhundert. Die Ausstattung wird vervollständigt von der großen Orgel aus dem Jahre 1975, die über 32 Register verfügt.
Die Nachkriegsdeckung von Schiff und Seitenschiffen war weitgehend undicht, einzelne Schieferplatten hatten sich gelöst. Mangelhafte Wasserableitung führte in den letzten Jahren zu Steinschäden. Die Fugen waren ausgewaschen, das Außenmauerwerk verwittert. Nachdem in ersten Bauabschnitten der Westturm instand gesetzt, der Chor notgesichert sowie Dachdecker- sowie Naturwerksteinarbeiten durchgeführt wurden, erfolgte die Instandsetzung der Antoniuskapelle und des Chores sowie die Sanierung der Dachflächen. Die Maßnahmen wurden von der DSD seit 2008 mit insgesamt 130.000 Euro gefördert. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und in sehr guter handwerklicher und denkmalpflegerischer Qualität. Die Kirche wird von ihrer engagierten Gemeinde und einem Bauverein als Citykirche genutzt.
Die Citykirche gehört zu den über 360 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Bonn, den 8. August 2015