BU: Ulrike Rosenbach, Herakles, Herkules, King Kong … die Vorbilder der Mannsbilder, 1976, Objektinstallation © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 BU: Ulrike Rosenbach, Herakles, Herkules, King Kong … die Vorbilder der Mannsbilder, 1976, Objektinstallation © VG Bild-Kunst, Bonn 2016 - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseumSchwerin

Was: Presse

Wann: 25.10.2016

Auf einer Fotoreproduktion der berühmten antiken Skulptur Herkules Farnese ist an der Stelle, wo sich der Held auf seine Keule stützt, ein Bildschirm mit einem Video der Künstlerin Ulrike Rosenbach angebracht. Herkules’ Blick ist nachdenklich nach unten gerichtet, so dass es scheint, als würde er den Worten der Künstlerin lauschen. In einer Endlosschleife ein- und ausatmend…
Auf einer Fotoreproduktion der berühmten antiken Skulptur Herkules Farnese ist an der Stelle, wo sich der Held auf seine Keule stützt, ein Bildschirm mit einem Video der Künstlerin Ulrike Rosenbach angebracht. Herkules’ Blick ist nachdenklich nach unten gerichtet, so dass es scheint, als würde er den Worten der Künstlerin lauschen. In einer Endlosschleife ein- und ausatmend haucht die Künstlerin immer wieder das Wort „Frau“ und setzt damit dem als unbezwingbar geltenden Halbgott Herkules (lateinisch) bzw. Herakles (griechisch), also dem Inbegriff von Stärke und Männlichkeit, das weibliche Prinzip entgegen, gewissermaßen als eine heilende, verwandelnde und schöpferische Kraft.

Rosenbachs Skulpturen entstehen nicht durch die bekannten handwerklichen Arbeiten des Modellierens oder Wegnehmens, sondern durch einen performativen Akt, dem eine formende, das vorgefundene ‚Material‘ verändernde Kraft innewohnt. Ulrike Rosenbach (* 1943) hat sich immer als politische Künstlerin verstanden, sie setzte sich besonders für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen im internationalen Kunstbetrieb ein. Sie studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Bobeck, Norbert Kricke und Joseph Beuys. Von 1989 bis 2007 war sie Professorin für Medienkunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und lehrte an namhaften europäischen und amerikanischen Kunstinstituten, u. a. an dem berühmten California Institute of Arts, Los Angeles.

Durch ihr Studium bei Joseph Beuys entstanden erste Kontakte zur Happening- und Fluxusszene der siebziger Jahre. Mehrere ihrer Aktionen in u. a. London, Venedig und Wien ließen sie in kürzester Zeit zu einer der bekanntesten Künstlerinnen dieses Genres werden. Die "documenta“ –Teilnehmerin (1977 und 1987) wurde mit namhaften Förderpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Gabriele-Münter-Preis (2004). Seit November 2012 ist Ulrike Rosenbach Präsidentin und 1. Vorsitzende der Bundes GEDOK und seit 2016 Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Sektion Bildende Kunst.

Dr. Kornelia Röder, Kuratorin für zeitgenössische Kunst, stellt Ulrike Rosenbach und ihr Werk im Gespräch vor.

Tags: Skulpturen, Ulrike Rosenbach

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Der Eintritt kostet 3 Euro.