Nr. 378 519 Paar blau glasierte Vasen China, Yongzheng-Periode (1722 – 1735) Porzellan, H 19,5 cm Ergebnis: € 359.600,- Nr. 378 519 Paar blau glasierte Vasen China, Yongzheng-Periode (1722 – 1735) Porzellan, H 19,5 cm Ergebnis: € 359.600,- - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Was: Presse

Wann: 18.06.2018

Die international stark bebotenen Asienauktionen von Lempertz am vergangenen Wochenende spielten insgesamt 2,72 Mio. Euro ein und gehörten damit zu den besten der letzten Jahre; die Kunden waren zu 90% Ausländer. Wesentlichen Anteil hatten eine Flaschenvase aus der frühen Qianlong-Periode mit 347.200, ein kleines Vasenpaar aus der Yongzheng-Periode (359.600), Objekte aus…
Die international stark bebotenen Asienauktionen von Lempertz am vergangenen Wochenende spielten insgesamt 2,72 Mio. Euro ein und gehörten damit zu den besten der letzten Jahre; die Kunden waren zu 90% Ausländer. Wesentlichen Anteil hatten eine Flaschenvase aus der frühen Qianlong-Periode mit 347.200, ein kleines Vasenpaar aus der Yongzheng-Periode (359.600), Objekte aus mehreren alten Privatsammlungen, darunter aus den beiden Sammlungen Franz und Bachem sowie die Netsuke aus der Sammlung Papp mit knapp über 300.000.Zu einem der Highlights der Porzellan-Offerte wurde eine 24,8 cm große in Unterglasur Blau und Rot dekorierte ‚sanduo‘-Vase mit einer Marke aus der frühen Qianlong-Periode (1735 – 1796), die in den 1930er Jahren auf dem niederländischen Kunstmarkt erworben worden war und sich seitdem in süddeutschem Familienbesitz befand. Auch hier sorgte das internationale Interesse mit einem Ergebnis von 347.200 für mehr als eine Verdopplung der Taxe (Lot 101, 100/150.000).Als ein 19,5 cm hohes, blau glasiertes Vasenpaar aus der Yongzheng-Periode (1722 – 1735) aufgerufen wurde, entbrannte ein spannendes, langanhaltendes Bietgefecht zwischen Telefonen und Saalbietern um diese sehr seltenen und perfekt erhaltenen Stücke. Die Zehntausender- Marken waren schnell überwunden und auch die Hunderttausender-Hürden wurden leicht übersprungen. Ein chinesischer Saalbieter musste hart kämpfen und konnte sich erst mit der Bewilligung von 359.600 gegen seine Konkurrenten durchsetzen (Lot 185).Ein weiteres heftiges Bietgefecht trieb eine mit 15/20.000 bewertete Bronzefigur des Mahakala Panjara aus dem tibetischen 15./16. Jh. steil nach oben. Ein Sammler aus Deutsch- land übertrumpfte seine zahlreichen Mitbieter mit der Bewilligung von 148.800 (Lot 22). Großer Sprung auch für eine Schale mit gelber Glasur aus der Yongzhen-Periode (1722 – 1735), die von einem Chinesen bis auf 99.200 emporgesteigert wurde (Lot 88).Die umfangreiche Sammlung Franz, deren Schwerpunkt auf äußerst feinen tibetanischen thangkas lag, wurde vollständig über den Taxen abgesetzt und erzielte mit insgesamt 105.500 für die 15 Objekte mehr als das Doppelte der Schätzpreise. Ein bedeutendes thangka mit der Darstellung des Panchen Lama Ensapa Lobzang Dondrub aus dem 18./19. Jh. sprang von 10/12.000 bis auf 22.300 (Lots 1–15). Mehr als das Doppelte der Schätzpreise erreichte mit 113.000 auch die von Franz Xaver Bachem zusammengetragene Sammlung mit 25 späten chinesischen Bronzen und Bronzegefäßen. Der Kölner Bachem war der erste europäische Privatsammler, der sich für die späten chinesischen Bronzen (ab ca. 1620 bis späte zweite Hälftedes 17. Jh.) interessierte – zu einer Zeit, als fast gar keinerlei Informationen darüber vorlagen (Lots 44 – 68).Beachtlicher Erfolg mit 59.500 auch für eine große blau-weiße Vase aus der koreanischen Joseon-Zeit (19. Jh.). Sie dürfte im Palast des Prinzregenten gestanden haben; solche Stücke dienten möglicherweise als Ziel für Darts in einem Spiel, das von Frauen des Hofes und kleinen Prinzen gespielt wurde (Lot 113, 10/15.000).Höhepunkt der südostasiatischen Kunst wurde eine den vierarmigen Vishnu darstellende Sandsteinfigur der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts im Baphuon-Stil aus Kambodscha, die von einem süddeutschen Sammler für 42.200 übernommen wurde (Lot 438, 30/35.000).JapanWegen des erheblichen Zuwachses der Offerte japanischer Kunst – darunter der erste Teil einer bemerkenswerten deutschen Privatsammlung mit Netsuke – hat Lempertz den zweiten Tag seiner Asien-Auktionen ganz dieser Kunst gewidmet. Wie stets ragte das umfangreiche und qualitätsvolle Angebot an Holzschnitten heraus. Darunter befand sich der bedeutende und rare „Rote Fuji“ von Hokusai, der für 42.200 nach Japan geht (Lot 549, 30/40.000). Ein signiertes sechsteiliges Inrô aus dem späten 19. Jh. ging für 24.800 in neue Hände (Lot 817, 20/25.000).Die Netsuke der Sammlung Papp Teil I wurden in einem Spezialkatalog präsentiert. Nach Wert spielte der erste Teil mit 192 Objekten der über mehrere Generationen aufgebauten Sammlung 116% ein, wobei die meisten Stücke deutlich über Ihre Taxen gehoben wurden und insgesamt knapp über 300.000 erreichten. Highlights wurden ein heftig bebotenes Netsuke eines einhornigen hakutaku aus dem 18. Jh. für 17.400 und ein von Sessai gearbeitetes, höchst ungewöhnliches Netsuke eines schlafenden Skeletts aus dem dritten Viertel des 19. Jh., das nach einem heftigen Bietgefecht zwischen Saal und acht internationalen Telefonen von 3.200/3.600 bis auf 13.000 emporgetrieben wurde (Lot 1190). Im Dezember wird der ebenfalls in einem Sonderkatalog präsentierte zweite Teil der Sammlung folgen.Besonders für die Käufer der Spitzenlose ist es ärgerlich, dass sie wegen des Kulturgut- schutzgesetzes ihre Objekte nicht sofort mitnehmen können, sondern wochenlang auf eine Ausfuhrgenehmigung warten müssen – obwohl insbesondere die chinesischen Kunst- werke in ihr Ursprungsland zurückkehren.
Tags: Asiatika, Asiatische Kunst, Bronze, Buddha, Keramikkunst, Nachbericht, Porzellan

Nachbericht: Lempertz Auktion 1092 09. Juni: Asiatische Kunst I: Indien, Südostasien, Japan inkl. The Kolodotschko Coll. V (Netsuke)Lempertz Auktion 1093  18. Juni: Asiatische Kunst: China Brüssel
Vorbesichtigung Köln   2./3. und 6.–8. Juni (China: 2./3., und 6. Juni)Vorbesichtigung Brüssel   10. – 17. Juni