CUNO AMIET (Solothurn 1868–1961 Oschwand) Die Obsternte (enstanden in der Vorbereitung zur sog. Wassmer-Fassung). 1912. Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert: CA. 103 × 115 cm. Verkauft für CHF 775 800 (inkl. Aufgeld) CUNO AMIET (Solothurn 1868–1961 Oschwand) Die Obsternte (enstanden in der Vorbereitung zur sog. Wassmer-Fassung). 1912. Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert: CA. 103 × 115 cm. Verkauft für CHF 775 800 (inkl. Aufgeld) - Mit freundlicher Genehmigung von: kollerauktionen

Was: Presse

Wann: 10.07.2019

Die Auktion Schweizer Kunst bei Koller Zürich am 28. Juni umfasst einen eindrücklichen Überblick über die hiesige Malerei zwischen ca. 1850 und 1950. Fast alle bedeutenden Schweizer Künstler dieser hundert Jahre sind mit Werken in Öl oder mit teils wichtigen Papierarbeiten vertreten. Zu den frühesten Gemälden der Auktion gehört neben zwei Landschaftsbilder von Caspar Wolf…
Die Auktion Schweizer Kunst bei Koller Zürich am 28. Juni umfasst einen eindrücklichen Überblick über die hiesige Malerei zwischen ca. 1850 und 1950. Fast alle bedeutenden Schweizer Künstler dieser hundert Jahre sind mit Werken in Öl oder mit teils wichtigen Papierarbeiten vertreten. Zu den frühesten Gemälden der Auktion gehört neben zwei Landschaftsbilder von Caspar Wolf ein wichtiges und grossformatiges Werk von Alexandre Calame („Landschaft“, CHF 60‘000/100‘000). Weitere Beispiele der vormodernen Malerei des 19. Jahrhunderts sind Werke von François Diday (dem Lehrer von Calame), J.G. Stef- fan, Barthelemy Menn, Albert Anker u.a. Das eindrückliche, 1884 von Giovanni Segantini geschaffene Pastell „Die letzte Mühe des Tages“, steht bereits an der Schwel- le zur Moderne. Von François Millet beeinflusst, zeigt es einen unter der Last eines schweren Holzbündels gebückten Schäfer mit seiner Herde abends zu Tale ziehen (CHF 250‘000/350‘000). Der gleiche Giovanni Segantini sollte etwa 15 Jahre später seinen jüngeren Kollegen und Schüler Giovanni Giacometti zu dessen beeindruckendem „Panorama von Muottas Muragl“ inspirieren: Ein aus vier Leinwänden bestehender, ingesamt über fünf Meter breiter Blick auf die Engadiner Berg- und Tallandschaft (CHF 2‘800‘000/4‘000‘000).

Einer der treusten Freunde und Weggefährten Giovanni Giacomettis war der aus Solothurn stammende Cuno Amiet. Aus der Sammlung Loeb bietet Koller über 15 Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen an, die allesamt bei Amiet direkt erwor- ben wurden. Das bedeutendste, weil extrem moderne Werk dieser Kollektion ist die 1912 entstandene „Obsternte“ (CHF 600‘000/800‘000). Cuno Amiet, der nicht zuletzt wegen solch avantgardistischer Arbeiten der Künstlervereinigung „Die Brücke“ sehr nahe stand, hat kaum je ein Werk von vergleichbar kraftvollem Ausdruck geschaffen.

Eines der ganz grossen Vorbilder Cuno Amiets war – wenn auch nicht direkt für das oben erwähnte Werk – der grösste Schweizer Maler des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert: Ferdinand Hodler. Von seiner Hand stammt „Die Schreitende“ (CHF 280‘000/360‘000). Sie entstand ebenfalls in den Jahren um 1910.

Segantini, Amiet, Giacometti und Hodler setzten sich alle sowohl mit der Kunstgeschichte als auch mit der zeitgenössischen Kunst auseinander und formten ihren Stil und ihre Motive teils bewusst als Ableitungen und Transformationen aus älteren Vorbildern. Diametral entgegengesetzt erscheint da die Kunst Adolf Dietrichs. Der fast völlig auf sich und seine Naturbegeis- terung zurückgezogen lebende Taglöhner aus Berlingen schuf gerade in der frühen Phase seines Schaffens unglaublich au- thentische Bilder, obwohl – oder vielleicht gerade weil – er nie eine professionelle Ausbildung zum Maler genossen hatte. In ih- rer Auktion präsentiert Koller von Adolf Dietrichs zwei ganz besondere Raritäten: sein allererstes Sonnenuntergang-Bild aus dem Jahr 1915 (CHF 150‘000/250‘000) und seine erste Mondscheinlandschaft, die 1919 entstand (CHF 120‘000/180‘000).

Impressionismus und Klassische Moderne: Sisley, Kokoschka, Ernst und Magritte Im Angebot der Auktion für Impressionismus und Klassische Moderne stehen mehrere Landschaften des französischen Impressionismus. Als Highlight genannt sei hier das Bild „Autour de la Forêt – Juin“ von Alfred Sisley aus dem Jahr 1885, das den Eindruck eines lichtdurchfluteten Sommertages geradezu verströmt und als ein Paradebeispiel dieser Kunstrichtung angesehen werden kann (CHF 700‘000/1‘000‘000). Von Oskar Kokoschka, dem soeben eine grosse Schau im Kunsthaus Zürich gewidmet war, stammt das Bildnis „Ann Windfohr“ (CHF 60‘000/80‘000). Max Ernst mit „Paysage de Corbières“ (CHF 100‘000/150‘000) und René Magrittes „Les voies et moyens“ (CHF 250‘000/400‘000) vertreten den Surrealismus. PostWar & Contemporary: Amerikanische Nachkreigskunst dominiert Die Auktion PostWar & Contemporary am 29. Juni wird diesmal durch herausragende Werke der Amerikanischen Nach- kriegskunst dominiert.

Mit dem Abstrakten Expressionismus emanzipiert sich die amerikanische Kunst erstmals vollkommen von europäischen Ein- flüssen. Theodoros Stamos gehört mit zu den führenden Abstrakten Expressionisten der ersten Generation. Sowohl „Hov- ering yellow Sun-Box“ von 1967 (CHF 40‘000/60‘000) als auch „Infinity Field-Lefkda Series“ von 1976 (CHF 30‘000/50‘000) bestechen durch seinen souveränen Umgang mit Farbe. David Smith, der bedeutendste Bildhauer des Abstrakten Expres- sionismus, ist mit einer wunderbaren, doppelseitigen Zeichnung von 1959 (CHF 18‘000/24‘000) vertreten, die die gestische Malerei eindrücklich veranschaulicht.

Der Besuch einer Ausstellung mit Werken der Abstrakten Expressionisten wiederum war für den Minimalisten Robert Man- gold die Initialzündung, die ihn zur Malerei brachte. Das angebotene Diptychon „Red with Green Ellipse/Black Frame“ von 1988/89 (CHF 180‘000/240‘000) stammt aus seinem reifen Werk. Sein umfassendes Werk imponiert durch eine einmalige Konsequenz und die absolute Überzeugung, dass die Malerei nach wie vor das führende Medium ist. Der Umgang mit Farbe und Raum und deren Kombination in einem Werk dominiert sein Oeuvre. Auch Alfred Jensen hat durch die Kunst der Abs- trakten Expressionisten zur Kunst gefunden, beschreitet aber einen ganz eigenen Weg, der durch die Auseinandersetzung mit der Kunst indigener Völker wie den Mayas geprägt ist. In „Temple of Paestum“ von 1961 (CHF 90‘000/140‘000) kommt noch sein Interesse an der griechischen Geschichte hinzu. Louise Nevelson findet ihre Inspiration in der afrikanischen Kunst. Ihre angebotenen Werke „Cloud II“ (CHF 50 000/70 000) und „The City“ (CHF 30 000/50 000) zeigen eindrucksvoll die Um- setzung ihrer einzigartigen Wandrelief-Skulpturen.

Eine herausragende Arbeit „La passoire“ aus dem Jahr 1947 von Jean Fautrier für CHF 100‘000/200‘000, sowie zwei wun- derbare Gemälde von Jean-Paul Riopelle (CHF 70‘000/100‘000 bzw. CHF 50‘000/70‘000) präsentieren das französische Informel der 1950 und 1960er Jahre. Des Weiteren präsentieren zwei Aquarelle von Sigmar Polke von 1999 sein eindrückli- ches Spätwerk (CHF 60‘000 /80‘000 bwz. 80‘000/140‘000).

FERDINAND HODLER (Bern 1853–1918 Genf) Schreitende. Um 1910. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Hodler. 46,5 × 40 cm. Verkauft für CHF 339 400 (inkl. Aufgeld) FERDINAND HODLER (Bern 1853–1918 Genf) Schreitende. Um 1910. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Hodler. 46,5 × 40 cm. Verkauft für CHF 339 400 (inkl. Aufgeld) - Mit freundlicher Genehmigung von: kollerauktionen / Koller Auktionen AG, ZÜRICH ROBERT MANGOLD (North Tonawanda 1937 - lebt und arbeitet in Washingtonville) Red with Green Ellipse / Black frame. 1988/89. Acryl und Bleistift auf Leinwand (Diptychon). Verso signiert, betitelt, datiert und bezeichnet: R. Mangold Red with Green Ellipse / Black frame, 1988-89, Panel 1/2 of 2. 140 x 210 cm. Verkauft für CHF 317 500 (inkl. Aufgeld) ROBERT MANGOLD (North Tonawanda 1937 - lebt und arbeitet in Washingtonville) Red with Green Ellipse / Black frame. 1988/89. Acryl und Bleistift auf Leinwand (Diptychon). Verso signiert, betitelt, datiert und bezeichnet: R. Mangold Red with Green Ellipse / Black frame, 1988-89, Panel 1/2 of 2. 140 x 210 cm. Verkauft für CHF 317 500 (inkl. Aufgeld) - Mit freundlicher Genehmigung von: kollerauktionen / Koller Auktionen AG, ZÜRICH Patek Philippe, äusserst seltener Chronograph mit Ewigem Kalender, 1998. Platin 950. Ref. 3970 E.  Verkauft für CHF 104 000 (inkl. Aufgeld) Patek Philippe, äusserst seltener Chronograph mit Ewigem Kalender, 1998. Platin 950. Ref. 3970 E. Verkauft für CHF 104 000 (inkl. Aufgeld) - Mit freundlicher Genehmigung von: kollerauktionen / Koller Auktionen AG, ZÜRICH
Tags: Alfred Sisley, Cuno Amiet, Ferdinand Hodler, Malerei, Oskar Kokoschka, Patek Philippe, Robert Mangold

Nachbericht: Moderne & Zeitgenössiche Kunst, Schweizer Kunst, Photographie, Schmuck, Armbanduhren, Design, JugendstilAuktionen in Zurich: 26. – 29. Juni 2019

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