Zahlreiche der außergewöhnlichen Kunstwerke stammen aus bedeutenden europäischen Privatsammlungen. Zur Spitze der Offerte gehören eine 22 cm große Maske der Chokwe aus Angola für € 20.000 – 30.000 (Lot 160) und eine mit derselben Taxe bewertete 133,5 cm große Malagan-Schnitzerei aus Neu-Irland (Lot 246). Ihnen folgen mit je € 15/20.000 eine 79 cm große Jorai-Grabfigur aus dem zentralen Hochland Vietnams (Lot 356) und eine Plankenmaske der Bwa aus Burkina Faso (Lot 67). Eine 198 cm große Rambaramp-Figur aus Malekula, Vanuatu (Lot 233) ist ebenso wie eine Bamana-Maske aus Mali auf € 12/15.000 taxiert (Lot 42). Bei € 10/15.000 liegen eine fast drei Meter große Abelam-Figur aus Papua New Guinea (Lot 349) sowie ein Ahnen-Pfosten von der indonesischen Babar-Insel (Lot 355) und ein ebenfalls von den indonesischen Molukken-Inseln stammender Ahnen-Pfosten der Leti (Lot 354).Eine Gruppe von elf Dan-Masken aus der Elfenbeinküste stammt aus einer großen Sammlung, die der Schweizer Künstler Charles Hug (1899 – 1979) zwischen 1929 und 1932 in Paris erworben hat. Diese Masken wurden stets als Klassiker schlechthin der afrikanischen Kunst angesehen und wurden von jenen der frühesten modernen europäischen Künstler der Moderne gesammelt, die in den Bann der afrikanischen Kunst gerieten. Die Sammlung von Hug wurde 1997 im Museum Rietberg in Zürich ausgestellt, die meisten dieser Exponate schon 1933 in der viel früheren Ausstellung in St. Gallen (Lots 30 – 37, 600 – 6.000 Euro).
Eine Gruppe von sechs kleinen bemerkenswerten Songye-Kraftfiguren (die Schätzungen reichen von 1.000 bis 5.000 Euro) wurde von Leo Stappers (1918 – 1977), einem niederländischen Priester des Ordens der Patres van Scheut, gesammelt (Lots 154 – 159). Nach einem Studium der Bantu-Sprachen an der School of Oriental and African Studies in London war er von 1948 bis 1951 Direktor einer Grundschule in Ngongo, Provinz Kasaï, und von 1951 bis 1957 Lehrer am Jan Berchmans College in Kamponde. Leo Stappers' 1964 veröffentlichte Doktorarbeit „Morphologie van het Songye“ war die erste Songye-Grammatik.
Eine ansehnliche Objektegruppe aus Indonesien wird von einer feinen kleinen Leti-Figur angeführt, die sich früher in den Sammlungen von J. Groenhuizen und Leo van Oosterom befand (€ 6.000 – 8.000). Ein großer zeremonieller Steinsitz von Nias in Form eines mythischen Tieres ist mit € 3.000 – 5.000 Euro bewertet (Lot 210). Eine Gruppe hawaiianischer Artefakte umfasst drei Kahili oder königliche Standards aus Ringen von Schildpatt, Knochen und Elfenbein, die einst mit Federn geschmückt waren. Andere hawaiianische Artefakte sind mehrere Steinstößel, Mörser und Schalen und ein Album mit mehreren schönen kleinen und vielfältigen Beispielen von Kapa oder Rindendach.
Die Auktion findet am 29. Januar während der BRAFA und der BRUNEAF in Brüssel statt.