Rudolf Ribarz, „Blumenpracht am Kanal“, um 1889, Bild: Kunsthandel Giese & Schweiger Rudolf Ribarz, „Blumenpracht am Kanal“, um 1889, Bild: Kunsthandel Giese & Schweiger - Mit freundlicher Genehmigung von: machoffmann

Wer: machoffmann

Was: Presse

Wann: 20.10.2022

Köpfe haben gerne Charakter, auch in der Kunst. Egal ob sie mit ihrem Willen durch die Wand wollen, nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen, sich hinter Abstraktion verstecken, hinter Blumen hervorschauen, unendlich viele sind oder so fantastisch, dass man nur noch staunen möchte.

Ihr Team von M.A.C. Hoffmann

Heute stellen wir diese Aussteller:innen vor:Kunsthandel…

Köpfe haben gerne Charakter, auch in der Kunst. Egal ob sie mit ihrem Willen durch die Wand wollen, nicht wissen, wohin mit ihren Gefühlen, sich hinter Abstraktion verstecken, hinter Blumen hervorschauen, unendlich viele sind oder so fantastisch, dass man nur noch staunen möchte.

Ihr Team von M.A.C. Hoffmann

Heute stellen wir diese Aussteller:innen vor:Kunsthandel Giese & SchweigerRudolf Ribarz setzte schon früh seinen Kopf durch – und schlug gegen den Willen des Vaters, eines Kaufmanns, der den Sohn lieber als Nachfolger gesehen hätte, die Künstlerlaufbahn ein. Er ging nach der Handelsakademie auf die Kunstakademie, um mit Studienkollegen wie Emil Jakob Schindler und Robert Russ Landschaftsmalerei zu studieren. 1869 entdeckte Ribarz im Münchner Glaspalast, wo er an der I. Internationalen Kunstausstellung teilnahm, die Franzosen Courbet, Corot und Monet für sich. Er inspirierte sich an den Meistern von Barbizon genauso wie an der Haager Schule. In den 1880er-Jahren wandte er sich verstärkt der Blumenmalerei zu und entwickelte, angeregt vom Japonismus, eine virtuose Darstellungsweise von Blumen. Bei Giese & Schweiger ist das alles herrlich bei „Blumenpracht am Kanal“, um 1889, in Öl auf Leinwand, auf 4 Paneele von jeweils 128 x 45 cm gemalt, nachzusehen.

Galerie Zimmermann Kratochwill„Out of Breath I“ heißt eine Arbeit von Xenia Hausner in Mischtechnik aus dem Jahr 2005, gezeigt von der Galerie Zimmermann Kratochwill. Man sieht eine liegende Frau, die sich die Seele aus dem Leib zu schreien scheint. Aus Schmerz, aus Furcht, aus Wut? Vielleicht helfen die Worte, die der Schriftsteller Daniel Kehlmann anlässlich der Albertina-Ausstellung 2020 zur Kunst Hausners fand: „Wie also wäre das Leben in einem statt von Gott von Xenia Hausner geschaffenen Universum? Unheimlich wäre es, im ursprünglichen Wortsinn. Es wäre ein Leben, dessen man sich nie sicher wäre. . . Und die Menschen? Diese wären von überwältigender Offenheit und zugleich ganz undurchsichtig. Man verstünde sie, vertrauen aber dürfte man ihnen nicht. Keine ihrer Gesten wäre nur sie selbst, keine ihrer Handlung völlig klar, keine aber auch unbedeutend.“

Kaiblinger Galerie & Kunsthandel1923 wurde Hans Staudacher in St. Urban am Ossiacher See geboren. Im Jänner letzten Jahres ist er in Wien gestorben, als einer der bedeutendsten österreichischen Vertreter des Informel, der gestischen Abstraktion. Doch das war nicht immer so. Staudacher begann, fasziniert von den Malern des Nötscher Kreises als Autodidakt. Besuchte schließlich in Kärnten die Malschule von Arnold Clementschitsch. Übersiedelte nach Wien, war in den 1950er-Jahren Secessions-Mitglied und lebte immer wieder auch in Paris, wo er wichtige künstlerische Impulse empfangen hat. Bevor er 1956 Österreich bei der Biennale in Venedig vertrat, malte er 1954 ein beeindruckendes Querformat (Kaiblinger Galerie & Kunsthandel), stark abstrakt, sehr Fünfziger-Jahre aber immer noch durchaus als „Köpfe“, in Öl, Kunstharz, Tempera auf Hartfaserplatte, ca. 65 x 170 cm, erkennbar. Die Tafel ist signiert, datiert und trägt die Ortsangabe: Wiener Secession, November.

Kunsthandel Michael KrautIm südlichen Kärnten am Übergang vom Rosental zum Jauntal liegt die kleine Gemeinde Gallizien. Hoch über dem Tal auf kargen Konglomerat- und Schotterterrassen fand Werner Berg dort 1930 den sogenannten „Rutarhof“, der ihm und seiner Familie ab 1931 ein neues zu Hause wurde. Es war eine kleine Landwirtschaft, ein mit Holzschindeln gedecktes Haus, bis in die 1960er Jahre ohne Strom und Fließwasser. Perfekt für Werner Berg, der das Ursprüngliche suchte, ein einfaches Leben wie die Bauern. Über einem alten Schafstall baute er sich sein Atelier und brach hier radikal mit allem Akademischen, fand unter dem Einfluss Noldes seine flächige, bewusst primitive und so typische Malweise, auch für das Ölgemälde von 1958, „Christine im Blumengarten am Rutarhof“, das einen Mädchenkopf mit roter Mütze vor Märzenbechern, Hyazinten und Tulpen bei Kunsthandel Michael Kraut zweigt.

Galerie Elisabeth & Klaus ThomanEin Kopf, mehr Kopf, viele Köpfe darf man vor Elmar Trenkwalders Arbeit am Stand der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman sagen. Sie heißt zwar „ohne Titel“, zeigt jedoch eindeutig einen 130 cm hohen Kopf aus glasiertem Ton, aus dem lauter kleinere Köpfe herauswuchern. „Ich fühle mich als jemand, der die Bilder und Gefühle der Welt aufsaugt. Wie in der Traumarbeit transformiere ich diese Bilder und Gefühle...“, sagt Elmar Trenkwalder. Und Herta Pümpel meint: „Elmar Trenkwalders monumentale Keramikskulpturen erinnern in ihrer Struktur ebenso an prunkvolle Barock- und Rokokoarchitekturen wie an indische Tempel oder spätgotische Ornamente ... Die architektonischen Gebilde verschmelzen mit biomorphen Formen aus der Natur, in denen vegetabile Wucherungen und menschliche Körperfragmente vorkommen.“

Kunsthandel Natalia RiedlWenn der Post-Boschist Micha Lobi ganz in der Manier von Hieronymus Bosch die „Versuchung des Hl. Antonius“ in seine, erst auf den zweiten Blick sehr heutigen Fantasien übersetzt, steht er in einer langen Tradition. Denn auch andere Meister wie Matthias Grünewald in seinem „Isenheimer Altar“, natürlich Bosch, oder auch Max Ernst und Salvador Dalí haben die Versuchungen des heiligen Antonius durch irdische Lüste und seine Peinigungen durch den Teufel und seine Dämonen, bildgewaltig umgesetzt. Als zentrales Motiv fasziniert bei Lobis Interpretation, ein Wurst, Sardinen und anderes verschlingendes Vielkopfmonster. Zu sehen bei Kunsthandel Natalia Riedl.

Elmar Trenkwalder, Ohne Titel, 1993, 130 x 48 x 68 cm, Bild: Galerie Elisabeth & Klaus Thoman / graysc.de Elmar Trenkwalder, Ohne Titel, 1993, 130 x 48 x 68 cm, Bild: Galerie Elisabeth & Klaus Thoman / graysc.de - Mit freundlicher Genehmigung von: machoffmann Micha Lobi, „Versuchung des Hl. Antonius“, 2019, Öl auf Holz, 30 x 40 cm, Bild: Kunsthandel Natalia Riedl Micha Lobi, „Versuchung des Hl. Antonius“, 2019, Öl auf Holz, 30 x 40 cm, Bild: Kunsthandel Natalia Riedl - Mit freundlicher Genehmigung von: machoffmann
Tags: Elmar Trenkwalder, Hans Staudacher, Malerei, Micha Lobi, Rudolf Ribarz, Werner Berg, Xenia Hausner

53. ART&ANTQUE HOFBURG Vienna10. bis 14. November 2022Do. - So., 10 - 19 UhrMo., 10 - 18 Uhr
Eintrittspreise€ 13,- Tageskarte€ 10,- für Gruppen ab 10 Personen/pro PersonGratis Eintritt für SchülerInnen, StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre)
Tickets unter:  https://www.artantique-hofburg.at/besucher/tickets
Die ART&ANTIQUE findet selbstverständlich unter Einhaltung der gesetzlichen COVID-19-Vorgaben statt.

Das könnte Sie auch interessieren
Wien, Messe, 20.09.2024 - 22.09.2024
© Anna Stöcher
Lubaina Himid, Naming the Money, 2004 Installation view, Entangled Pasts, Royal Academy of Arts, London Courtesy Hollybush Gardens, London and Royal Academy of Arts, London Photo: © Royal Academy of Arts, London; photographer: Marcus J. Leith
Wien, Ausstellung, 20.09.2024 - 29.09.2024
Kampagne 2024 (Print) (Copyright Bueronardin, Vienna Design Week)
Wien, Messe, 05.10.2024 - 13.10.2024
Pablo Picasso, 1881-1973 „La Fête de la Patronne, Petit Chien, Fleurs et Potins, Portrait de Degas au Mur“, 1971, Radierung 50x66 cm, Foto © Galerie Lehner / Sonderausstellung
Wien, Messe, 08.11.2024 - 10.11.2024
(c) blickfang.com
Wien, Messe, 07.11.2024 - 11.11.2024
Impression von der ART&ANTIQUE HOFBURG Vienna 2023 (c) Sandra Obla
Wien, Ausstellung, 08.10.2024 - 19.11.2024
Noushin Redjaian | To See Clearly Foto: Noushin Redjaian | A Glimpse of Life | Foto: Elsa Okazaki | © Bildrecht, Wien 2024
Wien, Messe, 21.11.2024 - 24.11.2024
paper positions berlin 2024 | photos: Clara Wenzel-Theiler
Wien, Auktion, 26.11.2024
Hermann Nitsch, Aktionsrelikt, 2003, Dispersion auf Leinwand, Erzielter Preis: 30.720 Euro
Wien, Ausstellung, 03.10.2024 - 19.01.2025
Paul Gauguin, Stilleben mit Blumen und Idol, um 1892, Öl auf Leinwand, 40,5 x 32 cm © Kunsthaus Zürich, Geschenk Walter Haefner, 1995
Wien, Ausstellung, 03.10.2024 - 20.01.2025
Colegio Reggio, Madrid, Spanien, 2022 ANDRES JAQUE / OFFICE FOR POLITICAL INNOVATION © Foto: José Hevia
Wien, Ausstellung, 27.09.2024 - 02.02.2025
Akseli Gallen-Kallela, Seeblick, 1901  Foto: Finnische Nationalgalerie, Helsinki / Hannu Pakarinen
Wien, Ausstellung, 30.10.2024 - 16.02.2025
RUDOLF WACKER, Selbstbildnis mit Rasierschaum, 1924 © Museum Ortner, Wien (Courtesy Kunsthandel Giese & Schweiger, Wien) | Foto: Alexander Mitterer/Print Alliance
Wien, Ausstellung, 13.11.2024 - 09.03.2025
JOSEF HOFFMANN, Dessin Nr. 7741, 1910 © Backhausen-Archiv | Foto: Backhausen-Archiv
Archiv
Screenshot_2024-07-20 WAM TALK „WIENER AKTIONISMUS UND DIE FRAUEN“
Wien, Ausstellung, 04.09.2024 - 26.01.2025
Robert Longo Untitled (Western Wall), 2011 304,8 × 825,5 cm, Kohle auf aufgezogenem Papier Collection Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul | © Robert Longo / Bildrecht, Wien 2024 Foto: Robert Longo Studio
Wien, Ausstellung, 21.03.2024 - 26.01.2025
Anton Bruckner in seiner Wohnung in der Heßgasse, Wien.Österreichische Nationalbibliothek
Wien, Ausstellung, 14.08.2024 - 12.01.2025
Alfred Kubin | Selbstbetrachtung, um 1901/02 | ALBERTINA, Wien © Eberhard Spangenberg, München / Bildrecht, Wien 2024
Wien, Ausstellung, 22.04.2023 - 01.01.2025
Vinzenz Fischer, Allegorie auf die Übertragung der kaiserlichen Galerie in das Belvedere, 1781 Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Andy Warhol, Four-Foot Flowers, 1964 © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Licensed by Bildrecht, Wien, 2024, Foto: Heidi Horten Collection
Wien, Ausstellung, 14.07.2022 - 31.12.2024
Nuda Veritas Gustav Klimt und Hermann Bahr
Wien, Ausstellung, 15.03.2021 - 31.12.2024
Unser Mittelalter! Die erste jüdische Gemeinde in Wien
Wien, Presse, 27.06.2022 - 23.12.2024
Aufbau zur fotografischen Dokumentation mithilfe des 3D-Digitalmikroskops © KHM-Museumsverband
Jorn - Nitsch
Wien, Ausstellung, 14.09.2024 - 23.11.2024
Porträt Abt Joachim Angerer (c) kopriva-kunst.com