Sechs Tage Auktion – sechs Tage Erfolg! So könnte man die Herbstauktion im Hause Hermann Historica zusam menfassen. Vom 22. bis einschließlich 28. Oktober fand die diesjährige Präsenzauktion in Grasbrunn bei Mün chen statt. Die Versteigerung bereits an einem Samstag beginnen zu lassen, sprach für sich. Bietfreudige Samm ler und Kunstliebhaber fanden sich äußerst zahlreich im Saal, als auch am Telefon und v.a. im Internet ein. So wur den die 850 Lose aus den Bereichen Antiken, Asiatika und Kunst erfolgreich beboten.Den Auftakt der Herbstauktion machten antike Helme, welche teils zu Spitzenpreisen versteigert wurden. Gleich zu Beginn stieß der im Vorfeld viel beworbene korinthi sche Helm der frühen zweiten Stufe unter der Losnummer 26 auf reges Interesse. Der Startpreis von 18.000 € für den Helm aus dem 7. Jhdt. v. Chr. war schon zum Einstieg Geschichte – der Höchstbietende kam erst bei 57.500 € zum Zug. Für dieses Spitzenstück ein durchaus angemes sener Preis! Ähnlich verlief es bei Los 71. Für 15.000 € kam der pseudochalkidische Bronzehelm mit Widder hörnern aus dem 4. Jhdt. v. Chr. zum Aufruf. Für 25.000 € wechselte die Rarität aus dem nördlichen Schwarzmeer raum seinen Besitzer.
Das Spitzenlos der gesamten Auktion (Losnummer 94) war ein chinesischer Bronzetorso eines Bodhisattva in stehender TribhangaPose. Auf 60.000 € war der Bronze körper der TangDynastie von circa 618 907 n. Chr. taxiert. Sein wuchtiger, voluminöser Körper weist auf deutliche Einflüsse aus der indischen GuptaPeriode (320 600) hin. Für 75.000 € wurde dieses museale Stück verkauft.
Von stets großer Be liebtheit zeigte sich der Bereich Asiatika. Gera de Porzellan aus China hatte es den Bietern an getan. So auch das Los 138, eine große Famille noireVase, um nur ein Beispiel zu nennen. Die schwarze Vase mit ihrem bauchigem Korpus und dem langgezogenen Hals ist äu ßerst edel und filigran mit bunten Blüten und Bambus bemalt. Das vermutlich der KangxiPeriode (1661 – 1722) stammende Dekorstück wurde für 500 € niedrig ange setzt, für 5.750 € konnte es der Höchstbietende sein Eigen nennen.
Auch eine Sondersammlung lebensgroßer Skulpturen erfreute die Kunstsammler. Ein Highlight war definitiv Los 342. Zum Aufruf kam eine Skulptur der sitzenden Eva des Künstlers John Warrington Wood (1839 1886). Die imponierende weiße Mar morskulptur wurde für 15.000 € angeboten. Für 22.500 € ver wirklichte sich der Höchstbietende diesen Traum. Weit mehr, nämlich 32.500 € musste final für die Losnummer 355 investiert werden. Zum Aufruf kam eine Bronzeplastik der Phryne von Fer dinand Lepcke (1866 – 1909). Die eindrucksvolle Darstellung der für ihre Schönheit gerühmten griechischen Hetäre impo niert nicht nur durch die Höhe von 185 cm, sondern auch durch die Anmut der Bronzefigur mit kräftiger grünlicher Patina. Der Startpreis lag bei 9.000 €.
Nicht anmutig, aber sehr imposant war die Losnummer 527. Zum Aufruf kam eine kleine, reich verzierte Kriegskasse aus dem süddeutschen Raum. Der rechteckige eiserne Korpus auf vier gedrückten Kugelfüßen ist mit reichem Rankendekor versehen. Um 6.000 € kam die Seltenheit von circa 1720 zum Aufruf und für 13.750 € wurde sie verkauft.
Ein Spitzenresultat erzielte Hermann Historica mit dem Los 565. Ab 6.000 € konnten auf eine seltene Miniatur Laternenuhr Gebote abgegeben werden. Die komplexe Metallarbeit stammte vom bekannten Londoner Uhren macher Fromanteel (1607 – 1693), der als erster das 1657 von Huygens erfundene Pendel in englischen Uhren ver wendete. 32.500 € wurden für dieses Meisterwerk inves tiert! Nun läuft der Nachverkauf. Alle unverkauften Lose kön nen bis Ende November zum Startpreis zzgl. Aufpreis erworben werden. Details und Informationen sind unter www.hermannhistorica.com zu finden. Die nächste Auktion, eine Online OnlyVersteigerung, findet voraussichtlich vom 30. Januar bis zum 03. Februar 2023 statt.