Das Gute an London ist: Egal, zu welcher Jahreszeit man die Stadt besucht, es warten immer die weltbesten Ausstellungen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es jetzt…
Das Gute an London ist: Egal, zu welcher Jahreszeit man die Stadt besucht, es warten immer die weltbesten Ausstellungen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es jetzt…
Das Gute an London ist: Egal, zu welcher Jahreszeit man die Stadt besucht, es warten immer die weltbesten Ausstellungen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es jetzt gerade, um die Weihnachtszeit, besonders Spannendes zu entdecken gibt.
Den perfekten Kunsttag in London beginnt man idealerweise mit einem Frühstück bei The Wolsley on Piccadilly. Nicht nur ist es unglaublich schick dort, man startet auch gleich in unmittelbarer Nähe der vielen Galerien in Mayfair. Alle meine Lieblingsgalerien dort haben gerade großartige Ausstellungen – angefangen von David Zwirner mit einer tollen Show von Marcel Dzama, weiter zu Gagosian, wo man Werke von Lucian Freud, Francis Bacon, Frank Auerbach und Michael Andrews sehen kann, bis zu Thomas Dane Gallery, der Jake Grewal zeigt, einen sehr spannenden jungen Künstler. White Cube ist selbstredend immer einen Besuch wert – derzeit gibt es dort die surrealistischen Skulpturen von David Altmejd zu sehen – und last but not least Skarsted mit einer Reihe von Georg Baselitz Bildern aus den 80ern.
Danach geht es weiter nach Soho,zu Maximilian William, einer jungen Galerie, von der wir definitiv noch Großes erwarten können. Neben Jungen zeigt er Alte sowie auch verstorbene Künstler:innen. Er ist am Puls der Zeit und bietet ein durchgehend starkes kuratorisches Programm. Wirklich jede Ausstellung ist ein eindrückliches Erlebnis. Weitere nennenswerte junge Galerien sind Sadie Coles, Alison Jacques und Niru Ratnam, um nur einige zu nennen.
Für das Mittagessen empfehle ich Chucs, ein charmantes kleines Restaurant, gleich gegenüber von David Zwirner und Ropac, wo man immer auf wichtige Persönlichkeiten der Kunstwelt trifft. Ich sag’s mal so: wenn man was Wichtiges zu besprechen hat, sollte man besser nicht hingehen, weil man garantiert alte Bekannte trifft. Ich bestelle gerne Spaghetti Pomodoro oder Chicken Milanese, das erinnert mich fast ein bisschen an Wiener Schnitzel.
Frisch gestärkt gilt es, den Nachmittag den vielen zeitgenössischen Institutionen zu widmen, die in London zum größten Teil kostenlos sind. Ein Besuch der legendären Tate Modern steht hier an erster Stelle. Zurzeit sind dort gleich vier sehenswerte Ausstellungen an einem Ort konzentriert: Die beeindruckende Cecilia Vicuña, die ich bei der Biennale in Venedig entdeckt habe, Magdaleny Abakanowicz, Maria Bartuszová und „last but not least“ Paul Cézanne. In der Hayward Gallery gleich nebenan gibt es derzeit auch eine fantastische Keramikausstellung.
Den Abend würde ich in der Bar Italia in Sohoausklingen lassen – ein uriges Relikt aus den 50er Jahren, das nicht einmal eine Website, aber dafür köstliche Cocktails hat.
Hätte der Tag mehr als 24 Stunden, könnte man natürlich noch weiter in das East End fahren und dort die Galerien abklappern. Kunst kann man hier ohne Ende ansehen. Neben New York ist es immerhin die wichtigste Stadt für zeitgenössische Kunst im Westen. Dadurch, dass London so international ist, ist es wirklich ein Melting Pot der Kulturen, wo immer neue, frische Projekte entstehen. Es gibt unzählig viele junge Künstler:innen, Kunstschulen, Residencies, und wichtige kleinere Institutionen, wie die South London Gallery und Camden. Naturgemäß versammeln sich hier auch viele große Sammler:innen und Galerien, die zurecht das Gefühl haben, dass sie hier gut verkaufen können.
Es ist mein Ziel, mit viennacontemporary einen Event aufzubauen, der einen ebenso starken Sog ausübt wie die Londoner Kunstszene, zu dem alle Welt nach Wien reist, um die neuesten Entwicklungen zu sehen. Es liegt noch ein bisschen Arbeit vor uns, aber da kommen wir schon hin!
LEONIE MIRInternational VIP Representative viennacontemporaryDie gelernte Fotografin zog nach dem Studium aus ihrer Heimat München nach Madrid und Lissabon und ein paar Jahren später weiter nach Paris, wo sie sieben Jahre lang für Thaddaeus Ropac arbeitete. Danach eröffnete Sie das Pariser Büro des Auktionshauses Phillips de Pury & Co., bevor sie sich in ihrer Traumstadt London niederließ. Neben ihrer Tätigkeit für viennacontemporary ist Leonie heute als freiberufliche Kuratorin und Consultant für Kunstan- und -verkauf tätig. Für die Kulturhauptstadt Europas 2024 – Gmunden – wird sie drei Ausstellungen zum Thema Keramik gestalten.
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