Jedes noch so glanzvolle Fest geht irgendwann zu Ende. Die HIGHLIGHTS hat nach sechs Messetagen Sonntagabend ihre Türen geschlossen. Und wer als Besucher, Sammler oder Aussteller dabei war, wird die Fülle an hochkarätigen Kunstwerken noch lange in Erinnerung behalten. Es ist ein gutes Gefühl, dass hierzulande potente und versierte Kunsthändler für die schönste Sache dieser Welt engagiert sind und dass Galeristen aus Großbritannien, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden die Vielfalt des Messeangebots bereichert haben. Der Kunsthandelsplatz Deutschland hat auf der HIGHLIGHTS in München seine starke Seite gezeigt.Die Besucherresonanz war enorm und die zahlreichen Verkäufe an Privatsammler und Museen bestätigen unser Konzept des Cross Over. „Alt und neu gut ausbalanciert“ titelte das Handelsblatt, "Im Galopp quer durch die Epochen: Qualität spornt an" die FAZ. Bestens aufgestellt waren die Klassische Moderne und die Nachkriegskunst. Ludorff konnte bereits vor der Messe Gabriele Münters neusachliches Gemälde „Frau mit blauem Hut“ von 1927 für einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag verkaufen. Sechsstellig waren auch die Preise für Willi Baumeisters Gemälde „Figuren auf Blau“ von 1951 bei Galerie Schlichtenmaier und für ein signiertes Exemplar aus der Edition „Hat“ des Pop Art-Künstlers Roy Lichtenstein aus dem Jahr 1968 bei Galerie Benden & Ackermann.
Vor allem im Preisbereich zwischen 50.000 und 100.000 Euro gab es zahlreiche Spontankäufe. Eine Künstlerpostkarte von Max Pechstein von ca. 1910 bei Thole Rotermund, ein fein gezeichnetes „Schiff“ von Lyonel Feininger bei Galerie Koch und Walter Dexels konstruktivistische Papierarbeit „Gelbherrnpagode“ von 1928 bei Sina Stockebrand Kunsthandel sind dafür Beispiel. Bei den Zeitgenossen fanden u.a. bei Galerie Commeter die sepiatonige, großformatige Fotografie „KPM-Vase“ von Gregor Törzs für etwas unter 20.000 Euro und bei Martina Tauber Fine Art ein Spiegelobjekt aus Björn Weltbrand Wallbaums Serie „BFF“ für 3.500 neue Besitzer.
Die Faszination für Kunstkammerobjekte hält an. Der Neuaussteller Zebregs & Röell aus Amsterdam verkaufte für einen mittleren fünfstelligen Betrag einen einst fabelumwobenen Narwalzahn. Die Kunstkammer Georg Laue veräußerte eine Freiburger Bergkristall-Fußschale von 1620. Fast 80 Jahre galt das Elfenbeinrelief „Der Raub der Sabinerin“ des begnadeten Schnitzers Ignaz Elhafen als verschollen. Kürzlich hat Peter Mühlbauer die exzellente Arbeit von 1685 wiederentdeckt und gleich an einen Sammler für nicht ganz 300 000 Euro weitergereicht. Mit barocken Skulpturen konnte Dr. Rainer Jungbauer begeistern. Bei Langeloh Porcelain ging ein Satz Sakeflaschen, darunter zwei Meissen-Arbeiten von 1729, im oberen fünfstelligen Preisbereich in eine Privatsammlung. Eine neue Facette eröffnete Kunsthandel und Antiquariat Felix Jud & Co. Die Autographen und Porträtfotografien von Thomas Mann fanden im mittleren vierstelligen Bereich schnell Abnehmer.
Wie groß die internationale Ausstrahlung der HIGHLIGHTS ist, hat uns in diesem Jahr vor allem der Besuch von Kuratoren und Museumsdirektoren aus dem Ausland gezeigt. Etwa von Dr. Wolfram Koeppe, Kurator am Metropolitan Museum New York, oder von Prof. Wojciech Fałkowski vom Schlossmuseum Warschau. Sein Kollege Dr. Jan Godłowsky vom Salinenmuseum in Krakau-Wieliczka mit einer renommierten Porzellan- und Silbersammlung, sagte am Rande der Messe: „Das hochqualitative Angebot hier ist für uns eine unschätzbare Gelegenheit zur Erweiterung unseres Bestandes.“
Die nächste HIGHLIGHTS wird voraussichtlich vom 15. - 20. Oktober 2024 wieder in der Münchner Residenz stattfinden.