Die 1930er Jahre waren ein Jahrzehnt, das von großen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen geprägt war. Weltweit dominierte die Weltwirtschaftskrise, die im Jahr 1929 begann, das Leben und führte zu tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft. Diese Epoche ist in vielen Bereichen von kulturellen und künstlerischen Entwicklungen beeinflusst worden.

Kunst und Kultur in den 1930er Jahren

Kunst: In den 1930er Jahren setzten sich verschiedene künstlerische Bewegungen durch, darunter der Surrealismus, der bereits in den 1920er Jahren an Bedeutung gewonnen hatte. Künstler wie Salvador Dalí, René Magritte, und Max Ernst schufen Werke, die Traumwelten und das Unterbewusste erforschten. In Deutschland entwickelte sich die Neue Sachlichkeit weiter, während in den USA die Regionalisten wie Grant Wood und Thomas Hart Benton bekannt wurden, die das ländliche Leben und die Arbeiterklasse darstellten.

Frauen und Männer: Die Geschlechterrollen in den 1930er Jahren waren durch traditionelle Vorstellungen geprägt, doch es gab auch Ausnahmen. Künstlerinnen wie Georgia O’Keeffe in den USA erlangten Bekanntheit und etablierten sich in der von Männern dominierten Kunstwelt. Trotz der konservativen Tendenzen dieser Zeit gab es also bedeutende Frauen in der Kunstszene, die wichtige Beiträge leisteten.

Musik: Die 1930er Jahre waren das Jahrzehnt des Swing und des Big Band Jazz. Musiker wie Duke Ellington, Benny Goodman und Count Basie prägten die Musikszene. Auch die Bluesmusik erlebte einen Aufschwung, besonders durch Künstler wie Robert Johnson. In Deutschland und Europa wurde Musik jedoch zunehmend von der politischen Situation beeinflusst, insbesondere durch die aufkommenden totalitären Regime.

Museen und Galerien

Viele Museen und Galerien weltweit zeigen heute bedeutende Werke aus den 1930er Jahren:

  • Museum of Modern Art (MoMA), New York: Hat eine bedeutende Sammlung von Kunstwerken aus den 1930er Jahren, darunter Werke des Surrealismus und der Abstrakten Kunst.
  • Tate Modern, London: Diese Galerie beherbergt wichtige Werke der Neuen Sachlichkeit sowie britischer Künstler der 1930er Jahre.
  • Centre Pompidou, Paris: Das Museum zeigt bedeutende Werke des Surrealismus und der Avantgarde-Kunst aus den 1930er Jahren.

Auktionen und Höchstpreise

Kunstwerke aus den 1930er Jahren erzielen bei Auktionen oft hohe Preise, besonders wenn sie von Künstlern stammen, die weltweite Anerkennung genießen. Werke von Pablo Picasso, der in den 1930er Jahren einige seiner bedeutendsten Arbeiten schuf, können bei Auktionen Millionenbeträge erreichen. Auch Arbeiten von Salvador Dalí und Joan Miró sind bei Sammlern äußerst begehrt.

Bekannte Werke und Sammler

Einige der bekanntesten Werke aus den 1930er Jahren umfassen:

  • „Guernica“ (1937) von Pablo Picasso: Ein monumentales Werk, das die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs darstellt.
  • „The Persistence of Memory“ (1931) von Salvador Dalí: Ein ikonisches Beispiel des Surrealismus, das die Beziehung zwischen Zeit und Raum erforscht.
  • „American Gothic“ (1930) von Grant Wood: Ein Bild, das zu einem Symbol der amerikanischen Kultur geworden ist und die ländliche Arbeiterschicht in den USA darstellt.

Kritik und Rezeption

Die Kunst der 1930er Jahre wurde oft als Reaktion auf die politische und wirtschaftliche Unsicherheit verstanden. Kritiker lobten die Fähigkeit der Künstler, die gesellschaftlichen Umwälzungen und die inneren Kämpfe ihrer Zeit auf eindrucksvolle Weise darzustellen. Die Verwendung von Symbolen und surrealistischen Elementen wurde sowohl bewundert als auch kontrovers diskutiert.

Bücher und Kataloge

Es gibt viele Bücher und Ausstellungskataloge, die sich mit der Kunst und Kultur der 1930er Jahre auseinandersetzen:

  • „Art in the 1930s: The Age of Anxiety“ – Ein Buch, das die Kunstwerke und kulturellen Entwicklungen der 1930er Jahre in den Kontext ihrer Zeit stellt.
  • „1930s Art: The Politics and Aesthetics of Crisis“ – Dieser Katalog befasst sich mit den politischen und ästhetischen Herausforderungen der Zeit und wie sie in der Kunst widergespiegelt wurden.

Zitat zur Kunst der 1930er Jahre

Ein bekanntes Zitat über die Kunst dieser Epoche stammt von Pablo Picasso: „Die Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ Dieses Zitat fängt die Essenz der Kunst der 1930er Jahre ein, die oft als Flucht aus der harten Realität und gleichzeitig als Spiegel der Gesellschaft diente.

Die 1930er Jahre waren ein Jahrzehnt des Umbruchs, in dem Kunst und Kultur tief von den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen geprägt waren. Die Werke aus dieser Zeit sind heute wertvolle Zeugnisse einer Epoche, die durch ihre Vielseitigkeit und ihren Einfluss auf die moderne Kunst besticht.

Otto Dix Rothaarige Frau (Damenporträt) , 1931, Mischtechnik auf Leinwand auf Tischlerplatte, 60,8 x 36,6 cm, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Otto Dix Rothaarige Frau (Damenporträt), 1931 Mischtechnik auf Leinwand aufTischlerplatte 61 x 37 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser Eigentum der Stiftung Gunzenhauser
Helmar Lerski: Metamorphosis, 885, 1935–1936  Silbergelatinepapier (ALBERTINA, Wien)
Hans Finsler (1891–1972) Tasse, Untertasse und Teller, 1931 Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier 16,4 × 22,9 cm Städel Museum, Frankfurt am Main, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V. © Nachlass Hans Finsler
Nr. 383 868 Ein Sessel eines seltenen Satzes von sechs Clubsesseln Alfred Porteneuve, zugeschrieben, nach einem Entwurf von Jacques-Emile Ruhlmann von 1917. H 85, Sitztiefe 57 cm Schätzpreis: 15.000 – 20.000,- EUR.
Genia Rubin, Lisa Fonssagrives. Kleid: Alix (Grés), 1937, Silbergelatinepapier, 30,3 x 21,5 cm, Foto: Christian P. Schmieder, München, © Sheherazade Ter-Abramoff, Paris.