Impressionismus: Entstehung, Geschichte und Bedeutung

Was versteht man unter dem Impressionismus?

Der Impressionismus ist eine bedeutende Kunstrichtung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstand. Charakteristisch für den Impressionismus ist der Versuch, flüchtige Eindrücke und die Wirkung von Licht und Farbe einzufangen. Die Maler des Impressionismus bevorzugten helle, oft frische Farben und eine lockere, skizzenhafte Malweise, die die Atmosphäre eines Augenblicks auf Leinwand bannt.

Entstehung und Geschichte

Der Impressionismus entwickelte sich in den 1860er Jahren als Reaktion auf die starre akademische Malerei, die in den Pariser Salons dominierte. Junge Künstler wie Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Edgar Degas lehnten die traditionellen Normen der Malerei ab und begannen, im Freien (Pleinair-Malerei) zu arbeiten. Sie experimentierten mit neuen Techniken, um die flüchtigen Effekte von Licht und Atmosphäre in ihren Gemälden festzuhalten.

Der Name "Impressionismus" wurde 1874 geprägt, als Monet sein Werk "Impression, Sonnenaufgang" (Impression, soleil levant) bei der ersten Ausstellung der unabhängigen Künstlergruppe Société Anonyme Coopérative des Artistes Peintres, Sculpteurs, Graveurs ausstellte. Der Begriff wurde ursprünglich von dem Kritiker Louis Leroy als abwertende Bezeichnung verwendet, doch die Künstler nahmen ihn an und er wurde zum offiziellen Namen der Bewegung.

Wichtige Orte des Impressionismus

  • Paris, Frankreich: Als Geburtsort des Impressionismus war Paris das Zentrum der Bewegung. Orte wie das Café Guerbois und das Café de la Nouvelle Athènes waren Treffpunkte für die Künstler.
  • Giverny, Frankreich: Claude Monets Garten in Giverny wurde zu einem der bekanntesten Motive des Impressionismus und ist bis heute eine Pilgerstätte für Kunstliebhaber.
  • Barbizon, Frankreich: Der nahe gelegene Wald von Fontainebleau und das Dorf Barbizon waren wichtige Orte für die frühen Pleinair-Maler, die die Vorläufer des Impressionismus waren.

Bekannte Künstler und Werke

  • Claude Monet: Der wohl bekannteste Impressionist, bekannt für Werke wie „Seerosen“ und „Impression, Sonnenaufgang“.
  • Pierre-Auguste Renoir: Berühmt für „Bal du moulin de la Galette“ und „Das Frühstück der Ruderer“.
  • Edgar Degas: Bekannt für seine Darstellungen von Balletttänzern, wie „Die Tanzklasse“.
  • Camille Pissarro: Ein Meister der Landschaftsmalerei, bekannt für Werke wie „Boulevard Montmartre“.
  • Berthe Morisot: Eine der wenigen Frauen in der Bewegung, bekannt für „Der Wiege“.
  • Alfred Sisley: Spezialisierte sich auf Landschaften, insbesondere „Überschwemmung in Port-Marly“.

Auktionen und Höchstpreise

Impressionistische Werke zählen zu den wertvollsten auf dem Kunstmarkt. Beispielsweise erzielte Claude Monets „Meules“ (Heuhaufen) 2019 bei einer Auktion in New York einen Preis von über 110 Millionen US-Dollar. Werke von Renoir und Degas haben ebenfalls Millionenbeträge erzielt, was die anhaltende Begeisterung für den Impressionismus zeigt.

Sammler, Museen und Galerien

Sammler: Zu den bekanntesten Sammlern impressionistischer Kunst gehörten Paul Durand-Ruel, der als Händler eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung der Werke spielte, und Dr. Albert C. Barnes, dessen Sammlung heute in der Barnes Foundation in Philadelphia ausgestellt ist.

Museen und Galerien:

  • Musée d'Orsay, Paris: Die bedeutendste Sammlung impressionistischer Werke weltweit.
  • The Metropolitan Museum of Art, New York: Verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Werken Monets, Degas und anderen.
  • National Gallery, London: Besitzt bedeutende Werke von Monet, Renoir und anderen Impressionisten.
  • Art Institute of Chicago: Bekannt für Monets „Seerosen“ und Werke von Renoir und Degas.

Zitat

Ein bekanntes Zitat von Claude Monet beschreibt den Kern des Impressionismus: „Ich wünsche mir immer, das, was in der Natur existiert, zu tun. Niemand kann sich näher an die Natur heranwagen als ich.“

Résumé

Der Impressionismus revolutionierte die Kunstwelt durch seine neue Sichtweise und seine innovativen Techniken. Die Bewegung legte den Grundstein für viele nachfolgende Kunstrichtungen und bleibt bis heute eine der beliebtesten und einflussreichsten Kunstrichtungen der Kunstgeschichte. Museen weltweit widmen ihren impressionistischen Sammlungen besondere Aufmerksamkeit, und die Werke dieser Epoche erzielen auf Auktionen regelmäßig hohe Preise.

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Claude Monet, Impression, Sonnenaufgang, 1872, Musée Marmottan Monet, Paris
Claude Monet, Das Parlament, Sonnenuntergang, 1901-1903, Sammlung Hasso Plattner
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(c) KMK Karlsruher Messe
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© Karl Schmidt-Rottluff, Sitzende im Grünen, 1910, Sammlung Hermann Gerlinger im Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See; Karl Schmidt-Rottluff, Weiden, 1909 ©VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Abbildung: Pierre-Auguste Renoir, Frau mit Fächer, ca. 1879, The Clark Art Institute, Williamstown, Foto: Image courtesy Clark Art Institute. clarkart.edu
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