Verehrte Kunstfreunde, im frühsommerlichen Trubel zwischen Fußball-EM, Art Basel und dOCUMENTA(13) melden wir uns zurück und präsentieren voller Freude die über 3200 Ausrufnummern, welche wir für die Sommerauktion für Sie zusammengetragen haben! ‚Konzeptlos’ wie die dOCUMENTA(13), vielgestaltig und international wie die Art Basel und überaus unberechenbar wie die Ergebnisse der EM stellt sich das prachtvolle Angebot dar, das am 6. und 7. Juli in Lindau zur Versteigerung gelangt!MöbelDie meisterhafte Verbindung von kunsthandwerklicher Präzision und dem Zauber der Willkür kann exemplarisch am Zylinderbureau à deux corps (Ausrufnummer 2203, Limit 33.000 Euro) nachvollzogen werden. Nach der Öffnung Japans ab 1853 und der Modernisierung des Staates während der Meiji-Regierung kam es zu einem kulturellen Austausch zwischen dem bisher völlig abgeschotteten Land und dem Westen. Einerseits entwickelte sich ein durch die Japan-Mode im Westen ausgelöster Exportboom, andererseits nahmen japanische Künstler und Kunsthandwerker westliche Einflüsse in ihre Arbeiten auf. Die japanische Marqueterie-Technik ran-yosegi (ran = willkürlich, yosegi = zusammenlegen) bediente sich der natürlichen Färbung der verschiedensten Hölzer und wählte das Dekor nur scheinbar zufällig. Der Tischler Senseki Arai erfand um 1890 eine Furnierschnittmaschine, da er - von italienischen Marqueterie-Möbeln beeindruckt - seine Technik verfeinern wollte. Selten bietet sich die Möglichkeit, ein Objekt vergleichbar exquisiter Kunstfertigkeit in natura zu bewundern, da die Blütezeit dieser Marqueterie-Möbel zwischen den beiden Weltausstellungen 1873 und 1893 lag. Zu schnell wurde jene Mode vom aufkeimenden Stil des Art Nouveau verdrängt.
GemäldeDie Palette an Gemälden vom 17. bis 20. Jahrhundert spannt einen Bogen von deftigen Kompositionen flämischer Meister (Ausrufnummer 2500, Limit 8.500), deren harter Realismus aus dem prallen Leben gegriffen zu sein scheint, über die symbolistisch aufgeladenen Landschaften des Bodenseemalers Hans Dieter (Ausrufnummern 2581-89 sowie 2592-94), bis hin zu Hartwig Ebersbachs großformatiger Informel-Arbeit „Sonnenaufgang“ aus dem Jahr 1991 (Ausrufnummer 2975, Limit 2.800 Euro). In St. Petersburger Hängung reiht sich das Paar italienischer Kauffahrteibilder des frühen 18. Jahrhunderts (Ausrufnummer 2501, Limit 22.000 Euro) an eine seltene Darstellung Evas mit ihren Kindern Kain und Abel (Ausrufnummer 2505, Limit 14.000 Euro), wird aufgelockert von einer romantischen Alpenlandschaft Leopold Heinrich Voeschers (Ausrufnummer 2529, Limit 6.500 Euro), beobachtet von Otto Piltz’ reizender Glöcknerin (Ausrufnummer 2558, Limit 2.800 Euro) und begleitet von Dieters schelmischem Malerpoeten auf seinem Weg durch Raum und Zeit (Ausrufnummer 2581, Limit 19.000 Euro).
SkulpturMannigfaltig präsentiert sich auch der Bereich „Bronzen, Skulpturen und Werke der Bildhauerkunst“. Unter den religiösen Schnitzereien überzeugt neben einer eindrucksvollen 70 cm hohen weiblichen Heiligenfigur der Spätgotik aus Franken (Ausrufnummer 3197, Limit 6.500 Euro) eine schwäbische Lindenholz-Pieta aus dem Ende des 17. Jahrhunderts (Ausrufnummer 3195, Limit 10.000 Euro). Der wehmütige Blick der sitzenden Maria richtet sich auf den in ihrem Schoß liegenden Leichnam Christi, die rechte Hand stützt den Kopf des Toten, die Linke fasst ans schmerzende Herz. Es handelt sich hierbei um das eindrucksvolle Beispiel eines Vesperbildes aus dieser Region. Wenig später, doch aus einem gänzlich anderen Umfeld stammt ein vollrund ausgearbeiteter Christus-Korpus aus Elfenbein (Ausrufnummer 3194, Limit 8.000 Euro). Er stammt aus der Zeit um 1700 und verweist aufgrund seiner stilistischen Eigenheiten auf eine Fertigung in Flandern.
Wer’s lieber erotisch mag, dem sei die lebensgroße neoklassizistische „Amor und Psyche“-Skulptur nach einem Entwurf Antonio Canovas nahelegt (Ausrufnummer 3193, Limit 9.000 Euro). Aus weißem Marmor gehauen, verzaubert die Momentaufnahme intimster Zweisamkeit, mit der kalter Stein hier zum Leben erweckt wird, den Betrachter.
Falls unter den vorgestellten Objekten nichts für Sie dabei war: Wagen Sie einen Blick in unseren Katalog, suchen und finden Sie Ihren Schatz! Von Designklassikern, modernen Graphiken über seltene Teppiche bis hin zu ausgefallenen Uhren oder opulentem Schmuck ist für jeden Geschmack und jede Geldbörse etwas dabei! Versprochen.
Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie uns vom 23. Juni bis 4. Juli 2012 (Montag bis Freitag von 13 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr), um die vielen Kunstwerke vor Ort zu bestaunen. Die Auktion findet am 6. und 7. Juli statt. Bitte beachten Sie, dass die Versteigerung der Bücher (und zwar nur der Bücher!) in Form einer stillen Auktion durchgeführt wird.
Vorbesichtigung: 23. Juni bis 4. Juli 2012 täglich von 13 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Presse: Mag. Kathrin Dünser.