Sehr seltener und äußerst feiner Stein-Torso des Luohan Ananda China, 17. Jh. (Ming-Dynastie 1368-1644). Limitpreis:	12.000 € Sehr seltener und äußerst feiner Stein-Torso des Luohan Ananda China, 17. Jh. (Ming-Dynastie 1368-1644). Limitpreis: 12.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion

Wer: Stahlauktion

Was: Auktion

Wann: 24.04.2015 - 25.04.2015

An zwei aufeinanderfolgenden Auktionstagen offeriert das seit 37 Jahren traditionell familiengeführte Auktionshaus Stahl als Marktführer der Hamburger Auktionshäuser ein beeindruckendes Sortiment an Gemälden und Kunstgegenständen. Die sorgsam aus unzähligen Angeboten ausgewählten 1000 Werke wurden in einem Zeitraum von etwa einem halben Jahr zusammengetragen und bieten…
An zwei aufeinanderfolgenden Auktionstagen offeriert das seit 37 Jahren traditionell familiengeführte Auktionshaus Stahl als Marktführer der Hamburger Auktionshäuser ein beeindruckendes Sortiment an Gemälden und Kunstgegenständen. Die sorgsam aus unzähligen Angeboten ausgewählten 1000 Werke wurden in einem Zeitraum von etwa einem halben Jahr zusammengetragen und bieten einen umfassenden und faszinierenden Überblick über die Kunst Europas vom 17. bis in das 21. Jahrhundert und die Kunst Asiens vom 3. Jahrhundert bis heute.

Am 24. April 2015 beginnt der Auftakt mit einem der asiatischen Kunst gewidmeten Sonderteil, dessen knapp 400 Lose nicht nur historisch bedeutsame Objekte wie den Steintorso des Luohan Ananda aus der Ming-Dynastie (12.000 €), das Bronze-Deckelgefäß Gui aus der Zeit der streitenden Reiche (11.000 €), die Bronzeskulptur des Buddha Amithayus aus der Qianlong-Periode (3.800 €) oder den Buddha Maitreya aus der Gandhara-Region (8.000 €) umfassen, sondern auch zeitgenössische Werke im Focus internationaler Sammler stehender chinesischer Künstler wie Guanzhong Wu, der mit drei großformatigen Gemälden vertreten ist (je 60.000 €) oder Chunya Zhou, der mit einer Kohlezeichnung aufwartet (20.0000 €). Besonders zu erwähnen ist hier die Provenienz aus deutschen bzw. europäischen Privatsammlungen, wobei das Werk Zhous seinerzeit beim Künstler direkt erworben wurde, als er in Kassel studierte.

Der Kunst Europas ist der 25. April 2015 gewidmet. Das hochkarätige Gemäldeprogramm wartet unter anderem mit Werken von Johann Heinrich Roos aus der ehemaligen Sammlung der Fürsten zu Schaumburg-Lippe, Hermann van der Myn, Michael Ancher, Laurits Tuxen, Heinrich von Zügel, Otto Modersohn, Christian Rohlfs, Joaquin Peinado und Max Pechstein auf.

Es waren unruhige Zeiten, als Johann Heinrich Roos dieses Hauptwerk eines Schäferpaares in arkadischer Landschaft schuf (18.000 €). Das Gemälde stellt eine ideale Landschaft dar, die Fiktion einer perfekten Idylle des Einklangs von Mensch und Tier mit der Natur, also förmlich ein irdisches Paradies als Gegenkonzept zu den politischen und sozialen Wirren, die herrschten, als Roos dieses berühmte Gemälde vollendete. Einer der gefeiertsten Malern seiner Zeit, von den Zeitgenossen als Raffael aller Tiermaler bezeichnet, wird das Bild traditionell als Portrait des Künstlers und seiner Frau interpretiert, einer dem Schönheitsideal des 17. Jahrhunderts folgenden Hirtin mit Perlen im Haar – die perfekte Fiktion.

Ganz im Zeitgeist des Barock präsentiert sich ein feingliedriges Portrait Herrman van der Myns einer eleganten Dame (29.000 €), die dem Geschmack folgend als Flora inmitten eines prächtigen Blumen- und Früchteschmucks in einer Parklandschaft dargestellt wird. Es galt im 17. und 18. Jahrhundert als Ausdruck einer verfeinerten Kultur, Portraits in einen mythologischen oder bukolischen Kontext zu stellen.

Uwe Lütgen hielt mit seinem Regattamotiv (6.000 €) ein Ereignis von Symbolgehalt für das beginnende 20. Jahrhundert fest, den Wettkampf zwischen Industrie und Adel. Das Gemälde verbildlicht ein Rennen zwischen der Kaiserlichen Yacht "Meteor" Wilhelms des II. und der Yacht "Germania" Gustav Krupps, das mit einigen Sekunden Vorsprung von der kaiserlichen Yacht gewonnen wurde. Dahinter stand ein klares, letztlich wirtschaftliches Kalkül des Großindustriellen, denn die Germania blieb, entgegen ansonsten üblicher Erfolge, bei Regatten gegen den Kaiser mit voller Absicht stets zweitplatziert. Tatsächlich aber hatte der Adel zu dieser Zeit schon keine Chance mehr gegen die Industrie.

Lediglich vier Exemplare der großen Bronzeskulptur "Alcina II" von Gerhard Marcks sind bekannt (18.000 €). Der Hamburger Kunstverein zeigte Mut, als er 1940 diese Vorkriegsskulptur des seinerzeit nicht unumstrittenen Künstlers ausstellte, von dem bereits Werke als entartete Kunst gebrandmarkt worden waren. Unser Hamburger Exemplar, in der Literatur als "Keitel-Guss" bekannt, wurde noch 1940 direkt auf der Ausstellung erworben. Die große Tonfigur "Mädchen mit Vogel" von Karl Opfermann entstand um 1923 und illustriert mit ihrer expressiven Formensprache, weshalb der Künstler als entartet verfolgt wurde (3.800 €). Im Einzelauftrag des Sohnes Reinhold Klimsch wurde 1994 die Hockende von Fritz Klimsch bei Strassacker gegossen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der hier offerierten Skulptur um dieses Exemplar, von dem sich die Familie vor Jahren getrennt hatte (7.000 €).

Um den silbernen Hubertuspokal von Alexander Schönauer (28.000 €), der dem Hamburger Silberschatz hinzugefügt werden sollte, kämpfte der Hamburger Senat 1906 vergebens, so dass er bis heute in Privatbesitz blieb. Und der silberne Schreibtischaufsatz (5.000 €), den die Manufaktur Brahmfeld & Gutruf 1857 wohl für einen bedeutenden Bürger Hamburgs nach Entwürfen Herman Wilhelm Soltaus anfertigte, markiert einen Höhepunkt Hamburgischer Silberschmiedekunst im 19. Jahrhundert. Die königliche Tafel des Hauses von Hannover zierten eine silberne Kaffeekanne mit Kännchen (4.500 €) und ein Paar Tischleuchter aus Silber (5.800 €) mit den Adelswappen des Hauses. Sie verleihen jeder Sammlung wahrhaft royales Flair. Herausragende Silberarbeiten von Georg Jensen, die bis heute stilbildend wirken und Ikonen des modernen Designs darstellen runden die qualitätsvolle Silberofferte ab. Zu erwähnen sind die imposanten Kandelaber (22.000 €) in einer frühen Spielart des Art Déco, in einer seltenen frühen Ausformung aus der Zeit des Entwurfs von 1918, sowie das umfangreiche Besteck "Pyramide" für 12 Personen (8.000 €), das in seiner wohlproportionierten Klarheit dem Auge schmeichelt und das Material nach dem Motto "Form follows Function" perfekt zur Geltung bringt.

Porzellane des 18. Jahrhunderts von internationalem Rang werden in dieser Auktion in einer Vielfalt angeboten, wie sie in dieser Qualität nur selten zu finden ist. Die Begeisterung, die man heute als Hype bezeichnen würde, die Europa zu Beginn des 18. Jahrhunderts exotischen Welten, allen voran China, entgegenbrachte, kommt in einer frühen Meissener Doppelkürbisvase mit Löwenfinck-Malerei um 1739 (20.000 €) zum Ausdruck, die eine eigenständige Interpretation der chinesischen Dekorsprache darstellt. Nur wenige Jahre später entstand die Kaminuhr in der Form einer blühenden Laube mit der berühmten Meissener Kussgruppe von J.J. Kaendler (19.000 €), die die damals ultramoderne europäische Formensprache im Geist des Rokoko aufweist. Dass die Meissener Manufaktur auch im 20. Jahrhundert handwerkliches Können perfekt zur Vollkommenheit führte und in eine neue Formensprache übersetzte, zeigt beispielhaft das mit überbordender Fantasie dekorierte Kaffeeservice "1001 Nacht" von Heinz Werner (8.000 €), das ebenso auf der Höhe seiner Zeit war, wie das revolutionär regelmäßig dekorierte Jugendstil-Kaffeeservice von Richard Riemerschmid (5.800 €), das in dem hier offerierten Umfang mit 31 Teilen nur selten auf dem Markt zu finden ist.Ein historisches Dokument deutsch-deutscher Geschichte stellt eine monumentale Vase der Manufaktur Meissen mit dem Portrait Leonid Breschnews dar (2.800 €). Ausweislich der Widmung wurde sie zum 60. Jahrestag der Sowjetarmee 1978 als Staatsgeschenk des Zentralkomitees der SED, des Staatsrats und Ministerrats der DDR geschaffen. Vermutlich handelt es sich bei diesem Exemplar um eine vorsorglich hergestellte Zweitausführung.

Hochkarätig im wahrsten Sinn des Wortes präsentiert sich das Schmucksortiment der Auktion. Aus einer umfangreichen Auswahl höchst begehrenswerter Brillantsolitäre stechen mehrere Ringe mit Steinen von über drei Karat hervor, allen voran ein Solitär-Brillant Ring mit 3,6 Karat (22.000 €). Tiffany ist mit seiner Edelsteinbrosche "Fireworks" von 1993 vertreten, die ein rosafarbenen Kunzit im Ovalschliff von ca. 10 Karat ziert (28.000 €), Cartier mit einer ikonischen Pantherbrosche (7.000 €). Einen interessanten Akzent setzt auch die Sammlung außereuropäischer Kunst, die von einer für die expressionistischen Künstler Europas prägenden ursprünglichen Formensprache geprägt sind.

Auktionshaus Stahl GmbH & Co KG

Johann Heinrich Roos (Otterberg 1631 - Frankfurt/Main 1685) Schäferpaar. Limitpreis:	18.000 € Johann Heinrich Roos (Otterberg 1631 - Frankfurt/Main 1685) Schäferpaar. Limitpreis: 18.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion Uwe Lütgen (Hamburg 1944) Regatta - Die kaiserliche Yacht Meteor und die Germania. Limitpreis:	6.000 € Uwe Lütgen (Hamburg 1944) Regatta - Die kaiserliche Yacht Meteor und die Germania. Limitpreis: 6.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion Fritz Klimsch (Frankfurt/M. 1870 - Saig 1960) Bronze-Skulptur 'Schauende'. Limitpreis:	7.000 € Fritz Klimsch (Frankfurt/M. 1870 - Saig 1960) Bronze-Skulptur 'Schauende'. Limitpreis: 7.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion Alexander Schönauer (München 1871 - Hamburg 1955) Außergewöhnlicher, repräsentativer Prunkpokal als Siegespreis des XVI. Deutschen Bundesschießens in Hamburg. Limitpreis:	28.000 € Alexander Schönauer (München 1871 - Hamburg 1955) Außergewöhnlicher, repräsentativer Prunkpokal als Siegespreis des XVI. Deutschen Bundesschießens in Hamburg. Limitpreis: 28.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion Hermann Wilhelm Soltau (Hamburg 1812 - Hamburg 1861) Bedeutender Hamburger Schreibtischaufsatz. Limitpreis:	5.000 € Hermann Wilhelm Soltau (Hamburg 1812 - Hamburg 1861) Bedeutender Hamburger Schreibtischaufsatz. Limitpreis: 5.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: Stahlauktion
Tags: Antiquitäten, Asiatische Kunst, fritz klimsch, Johann Heinrich Roos, Wu Guanzhong

Titel Kunst und AntiquitätenDatum 25.04.2015, 11:00 UhrBesichtigung 18.04.: 10-14 Uhr, 20.-22.04.: 10-18 Uhr, 23.04.: 10-15 Uhr