Nach der sehr erfolgreich verlaufenen Auktion mit Kunst aus Afrika und Ozeanien im Januar dieses Jahres in Brüssel, veranstaltet Lempertz dort nun am 12. Juni während der Bruneaf bereits die zweite Auktion mit Stammeskunst in diesem Jahr. Die Versteigerung enthält insgesamt 141 Lots.Afrikanische KunstArbeiten aus dem Kongo sind stark vertreten. Eines der Spitzenstücke ist ein prachtvoller und sehr seltener Dolch der Mangbetu aus einer belgischen Privatsammlung (Lot 60, 10/15.000). Zu den Höhepunkten der Auktion gehört eine beeindruckende, 113 cm große Kaguungu-Maske des Suku-Stammes aus einer französischen Sammlung (Lot 101, 20/30.000). Aus einer dänischen Privatsammlung stammt ein außergewöhnlich fein gearbeitetes Trinkgefäß der Kuba in Form eines Kopfes (Lot 73, 5/8.000). Zu den hervorragenden Losen gehören auch 18 Figuren der Mbala, die von den White Fathers, einer seit 1868 in Afrika tätigen katholischen Missions-organisation, um 1930 gesammelt worden sind (Lots, 50, 52, 56, bis 3.000). Bei 8/12.000 liegt eine Kraftfigur der Kongo (Lot 92) wie auch eine männliche Figur der Luba (Lot 79).
Die westafrikanische Kunst ist mit mehreren herausragenden Zwillingsfiguren der Yoruba (Lots 25 – 30, bis 6.000) und einigen sehr seltenen Bronzen der Yoruba aus der Sammlung Gerd Stoll vertreten (Lots 24 – 38, bis 8.000). Eine 75,5 cm große weibliche Figur der Fon aus Benin (Lot 81, 12/15.000) und eine beindruckende Senufo Poro-Altarfigur aus der Hand von Penan Diarassouba (Lot 84, 20/30.000) gehören zu den weiteren Höhepunkten der Auktion. 2010 ist eine Maske der ‚Nachtgesellschaft‘ der Bangwa aus Kamerun im Musée des Beaux Arts in Agen ausgestellt worden (Lot 99, 10/12.000). Auf 10/12.000 kommt auch eine Figur der Oron aus Nigeria mit dem charakteristischen, asketisch wirkenden Kopf, die dazu diente, männliche Vorfahren zu repräsentieren (Lot 23). Dieselbe Taxe trägt auch eine Figur der Attie von der Elfenbeinküste (Lot 10). Höher ist eine 122 cm große, sehr reduziert gearbeitete Moba-Figur aus Togo/Ghana mit einem Schätzpreis von 12/14.000 bewertet (Lot 8).
Eine geweißte Maske der Punu aus Gabun mit Provenienz Lucien Van de Velde und Victor Van Craen ist auf 10/15.000 geschätzt (Lot 41). Aus Mali stammt eine Bambara-Maske mit einer Taxe von 8/12.000 (Lot 17).
Ozeanische KunstVon den indonesischen Nias-Inseln stammen ein osa’osa-Steinsitz in Form eines lasara, einer mythischen Bestie (Lot 102, 8/12.000) und eine behu-Figur, eine 137 cm große menschliche Steinskulptur (Lot 103, 20/30.000). Beide Artefakte sind 1990 in der bedeutenden Ausstellung Nias Tribal Treasures in Delft ausgestellt worden.
Ein sehr fein gearbeitetes 144 cm großes, seltenes Schild von der Südküste Papuas, das höchstwahrscheinlich vom Auyu-Volk in der Merauke-Region gearbeitet worden ist, gehörte einst zur Sammlung von Dr. B. Posthuma, Leeuwarden (Lot 141, 10/15.000). Aus der Sammlung von Simon Kooijman, Autor und Kurator des Rijksmuseum voor Volkenkunde, Leiden, kommt eine kleinere Gruppe von Werken aus der Lake Sentani-Gegend.