16. September: Dorotheum versteigert bedeutende Uniformen Sammlung über die k. u. k. Armee 1914 - 1918Die Auflösung einer bedeutenden süddeutschen Sammlung zum Thema k. u. k. Armee gab den Anlass zu einem Sonderteil im Rahmen der Auktion „Historische Waffen, Uniformen, Militaria“ am 16. September 2015 im Dorotheum Wien. Diese Uniformen-Sammlung wurde in den 1970er- und 80er-Jahren liebevoll angelegt, ein großer Teil davon im Dorotheum erworben.
Den Objekten gemeinsam sind deren für die damalige Zeit innovativen Grautöne - von der einfachen „Feldgrauen“ eines Feldwebels bis zur Uniform eines Generalstabsoffiziers und späteren Ritters des Militär-Maria Theresien-Ordens. Gleichzeitig manifestiert sich in der Sammlung auch die Diversität des aus unterschiedlichen Ethnien, Religionen und Nationen, bestehenden Vielvölkerstaates in der Vielseitigkeit der Uniformierung und Ausrüstung der k. u. k. Armee in den Jahren 1914 bis 1918.
Johannes Ziganek-Gaviria, Dorotheum-Experte für Uniformen und Militaria, in seinem Katalogvorwort: „… Die österreichischen Stäbe hatten bereits vor 1910 die Anforderungen der modernen Kriegsführung erkannt und die Einführung einer einheitlichen hechtgrauen Uniformierung veranlasst, lange bevor etwa die französische Armee dies tat. Demnach entspricht der Mythos, die Österreichisch-Ungarische Armee wäre mit des Kaisers „buntem“ Rock im Sommer 1914 ihrem Untergang entgegen gezogen, nicht unbedingt den historischen Tatsachen...“
Dank genauer Aufbewahrung der Unterlagen lässt sich ein Großteil der Provenienzen rekonstruieren. Die Objekte wurden durchwegs in einer Zeit gesammelt, als diese feldgrauen Relikte noch unbeachtet in Schubladen und Dachböden ausharrten, und sich nicht einmal die eingeschworensten Sammler für den „grauen“ Rock begeistern konnten. In der Dorotheum-Auktion wird etwa ein seltene und komplette Uniform eines österreichischen Majors der Infanterie (um 1914) mit einem Rufpreis von 800 Euro angeboten, mit 660 Euro wird eine Feldkappe der Angehörigen der Polnischen Legion gerufen (Etwa 250.000 Mann kämpften 1914-18 in drei Brigaden an der Russlandfront).
Darüber hinaus bietet die Auktion weitere bedeutende historische Ausrüstungsgegenstände sowie Objekte aus den Sparten Kunsthandwerk und bildende Kunst, etwa ein seltenes Modell eines österreichischen Feldgeschützes (Rufpreis € 3.500) sowie ein 270 cm langer Garuda Jaray Schichtholzpropeller der k.u.k. Luftfahrttruppen (Rufpreis 500 Euro).