Das im 18. Jahrhundert gefertigte Globenpaar zählt…
Das im 18. Jahrhundert gefertigte Globenpaar zählt…
Das im 18. Jahrhundert gefertigte Globenpaar zählt mit einem Durchmesser von 32 cm zugleich zu den größten Erd- und Himmelsgloben, die der Nürnberger Astronom, Geograph und Mathematiker Johann Gabriel Doppelmayr je herausgegeben hat. Ebenfalls rund um den Erdball, wenn auch im zweidimensionalen Raum, kann man sich mit dem 1739 herausgegebenen „Atlas de la navigation et de du commerce“ von Louis Renard bewegen. Der prachtvolle Seeatlas basiert auf den Seekarten von Frederik de Wit, wobei jede Karte gründlich korrigiert und revidiert wurde. Außerdem beinhaltet er eine zusätzliche Weltkarte in zwei Hemisphären. Sämtliche Karten sind in ausgezeichnetem Druck und frischem Kolorit. Die Bewertung liegt bei € 20.000.
Ebenso hoch ist die Taxe für ein Stundenbuch aus der Offizin von Germain Hardouyn, das 1533 in Paris entstand und mit einer noblen Provenienz aufwartet, ist es doch mit dem eigenhändigen Besitzvermerk des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads versehen. Aus der Sammlung Alfred Trapnell kommt ein bereits um 1470 in den Niederlanden entstandenes Stundenbuch (Taxe: € 25.000) zum Aufruf, an dessen Seite ein drittes Livre d'heure glänzt: Das ca. 10 Jahre später entstandene, lateinisch-französische Stundenbuch für den Gebrauch von Rouen ist mit vielen, sehr detailreichen und sorgfältig ausgeführten Miniaturen versehen, darunter auch eine recht seltene Wurzel-Jesse- Darstellung auf schwarzem Grund sowie zwei Darstellungen einer rotgewandeten Dame, bei der es sich um die Stifterin bzw. Besitzerin des Buches handelt. Der Schätzpreis liegt bei € 65.000.
Für Spannung im Auktionssaal dürften auch Hans Sebald Behams „Biblische Historien“ sorgen. Die großartige Bilderfolge des Dürerschülers besticht mit einem außergewöhnlich schönen, nuancenreichen und goldgehöhten Altkolorit und geht mit einer Taxe von € 10.000 an den Start.Mit der gleichen Schätzung kommt auch die seltene Erstausgabe von Friedrich Schillers „Die Räuber“ zum Aufruf. Es ist Schillers erstes, noch anonym veröffentlichtes Drama, eines der gesuchtesten Bücher der klassischen Literaturepoche. Das 1781 erschienene Buch stammt aus dem Nachlass der Schriftstellerin Ruth Andreas-Friedrich. Die Widerstandskämpferin, die durch ihre 1947 von Peter Suhrkamp unter dem Titel „Der Schattenmann“ veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen bekannt wurde, hatte nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Dirigenten Leo Borchard, die Widerstandsgruppe „Onkel Emil“ gegründet und unter hohem persönlichen Risiko vor allem Juden und Halbjuden mit Verstecken, Verpflegung und Papieren geholfen. Aus demselben Nachlass stammt die ungemein seltene, frühe Ausgabe des Struwwelpeter, die noch unter dem Titel „Lustige Geschichten und drollige Bilder“ erschien und für geschätzte € 10.000 zu haben sein könnte.
Für € 12.000 könnte dagegen eines der schönsten und umfangreichsten Kräuter- und Medizinbücher des 15. und frühen 16. Jahrhunderts den Besitzer wechseln. Der mit zahlreichen ausdrucksstarken Holzschnitten illustrierte Hortus sanitatis behandelt die von Pflanzen, Tieren, Steinen und Metallen herrührenden Arzneistoffe und erklärt unter der Überschrift „operationes“ die jeweiligen Heilwirkungen.
Etwas tiefer in die Tasche greifen müsste, wer die vollständige, mit € 60.000 angesetzte, Buchreihe von John Hills „The Vegetable System“ erwerben möchte. Damit kommt eine der aufwändigsten botanischen Publikationen des 18. Jahrhunderts auf den Auktionsmarkt. Das umfangreiche Werk mit 1544 kolorierten Kupfertafeln gibt eine umfassende Beschreibung von 26.000 verschiedenen Pflanzen. Selbst der große Carl von Linné, der Begründer der modernen Taxonomie, bemerkte ehrfürchtig: „Ich fiel fast in Ohnmacht angesichts der Großartigkeit von Hills Arbeit.“
Abgerundet wird die Offerte von Kurt Schwitters' „Hahnepeter“ (Taxe: € 6.000) von 1924 und Otto Langes Grafikfolge „Van Zantens Glückliche Zeit“ mit 21 signierten Farbholzschnitten, dem eigenhändigen Manuskript von Alexei Michailowitsch Remisov „Die Siegel des Obezvelvolpal“ (Taxe: € 8.500) sowie „The American Woods“ von Romeyn Beck Houghs (Taxe: € 5.000), das mehr als 940 Holzproben enthält. Die Herzen von Botanikliebhabern dürfte zudem eine große Sammlung botanischer, vor allem pomologischer Werke und Zeitschriften des 18. bis 20. Jahrhunderts höher schlagen lassen.
Neben Wertvollen Büchern, Manuskripten, Autographen und Dekorativer Graphik werden auch Arbeiten der Maritimen und Norddeutschen Kunst angeboten. Während letztere u.a. mit Werken von Friedrich Karl Gotsch („Strohdachhaus im Frühling“, Taxe: € 5.000) und Fritz Overbeck („Bergkuppe im Engadin“, Taxe: € 3.000) aufwartet, kommen im Bereich der Maritimen Kunst z.B. August Lasczkys „Brigg 'Hermine von Ueckermünde' unter Kapitän R. Franck“ (Taxe: € 6.000), Johannes Holsts „Viermastbark 'Padua' der Reederei F. Laeisz. Hamburg“ und Anton Melbyes „Dampfsegler auf rauer See“ (Taxe je: € 4.500) zum Aufruf.
Auktion: 430 am 23/24.05.2016 Wertvolle Bücher 23./24. Mai 2016Ketterer KunstHolstenwall 5 20355 Hamburg Anfahrt
Vorbesichtigungen:Düsseldorf29. April 14:00 - 19:00 Uhr30. April 11:00 - 17:00 UhrKetterer Kunst, Malkastenstr.11, 40211 Düsseldorf
München21. Mai 11:00 - 17:00 UhrKetterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, 81829 München
Berlin09. Mai 12:00 - 19:00 Uhr10. Mai 10:00 - 17:00 UhrKetterer Kunst, Fasanenstr. 70 10719 Berlin
Hamburg11. - 13. Mai 11:00 - 17:00 Uhr17. - 20. Mai 11:00 - 17:00 Uhr22. Mai 11:00 - 17:00 UhrKetterer Kunst, Holstenwall 5 20355 Hamburg
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