Kurt Schnitters Merzzeichnung, 1919 Assemblage. Karton, Papier, Holz, Draht, Nägel, Buntstift 17,5 x 14 cm /6.8 x 5.5 inches Schätzpreis: € 400.000-600.000 Kurt Schnitters Merzzeichnung, 1919 Assemblage. Karton, Papier, Holz, Draht, Nägel, Buntstift 17,5 x 14 cm /6.8 x 5.5 inches Schätzpreis: € 400.000-600.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst

Wer: kettererkunst

Was: Auktion

Wann: 07.12.2017 - 09.12.2017

München, 9. November 2017 (kk) – Als seine „Merzzeichnung“ im Jahr 1919 entstand, notierte Kurt Schwitters rückseitig den Preis von 1.000 Mark. Nun kommt das Werk mit einer Schätzung von € 400.000-600.000 bei Ketterer Kunst im Rahmen der dreiteiligen Auktion vom 7.-9. Dezember zum Aufruf:

An der Spitze des Hauptkatalogs dieser Abteilung steht Kurt Schwitters‘ 1919…

München, 9. November 2017 (kk) – Als seine „Merzzeichnung“ im Jahr 1919 entstand, notierte Kurt Schwitters rückseitig den Preis von 1.000 Mark. Nun kommt das Werk mit einer Schätzung von € 400.000-600.000 bei Ketterer Kunst im Rahmen der dreiteiligen Auktion vom 7.-9. Dezember zum Aufruf:

An der Spitze des Hauptkatalogs dieser Abteilung steht Kurt Schwitters‘ 1919 entstandene „Merzzeichnung“, die einzige, die sowohl Zeichnung als auch Assemblage in einem Kunstwerk vereint. Noch unter den Eindrücken des Krieges und der Inflation, die aus Kurt Schwitters einen modernen Künstler machen, der sogar den Expressionismus hinter sich lässt, entstehen bereits 1918 erste Collagen aus zufällig gefundenen Materialien. Er begründet mit seiner Kunst und seinen literarischen Texten in Hannover eine eigene Dada-Einrichtung, die er "Merz" nennt, ein Wortfragment von "Commerzbank" (lat. cum=mit, merx=Ware). In dieser Zeit hat Schwitters Kontakt mit dem Kreis um Bernhard Hoetger. Bei einem der Künstlertreffen in Worpswede entsteht die vorliegende Assemblage. Eugenie von Garvens, die direkte Nachbarin Hoetgers, berichtet von dem „Kunstwerk aus Holz u. Pappdeckel“, das Schwitters auf ihrem Grundstück „niedergelegt“ hat. Nicht weniger als 1000 Mark notiert er rückseitig – weit mehr, als er 1919 sonst für seine Arbeiten verlangt und möglicherweise ein Zeichen seiner eigenen Wertschätzung für den Typus dieser Werke in seinem Œuvre. Über den Worpsweder Künstler Fritz Uphoff gelangt die „Merzzeichnung“ in niederländischen Familienbesitz, wo sie bis 1976 bleibt, bevor sie nun nach Stationen in der Schweiz und den USA wieder nach Deutschland kommt.

Nach dem großen Erfolg von Max Beckmanns „Château d‘If“ im Sommer diesen Jahres kommt nun mit dem 1927 entstandenen „Stillleben mit Rosen“ ein weiteres Werk dieses Künstlers zum Aufruf. Die spannungsvolle Komposition ist mit € 400.000-600,000 bewertet. Eine Liebeserklärung an die Hansestadt ist Oskar Kokoschkas „Hamburg III“, der 1967 in einem Brief an Wilhelm Reinhold schreibt: „Wie lieb ich meine Hamburger Tage [...], wenn ich daran denke  bekomme ich immer fast Heimweh. Keine andere Stadt in der Welt hat mich so inspiriert und nirgendwo anders fand ich so liebe, großzügige Menschen.“ Das 1961 entstandene Ölgemälde zählt zu den einzigartigen Darstellungen der Metropolen dieser Welt, die gleichzeitig die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem Kunstmarkt darstellen. Von einem erhöhten Standpunkt aus gemalt, erfassen sie eine detailreiche Panoramaansicht. „Hamburg III“ zeigt den Blick von der Stülckenwerft auf der Südseite der Elbe auf den Hamburger Hafen, wo Kokoschka in luftiger Höhe, 60 Meter über dem Wasser, sein temporäres Atelier einrichtet. Es ist nur über einen kleinen Werksaufzug zu erreichen. Der Künstler erhält einen Ausweis für Werkfremde, und in nur drei Wochen entsteht ein Feuerwerk der Farben. Die Bewertung für eine der schönsten Leistungen seines Spätwerks liegt bei € 200.000-300.000.

Ebenso hoch ist auch Franz Marcs Aquarell und Tempera über Bleistift „Zwei Pferde, blaugrün“ angesetzt. Das farbstarke Werk aus dem Jahr 1911, in dem der Künstler seine klare Hinwendung zum Expressionismus vollzieht, dokumentiert darüberhinaus die wegweisende Bedeutung der progressiven Motivik des blauen Pferdes für die Kunst der Moderne.

An der Spitze einiger Arbeiten von Max Liebermann steht mit einer Schätzung von € 150.000- 180.000 die „Junge Kuhhirtin“. Das 1896 entstandene Pastell zeugt von der technischen Versiertheit des Künstlers, denn er vermag selbst einfachsten Motiven etwas Erhabenes, Monumentales zu verleihen.

Alexej von Jawlensky bereichert die Offerte ebenfalls gleich mit mehreren Arbeiten. Neben zwei Meditationen, einem Rosenbouquet und einem Stillleben (Taxen bis € 120.000) bestechen vor allem das um 1921 entstandene „Heilandsgesicht“ sowie das 1932 auf Malpappe verewigte Ölgemälde „Abstrakter Kopf: Orient - Verhaltene Glut“. Beide Objekte kommen mit einer Schätzung von je € 150.000-250.000 zum Aufruf.

Neben einigen Werken von Karl Schmidt-Rottluff, an deren Spitze der 1951 entstandene „Pelargonientopf“ mit einer Bewertung von 140.000-180.000 steht, kommen weitere beeindruckende Arbeiten im Bereich der Klassischen Moderne, u.a. von Albert Birkle, Auguste Herbin, Karl Hofer, George Grosz, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Gabriele Münter, Emil Nolde (siehe separate Pressemeldung), Pablo Picasso, Leo Putz, Max Slevogt und Alfons Walde.

zu 2) Kunst nach 1945Zu den maßgeblichen Stücken dieser Abteilung zählt neben Robert Longos mit € 320.000-380.000 angesetzter Kohlezeichnung „Untitled (Shark 15)“ und Blinky Palermos „Happier than the Morning Sun (to S. Wonder)“ (Taxe: € 200.000-300.000) auch Ernst Wilhelm Nays 1955 entstandenes Ölgemälde „Scheiben und Halbscheiben“ (Taxe: € 250.000- 350.000 ), in dem runde Farbflächen subtile Raum- und Farbmodulationen organisieren.

Eine unendliche Farbigkeit ermöglicht Gerhard Richters 1973 entstandenes „Rot-Blau-Gelb“, in dem der Künstler die drei Grundfarben mischt. Durch verbindende Pinselbahnen schafft er zudem eine illusionistische Räumlichkeit, deren Schätzpreis bei € 200.000-300.000 liegt. Ebenfalls sechsstellig  notieren seine beiden Arbeiten „17.10.1990“ und „Gebirge“. Für den etwas schmaleren Geldbeutel hält das Angebot außerdem fast ein Dutzend Werke im vier- und fünfstelligen Bereich bereit. Für „Das Abgarbild“ von Georg Baselitz muss dann bei einer Taxe von € 180.000-240.000 wieder etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden, denn das 1984 entstandene Ölbild zählt zu den großformatigen Gemälden aus dem Frühwerk und damit zu den auf dem internationalen Auktionsmarkt gefragtesten Darstellungen des sächsischen Künstlers.

Für Spannung im Saal dürften neben Yves Kleins mit € 150.000-250.000 angesetzter Mischtechnikarbeit „Monochrome bleu (IKB 242 A)“ auch zwei mit jeweils € 140.000-180.000 bezifferte Werke von Serge Poliakoff („Composition abstraite“) und Sérgio de Camargo („Ohne Titel (n° 349)“) sorgen. Weitere wichtige Werke kommen in dieser Abteilung neben der in einem eigenen Katalog präsentierten Sammlung Ellen Sauter (siehe separate Pressemeldung) sowie Henry Moores „Stringed Figure“ (Taxe: € 150.000-200.000) und zwei titellosen Arbeiten von Otto Piene (Taxe: € 100.000-150.000) und Mario Schifano (Taxe: € 140.000-180.000) u.a. von so renommierten Künstlern wie Horst Antes, Stephan Balkenhol, Max Bill, Lynn Chadwick, Sandro Chia, Dadamaino, Gotthard Graubner, Norbert Kricke, Heinz Mack, Serge Poliakoff, Pierre Soulages und Andy Warhol.

zu 3) Contemporary ArtIn dieser Abteilung brilliert vor allem der einzige Abzug des monumentalen Porträts des britischen Supermodels Kate Moss von Chuck Close. Diese „Kate“ könnte tatsächlich schon für den Schätzpreis von € 90.000-120.000 zu haben sein. Spannende Namen sind darüber hinaus u.a. auch André Butzer, Dan Colen, George Condo, Rainer Fetting, Imi Knoebel, Chris Succo und Gert und Uwe Tobias. 

Tags: Ernst Wilhelm Nay, Kunst nach 1945, Kurt Schnitter, Malerei, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst

.-9. Dezember Klassische Moderne / Kunst nach 1945 /Contemporary Art

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