Dufy, Raoul (Le Havre 1877–1953 Forcalquier) "Terrasse aux Arcades à Vallauris". 1927.  Schätzpreis:	16.000 - 22.000 CHF Dufy, Raoul (Le Havre 1877–1953 Forcalquier) "Terrasse aux Arcades à Vallauris". 1927. Schätzpreis: 16.000 - 22.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen

Was: Auktion

Wann: 20.06.2018

Die Leichtigkeit des Farbauftrags, die flüchtige Momentaufnahme und der spontane Duktus machen den Reiz von Arbeiten auf Papier aus, deren Sammlerkreis sich stetig erweitert. Aus dem vielfältigen Angebot an Original- und Druckgraphik sticht die Gouache "Terrasse aux Arcades à Vallauris" von Raoul Dufy (1877–1953) hervor, die den Blick auf eine wunderbare Landschaft an der…
Die Leichtigkeit des Farbauftrags, die flüchtige Momentaufnahme und der spontane Duktus machen den Reiz von Arbeiten auf Papier aus, deren Sammlerkreis sich stetig erweitert. Aus dem vielfältigen Angebot an Original- und Druckgraphik sticht die Gouache "Terrasse aux Arcades à Vallauris" von Raoul Dufy (1877–1953) hervor, die den Blick auf eine wunderbare Landschaft an der Côte d’ Azur freigibt. Das Blatt von 1927 ist auf 16.000.– bis 22.000.– Franken taxiert. Von Max Ernst (1891–1976) ist bekannt, dass er die Bildhauerei im Gegensatz zur Malerei als Entspannung betrachtete: "Immer, wenn ich mich der Plastik zuwende, habe ich das Gefühl, in den Ferien zu sein", erläutert er seinem frühen Biographen Patrick Waldberg. Aus diesem Oeuvre stammt die Bronzefigur "Chéri Bibi" von 1975, die für 10.000.– bis 15.000.– Franken zum Ausruf kommt.

Rokoko-Tanz und Schnee im SommerUm seine Spanienreise im Jahre 1878 finanzieren zu können, übernimmt Ferdinand Hodler (1853–1918) u.a. den Auftrag, eine Serie von zehn Medaillon-Bildern für das Café de la Bourse in Genf zu malen. Er lässt sich dabei von Werken des französischen Rokoko inspirieren. Für seinen "Der Tanz", der nun für 6000.– bis 8000.– Franken zur Versteigerung gelangt, wählt Hodler zwei Gestalten aus der Radierung von N. de Larmessin nach Antoine Watteaus Gemälde "L’accordée de village" als Vorbild. Obwohl im weichen, tonigen Farbauftrag jener Zeit dargestellt, lassen die stark konturierten Figuren bereits den späteren, eigenen Stil Hodlers anklingen. Aus der kleinen aber feinen Sammlung von Schweizer Gemälden des 19. Jahrhunderts sind zwei seltene winterliche Ansichten besonders zu erwähnen. Zum einen handelt es sich um Johann Jakob II. Ulrichs (1798–1877) Fuchsjagd im Spätherbst bei Raureif von 1846, die auf 3000.– bis 5000.– Franken geschätzt ist. Zum anderen zeigt Anton Winterlin (1805–1894) den Blick von Feldbach gegen Rapperswil (1847) in der kalten Jahreszeit. Erstaunlicherweise liegt der Schnee aber auf belaubten Bäumen – der Künstler greift hier wohl zu einer Vorlage, die im Sommer entstanden ist und gibt ihr flugs ein winterliches Kleid. Das interessante Ölbild ist für 1800.– bis 2400.– zu ersteigern.

Klassische Antike und farbenfrohe BlumenGrossen Wert auf die Landschaftsdarstellung legt auch Alessandro Magnasco, genannt il Lissandrino (1667–1749), wie sein Gemälde "Ein Faun und eine Satyrin spielen Musik in der Nähe eines klassischen Grabmals inmitten einer Waldlandschaft" (20.000.–/25.000.–) eindrücklich beweist. Der nervöse Pinselstrich und die starken Lichtkontraste auf den Figuren sind typisch für seine Werke aus der Zeit um 1720/30, als der in Genua geborene, nun aber in Mailand tätige Magnasco auf dem Höhepunkt seiner Karriere ist. Laut Prof. Riccardo Lattuada in der Vergangenheit des Öfteren mit Francesco Guardi verwechselt und seit Jahren hinter den Notnamen "Francesco Guardi dei fiori" oder "Maestro dei fiori guardeschi" versteckt, gilt Elisabetta Marchioni, heute als eine der Hauptvertreterinnen der Stilllebenmalerei des Inneren Veneto des 18. Jahrhunderts. Zwei Gegenstücke aus Schweizer Privatbesitz vermögen dies zweifelsohne zu beweisen. Die farbenfrohen Blumenarrangements in Porzellan- bzw. Bronzevasen stehen auf eine anmutige, natürliche Weise im Kontrast zu dem dunklen Hintergrund. Für das Gemäldepaar ist eine Taxe von 20.000.– bis 30.000.– Franken angesetzt.

Rautenmedaillon und ChinalackAuch an der Juni-Auktion kann Schuler mit einer breitgefächerten Auswahl an hochstehenden Flachgeweben und Teppichen aufwarten. Ein sehr ausgefallenes Muster weist beispielsweise ein Bakhshayesh aus dem Nordwesten Persiens auf (6000.–/8000.–). Das ziegelrote Mittelfeld des grossen, um 1880 geknüpften Stücks ist mit hellblauen Linien gitterartig überzogen. Im Zentrum ruht ein getrepptes Rautenmedaillon mit zwei langgezogenen Pfeil-Ausläufern. Geometrische Formen finden sich zudem in den Intarsien einer dreischübigen Barock-Kommode mit geschweifter Frontpartie, die mit sympathischen 500.– Franken ausgerufen wird. Ein Sekretär im Louis XVI-Stil (19. Jh.) ist dreiseitig mit europäischem Chinalack verziert. Dargestellt sind figürliche Szenen vor Landschaftshintergrund. Das aussergewöhnliche Möbel ist auf 2000.– bis 4000.– Franken taxiert.

Lotosblumen und TürkiseinlagenUm chinesische Möbel aus der späten Qing-/Republikzeit handelt es sich hingegen bei dem Beistelltisch und Armlehnstuhl aus beschnitztem Hartholz. Ihre Besonderheit sind die eingelegten Porzellantafeln, die mit polychromem Lotosblumenrankendekor auf türkisgrünem Fond verziert sind. Für das Ensemble ist eine Schätzung von 9000.– bis 10000.– Franken veranschlagt. Das Geschick der chinesischen Kunsthandwerker belegt zudem eine signierte Snuffbottle aus weisser Jade, deren Stöpsel aus Koralle gefertigt ist (1600.–/1800.–). Nicht zu vergessen ist die Lamaistische Kunst aus Tibet, Nepal und der Mongolei als weiterer Schwerpunkt der vielseitigen Asiatica-Offerte. So kommt ein Thangka des Tsongkhapa Buddha, flankiert von Amitabha und Avalokiteshvara, für 4000.– bis 8000.– Franken unter den Hammer. Aus Silber ist eine grosse Butterlampe mit ziseliertem und reliefiertem Dekor gestaltet, die zudem mit kleinen Türkisen besetzt ist. Das imposante Stück sucht für 3000.– bis 4000.– Franken einen Käufer.

Zehn Wechselzylinder und zwei SchwesternDas Schweizer Kunsthandwerk ist mit einer kleinen Kollektion von Musikdosen aus Genf und Ste-Croix vertreten, die den Bogen von den einfachen, frühen Exemplaren (z.B. Kat. Nr. 521, Nicole Frères, 1835) bis zum Luxusmodell mit Tisch und zehn Wechselzylindern schlägt. Letzteres stammt von Paillard und wurde für den englischen Markt produziert. Das Gehäuse ist mit edlem Thuja-Wurzelmaserholz furniert und das "Longe Marche"-Werk mit zwei Tonkämmen befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand. Sammler und Laien werden vom Klang der auf 5000.– bis 8000.– Franken geschätzten Spieldose begeistert sein. Ein hohes Mass an Präzision und Kunstfertigkeit widerspiegelt auch die kleine Gruppe französischer Golddosen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Beachtenswert ist etwa eine Tabatière in trois couleurs-Gold mit reichem floralem Dekor. Ihr Deckel ziert eine Miniatur mit den anmutigen Porträts zweier Schwestern. Die äusserst feine Arbeit wird mit einer Schätzung von 8000.– bis 12000.– Franken ausgerufen.

Münzanhänger und Kelly-Bag in GoldDas reiche und hochkarätige Schmuckangebot umfasst neben Art-Déco-Broschen und 1940er Jahre-Bracelets auch Kreationen des bekannten Zürcher Goldschmieds Pierre Baltensperger (1927–1999). Besondere Aufmerksamkeit verdient ein aussergewöhnlicher, aus strukturierten Kügelchen gestalteter Anhänger aus den 1950er Jahren, dessen Zentrum eine byzantinische Goldmünze (1042–1055) ziert, die von Farbstein-Cabochons und Naturperlen umgeben ist (Kat. Nr. 2160, 2400.–/3000.–). 4 in 1 - als Sautoir, Collier, Bracelet oder Gürtel ist die Verdura-Goldkette tragbar. Das bis heute überzeugende Design aus runden, gekordelten Kettengliedern stammt aus dem Jahr 1943, die Kette aus jüngerer Zeit. Sie wartet mit 8000.– bis 15000.– Franken auf eine neue Trägerin. Für grosses Interesse dürfte ausserdem die Abteilung Accessoires de Mode sorgen, die wiederum mit einigen Raritäten aufwarten kann. Perfekt für den Sommer eignet sich die Handtasche "Birkin 35" von Hermès aus naturfarbenem Canvas und cognacbraunem Leder (5000.–/6000.–), während die "Micro Kelly 15" des gleichen Traditionshauses eher für den grossen Auftritt am Abend gedacht ist. Das seltene Täschchen aus Box-Leder in der Farbe Gold ist für 4000.– bis 6000.– Franken zu haben.

Schweizer Keramik und DesignAuf dem Gebiet der Schweizer Keramik gibt es einiges zu entdecken. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entstehen Gefässe, deren Formen Merkmale des Jugendstils aufweisen. Das künstlerische Interesse gilt aber der Glasur – sie wird zum Experimentierfeld des Keramikers. Erst langsam wird die Form der Gefässe wichtiger. So werden nach 1950 aus Gefässen Objekte und Skulpturen, die immer mehr Raum einnehmen. Edouard Chapallaz (1921–2016) – einer der Grossen der Schweizer Keramikszene – bleibt den Vasen treu. Im Laufe seines Schaffens erhalten sie jedoch bezüglich Form und Grösse skulpturale Züge, wie die Vase mit weisser Glasur (2000.–/3000.–) besonders gut veranschaulicht. Der Schritt zur Skulptur macht Philippe Lambercy (1919–2006), der als einer der Pioniere der modernen Keramik gilt. Er ist mit einer bedeutenden Arbeit vertreten, die für 2000.– bis 3000.– Franken zur Versteigerung kommt. Reduziertes Design und klare Linien prägen die Möbelentwürfe des Basler Innenarchitekten Dieter Waeckerlin (1930–2013). Seine Mid-Century-Möbel sind erst in jüngster Zeit einem grösseren Publikum bekannt geworden. Auf jeden Fall dürften die Gebote für Waeckerlins Daybed aus Stahlrohr, Palisander und schwarzer Lederpolsterung in der Ausführung von Idealheim Basel rasch in die Höhe schnellen. Das Bettsofa mit abnehmbarer Rückenlehne ist auf attraktive 800.– bis 1200.– Franken taxiert.

Schuler Auktionen AG

Bakhshayesh NW-Persien, um 1880. Sehr ausgefallenes Muster. Schätzpreis:	6.000 - 8.000 CHF Bakhshayesh NW-Persien, um 1880. Sehr ausgefallenes Muster. Schätzpreis: 6.000 - 8.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Beistelltisch und Armlehnstuhl (Fushouyi) China, Späte Qing-/ Republik-Zeit. Schätzpreis:	9.000 - 10.000 CHF Beistelltisch und Armlehnstuhl (Fushouyi) China, Späte Qing-/ Republik-Zeit. Schätzpreis: 9.000 - 10.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Tabatière mit Porträtminiatur Frankreich, Anfang 19.Jh. Gold en trois couleurs.  Schätzpreis:	8.000 - 12.000 CHF Tabatière mit Porträtminiatur Frankreich, Anfang 19.Jh. Gold en trois couleurs. Schätzpreis: 8.000 - 12.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Hermès, seltene Handtasche "Micro Kelly" Schätzpreis:	4.000 - 6.000 CHF Hermès, seltene Handtasche "Micro Kelly" Schätzpreis: 4.000 - 6.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Waeckerlin, Dieter Bettsofa bzw. Daybed, Entwurf 1957.Schätzpreis:	800 - 1.200 CHF Waeckerlin, Dieter Bettsofa bzw. Daybed, Entwurf 1957.Schätzpreis: 800 - 1.200 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen
Tags: Design, Ferdinand Hodler, Gemälde, Kunstgewerbe, Malerei, Max Ernst, Miniaturen, Möbel, Porzellan, Schmuck

AuktionsdatenTitel Auktion 149: Kunst, Antiquitäten, VariaDatum 20.06.2018, 09:00 Uhr – 22.06.2018

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