Albert Einstein wurde nicht nur für die allgemeine Relativitätstheorie berühmt, sondern auch für seine Zunge. Die streckte er am 14. März 1951 dem Fotografen Arthur Sasse aus dem Auto entgegen. Sasse, der damals für 'International News Service' arbeitete, drückte den Auslöser. Das Ergebnis: eines der berühmtesten Fotos der Welt, eines der am meisten reproduzierten und am öftesten parodierten Sujets.

Das bei der 21. WestLicht Photo Auction zur Versteigerung gelangende Exemplar (Schätzpreis: 15.000–18.000 Euro) trägt den 'International News Photos' Presseclip mit dem Datum '16. März 1951' auf der Rückseite. Dieser belegt, dass der Abzug nur zwei Tage nach der Aufnahme entstanden ist. Es handelt sich somit um den frühesten noch erhaltenen Abzug dieser wohl bekanntesten Pressefotografie des 20. Jahrhunderts.

Geglückt ist der Schnappschuss, als Einstein die Feier zu seinem 72. Geburtstag im 'The Princeton Club' in New York verließ. Die rausgestreckte Zunge galt der Meute von Paparazzi, die den berühmten Physiker dabei bedrängten. Doch nur Sasse gelang es, den Moment einzufangen. Einstein selbst war vom Foto, das ihm schnell das Image vom 'verrückten Professor' einbrachte, so begeistert, dass er neun Abzüge bestellte und als Grußkarten an Freunde verschickte.

Unter den weiteren Highlights der 21. WestLicht Foto-Auktion am 8. Mai 2020 sind zahlreiche Foto–Klassiker des 20. Jahrhunderts, etwa Nobuyoshi Arakis 'Colourscape', 1991 (Schätzpreis: 24.000–28.000 Euro), Zirkusgruppe, Köln 1924, von August Sander (Schätzpreis: 10.000–12.000 Euro), 'Der Steinwerfer', ein Selbstporträt von Rudolf Koppitz aus dem Jahr 1923 (Schätzpreis: 4.000–5.000 Euro), William Kleins 'Bikini Moscow' (Schätzpreis: 4.000–5.000 Euro), 1959, oder William Egglestons 'En Route to New Orleans' aus dem Jahr 1971 (Schätzpreis: 20.000–30.000 Euro).