RAYMOND DE LAFAGE (1656 Lisle-sur-Tarn - 1684 bei Toulouse), KREUZABNAHME, Tuschfederzeichnung auf chamoisfarbenem Papier. 24,5 x 18,5 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Peter Posse, Dessau. RAYMOND DE LAFAGE (1656 Lisle-sur-Tarn - 1684 bei Toulouse), KREUZABNAHME, Tuschfederzeichnung auf chamoisfarbenem Papier. 24,5 x 18,5 cm. Provenienz: Sammlung Dr. Peter Posse, Dessau. - Mit freundlicher Genehmigung von: Hargesheimer

Wer: Hargesheimer

Was: Auktion

Wann: 10.09.2020 - 12.09.2020

Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf präsentiert zum herbstlichen Auftakt im September eine Auswahl von rund 2.000 erlesenen Antiquitäten.

Darunter stammt eine umfassende Sammlung an Arbeiten auf Papier von Dr. Peter Posse aus Dessau. Sein Vermächtnis umfasst überwiegend Zeichnungen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert, viele von Künstlern seiner Heimat und Umgebung. Einen…

Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf präsentiert zum herbstlichen Auftakt im September eine Auswahl von rund 2.000 erlesenen Antiquitäten.

Darunter stammt eine umfassende Sammlung an Arbeiten auf Papier von Dr. Peter Posse aus Dessau. Sein Vermächtnis umfasst überwiegend Zeichnungen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert, viele von Künstlern seiner Heimat und Umgebung. Einen Schwerpunkt bilden dabei Landschaften, aber auch Figurenskizzen, Kompositionsstudien, Architekturzeichnungen und Ornamentskizzen. Ein Großteil der Arbeiten ist in qualitätvolle Passepartouts gerahmt und wartet nun auf die Entdeckung durch einen neuen Liebhaber (Limit bis 400,- €).

Im Kunsthandwerk bestechen einige herausragende Stücke aus Porzellan. So beispielsweise ein seltenes frühes Teekännchen von Meissen. Um 1722-23 geformt und mit einem feinem Maskaron an der Ausgusstülle, scheint die Malerei wohl von Johann Gregorius Höroldt zu stammen. Die Motive zeigen Parkanlagen mit Figurenstaffage, welche durch feine goldene und rote Reserven gerahmt werden. Eine Kanne mit nahezu identischer Bemalung (ehemalige Sammlung Klemperer) wurde bereits am 26.11.2014 bei Bonhams London versteigert (Los 176). Drei weitere, ähnlich dekorierte Pokale befinden sich zudem im Reichsmuseum Amsterdam (vormals Sammlung Franz und Margarete Oppenheimer und Sammlung Fritz Mannheimer) sowie in der Porzellansammlung Dresden (Limit 800,- €).

Unter den Gemälden treten die altmeisterlichen Gemälde mit Herrscherportraits hervor. Dazu zählt ein Joseph Heintz d. Ä. (1564-1609) zugeschriebenes Portrait des Kaiser Rudolf II. (Limit 5.000,- €) sowie das Portrait eines Condottiero aus der Familie Gambara mit Bourgonet eines italienischen Meisters. Neben dem fein ausgeführten Spitzenkragen und Ärmelbesatz ist der Helm mit fein ziselierten Ornamenten versehen und einem kleinen Wappen mit drei Flusskrebsen dekoriert. Dieses sehr seltene Bild lässt vermuten, dass es sich bei dem Dargestellten um ein Mitglied der Familie Gambara (Gambero zu Deutsch Flusskrebs) handelt, die ein solches Tier in ihrem Wappen hatten (20.000,- €).

Hervorzuheben ist besonders ein seltenes Portrait von Kaiser Karl V., welches um 1533 gefertigt wurde und aus Tizians Werkstatt stammt. Auf dem Gemälde einer rheinischem Privatsammlung ist der Kaiser in einem edlen Harnisch dargestellt. Tizians erstes Ganzfigurenporträt Karls V. entstand sehr wahrscheinlich um 1530 in Bologna. Es ging Mitte des 17. Jahrhunderts in Spanien verloren ist aber durch eine Kopie Peter Paul Rubens, die 1603 in Simancas gemalt wurde und kürzlich von den Royal Armouries, Leeds, erworben wurde, bekannt. Es war Tizians Gewohnheit, eine visuelle Aufzeichnung der Werke, die er an wichtige Mäzene schickte, als Grundlage für weitere Varianten und Repliken aufzubewahren. Die hier angebotene als Bruststück ausgeführte Arbeit wird in der Witt Library in London als frühe Ausführung aus den 1533er Jahren, in Bologna ausgeführte Variante, beschrieben. Sie war 1908 im Burlington House unter der Nummer 127 als Originalwerk Titians ausgestellt. Wie in der ausführlichen Provenienz nachvollziehbar ging das Gemälde zunächst von der Grimani Collection in  Venedig an die Zambeccari Collection in Bologna (Zambeccari Palace) und daraufhin an M.A. Gualandi, ebenfalls in Bologna. Später befand es sich in einer englischen Privatsammlung in London und daraufhin 1948 im Besitz des Lord J. Oulton. Schließlich wurde das Werk in den 1950er Jahren bei Christie‘s London erworben und in die – durch Erbe weitergebene – heutige Sammlung eingefügt. Peter Humfrey glaubt, dass das Gemälde in der Werkstatt Tizians entstanden ist. Ob mit oder ohne Beteiligung des Meisters bleibt offen (Limit 8.000,- €).

 

JOSEPH HEINTZ D.Ä. (ATTR.) 11. Juni 1564 Basel - 15. Oktober 1609 Prag, PORTRAIT DES KAISERS RUDOLF II, Öl auf Holztafel. 21,8 x 16,8 cm, Provenienz: Europäische Privatsammlung JOSEPH HEINTZ D.Ä. (ATTR.) 11. Juni 1564 Basel - 15. Oktober 1609 Prag, PORTRAIT DES KAISERS RUDOLF II, Öl auf Holztafel. 21,8 x 16,8 cm, Provenienz: Europäische Privatsammlung - Mit freundlicher Genehmigung von: Hargesheimer
Tags: Antiquitäten, Gemälde, Kunst, Porzellan, Skulpturen
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