König Friedrich II. von Preußen (1712 - 1786) als jungen König zeigt, geschätzt auf 135.000,- Euro (Lot 1482). König Friedrich II. von Preußen (1712 - 1786) als jungen König zeigt, geschätzt auf 135.000,- Euro (Lot 1482). - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden

Wer: SchlossAhlden

Was: Auktion

Wann: 28.11.2020 - 05.12.2020

Zum Ausklang des Auktionsjahres 2020 bietet Schloss Ahlden eine umfangreiche, breit gestreute Offerte mit ausgewählten Objekten von über 3200 Losen.

Highlight der Gemälde-Sparte ist ein Staatsporträt, das König Friedrich II. von Preußen (1712 -1786)als jungen König zeigt, geschätzt auf 135.000,-Euro (Lot 1482). Das1742 im Auftrag des Hofes entstandene, annähernd…

Zum Ausklang des Auktionsjahres 2020 bietet Schloss Ahlden eine umfangreiche, breit gestreute Offerte mit ausgewählten Objekten von über 3200 Losen.

Highlight der Gemälde-Sparte ist ein Staatsporträt, das König Friedrich II. von Preußen (1712 -1786)als jungen König zeigt, geschätzt auf 135.000,-Euro (Lot 1482). Das1742 im Auftrag des Hofes entstandene, annähernd lebensgroße Porträt mit seiner virtuosen Stofflichkeit und subtilen Charak-terisierung wurde vom Berliner Porträtmaler Da-vid Matthieu (1697 -1755) geschaffen. Dieser lernte bei Georg Lisiewski (1674 -1750), der schon für König Friedrich Wilhelm I. bedeutende Porträtaufträge ausführte. Nach der Thronbestei-gung Friedrich II. konnte Matthieu mit seinen künstlerisch herausragenden Porträts unmittelbar mit Antoine Pesne und dessen Werkstatt konkur-rieren. Friedrich II. wird in diesem Gemälde ein-mal nicht als „Alten Fritz“ gezeigt, sondern als jun-ger, fescher und zugleich ehrgeiziger und erfolgrei-cher König und Heerführer unmittelbar nach dem Ersten Schlesischen Krieg (1740-1742) geschil-dert. Durch den Krieg hatte der kurz zuvor gekrönte Friedrich II. nicht nur die Habsburger mit Maria Theresia von Österreich besiegt und große Teile Schlesiens gewonnen, sondern auch seinen Ruhm begründet. Eine nur in Details abweichende und im Format gleiche, verso signierte, zweiteVersion befindet sich seit 2010 im Militärhistorischen Museum in Dresden. Der Bedeutung und dem An-spruch des angebotenen Gemäldes entspricht die Qualität des dem aus dem vollen Holz geschnitzten, vergoldeten, originalen Rokoko-Rahmens, der wahrscheinlich nach Entwürfen Johann Michael Hop-penhaupt d. Ä. in Berlin oder Potsdam ausgeführt wurde.

Wie höchst unterschiedlich sich das Erlebnis und der Ausdruck von Landschaft in der Kunst in der 1. Hälfte des 20. Jhs. niederschlagen können, spiegelt sich in den Werken zweier bedeutender norddeut-scher Maler wieder, die sich als Antipoden konträ-ren Positionen in ihrer Weise der Naturdarstellung verpflichtet fühlten -Otto Modersohn (1865-1943) und Emil Nolde (1867-1956). In einem doppelsei-tigen Gemälde schilderte Modersohn in stiller, po-etischer Weise um 1909/10 bzw. 1915 sowohl eine abendliche, frühherbstliche Moorlandschaft bei Worpswede als auch eine Straße im nahegelegenen Fischerhude(Lot1690; Schätzpreis 20.000,-€).Es entstand, als Modersohn, Mitbegründer der Worpsweder Künstlerkolonie, nach dem Tod seiner Frau Paula Modersohn-Becker 1908 in das abge-schiedene Dörfchen Fischerhude in der Wümmeniederung zog. Modersohn setzte sich intensiv mit den Werken Vincent van Goghs und Paul Cézannes auseinander, deren Einfluss insbesondere auf der Seite mit der Fischerhuder Dorfstraße sichtbar wird. Von 1987 bis 1992 hing dieses Gemälde als Leihgabe in der Niedersächsischen Landesvertretung in Bonn.

Der Expressionist Emil Nolde wählte in seinem 1930 bis 1940 auf Japanpapier ausgeführten Aquarell„Marschland-schaft mit Heudiemen unter blauem Himmel“ zwar ebenfalls ein Motiv aus seiner Umgebung, doch sind hier große Farb-flächen bestimmende Elemente des Blattes(Lot 1714; Schätzpreis 75.000,-€).Es besticht durch seine farbliche Kühle, die damit verbundene kontemplative Ruhe und den hohen formalen Abstraktionsgrad in der Komposition. Nol-des Refugium, in dem er eine Symbiose aus Leben und Schaffen einging, befand sich seit den 1920er Jahren in See-büll in Nordfriesland, nahe derGrenze zu Dänemark. Der endlose Himmel, imposante Wolkenbilder, Stürme und glühende Abendhimmel in der unvergleichlichen Weite Nordfrieslands faszinierten den Künstler und wurden zu einer seiner Hauptinspirationsquelle.

Einer der prägenden deutschen Bildhauer der Klassischen Moderne im 20. Jh. war Gerhard Marcks (1889 -1981), den das Schicksal der Diffamierung durch die Nationalsozialisten ereilte. Marcks, der 1919-1925 als Meister am Bauhaus gewirkt hatte, wurde 1933 als Professor und kommissarischer Direktor an der fortschrittlichen Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle entlassen. An-geboten werden in der Auktion neben Tierplastiken zwei große weibliche Akt-statuen. Noch in seiner Zeit an der Burg Giebichenstein schuf Marcks 1932 sein „Stehendes Mädchen“, für das seine eigene Tochter Brigitte Modell stand (Lot 379, Schätzpreis: 22.000 €); 1947 folgte seine „Tänzerin“ die eine Grundposi-tion des Balletts einnimmt umd dem Betrachter mit ihrem hochgesteckten Haar in graziöser und gleichzeitig ernergievoller Pose gegenüber steht (Lot 381; Schätzpreis24.000 €). Seine Aktfiguren zeigen Mädchen bzw. junge Frauen in ihren natürlichen Bewegungen und Haltungen; nie wirken seine stilisierten Fi-guren heroisch oder pathetisch, sie spiegeln stattdessen in überzeitlicher Weise allgemeinemenschliche Grundstimmungen, zuweilen auch eine gewisse Verhal-tenheit wider.

Zu den gefeierten Künstlern der Gegenwart, die seit den 1960er Jahren als Grenzgänger und Grenz-überschreiter die Kunst umwälzen, gehören Günther Uecker (geb. 1930) und Markus Lüpertz (geb. 1941). Der „Zero“-Künstler“ Uecker ist gleich mit drei seiner, für ihn klar charakteristischen Nagel-Arbeiten vertreten, das das „Nagelobjekt I“ aus dem Jahre 1973 (Lot 388; Schätzpreis 11.500,-€). Als experimenteller Objektkünstler stieß Uecker hier einen Baunagel in ein übereinandergestapeltes Porzellan-Gedeck der Manufaktur Rosenthal und provozierte so ein unkontrolliertes Bersten. Ein zentrales Motiv im Oeuvre Lüpertz ist der menschliche Schädel, der sich auch ein in seinem privat stets getragenen Gehstock mit Totenschädel und Diamantaugen findet. Als eine immer wiederkehrende Herausforderung und Faszination taucht das Motiv seit circa 1980 ständig in neuen Zusam-menhängen im Werk des Künstlers auf. Lüpertz' obsessiveAuseinander-setzung mit dem Tod, kann als eines der zentralen Themen seines Schaf-fens angesehen werden. Anfang der 1990er Jahre schuf Lüpertz einen schwarz patinierte Bronze-Schädel als Memento Mori, der in dieser Auk-tion zu einem Schätzpreis von 13.500,-Euro aufgerufen wird (Lot 389).

Vor Hoetger war Heinrich Vogeler einer der international gefeierten Künst-ler des Jugendstils. Um 1900 schuf der Maler, Grafiker und Designer eine Reihe von Entwürfen für die traditionsreichen Bremer Silbermanufaktur Wilkens & Söhne. Aus dieser Blütezeit stammt ein exzeptionell großes, insgesamt 399-teiliges Besteck mit „Herbstzeitlose“-Muster für 18 Perso-nen in Original-Mahagoni-Schatulle zu einem Schätzpreis von 75.000 Euro (Lot 688).

Pablo Picasso (1881-1973) kam 1947 erstmals in das südfranzösische Töp-ferdorf Vallauris und lebte ab 1952 für mehrere Jahre dort. In der Töpferei Ramie schuf er Keramikunikate und Entwürfe für Objekte in limitierten Auflagen. Ein 1969 in 300 Exemplaren ausgeführter Krug mit schelmen-haften Gesicht nach Picasso-Entwurf ist auf 9.500 Euro geschätzt (Lot 243).Vorbesichtigungen sind vom 15.11. bis zum 26.11.2020, täglich 13–17 Uhr möglich. Es erscheint ein umfangreicher, wissenschaftlich bearbeiteter, durchgängig illustrierter Katalog (20,-€/Inland), welcher außerdem online unter www.schloss-ahlden.de einzusehen ist.

Pablo Picasso Töp-ferdorf Vallauris   9.500 Euro Pablo Picasso Töp-ferdorf Vallauris 9.500 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden Oeuvre Lüpertz  menschliche Schädel Schätzpreis von 13.500,-Euro Oeuvre Lüpertz menschliche Schädel Schätzpreis von 13.500,-Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden Otto Modersohn Moorlandschaft Schätzpreis  20.000,Euro Otto Modersohn Moorlandschaft Schätzpreis 20.000,Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: SchlossAhlden
Tags: Antiquitäten, Carlo Bugatti, Emil Nolde, Gerhard Marcks, Glas, Klassische Moderne, Malerei, Möbel, Oeuvre Lüpertz, Otto Modersohn, Pablo Picasso, Porzellan, Silber, Zeitgenössische Kunst

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Archiv
Silberschätze und schmucke Art Déco Kästchen
Jan Brueghel der Jüngere (1601-1678), Tazza mit Blumenkranz, Öl/Eichenholztafel, 36,6 x 53 cm, Taxe 65.000 €. Gutachten Dr. Klaus Ertz, Juni 2017.
Max Liebermann (1847 Berlin - 1935 ebenda) Amsterdamer Gracht Mindestpreis:	85.000 EUR Aufrufpreis:	85.000 EUR
Ahlden, Auktion, 29.02.2020
Gyula Graf Batthyány (1887 Ikervár - 1959 Budapest) Flamencotänzerinnen Mindestpreis:	24.000 EUR
Ahlden, Auktion, 30.11.2019 - 01.12.2019
Johann Heinrich Schröder (1757 Meiningen - 1812 ebenda) Historisch bedeutendes Brustporträt der Großfürstin Maria Pawlowna Romanowa von Russland als Erbprinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach im Jahr 1806, Mindestpreis:	4.500 EUR
Ahlden, Auktion, 07.09.2019 - 08.09.2019
Hermann Ottomar Herzog (1832 Bremen - 1932 Philadelphia/USA) Große Florida-Landschaft in den Everglades Mindestpreis:	65.000 EUR
Ahlden, Auktion, 11.05.2019 - 12.05.2019
Lita Cabellut (1961 Sariñena/Aragon/Spanien. Ansässig in Den Haag) "Femme fatal 02 Unica". Originaltitel Mindestpreis:	16.000 EUR
Bernd Altenstein (Geb. 1943 Schlossberg/Ostpreußen. Ansässig in Worpswede) "Unsere Welt". Originaltitel  Mindestpreis:	95.000 EUR
Lot 1691. Aus unserem Angebot an Jugendstil-Bronzeskulpturen.
Ahlden, Auktion, 02.12.2017 - 09.12.2017
Prunkvolle Pendule als Allegorie auf Afrika, Mindestpreis:	78.000 EUR