Erneut überrascht Van Ham mit einer außergewöhnlichen Sonderauktion: Am 31. Oktober 2023 wird das Kölner Auktionshaus die gesamte Serie von Editionen versteigern, welche zwischen 1984 und 2017 von der internationalen Schweizer Kunstzeitschrift „Parkett“ herausgegeben wurden. Diese Auktion markiert erstmals das Angebot aller Parkett-Editionen in einer Sammlung auf dem internationalen Auktionsmarkt. Für Kunstinteressierte bietet sich hier die einmalige Gelegenheit, Werke der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler zu erwerben, die mit Schätzpreisen ab 200 Euro bis 400.000 Euro versehen sind. Die museale Qualität der legendären Parkett-Editionen wurde bereits in international renommierten Ausstellungshäusern wie dem Museum of Modern Art in New York, im Centre Pompidou in Paris sowie im 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa, Japan, gewürdigt.Die von Parkett veröffentlichten KünstlerInnenporträts bestehen aus jeweils drei bis fünf Texten von angesehenen Autorinnen und Autoren. Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler waren aktiv in die Gestaltung der Publikation involviert – von der Auswahl des Bildmaterials bis hin zum Seitenlayout – und schufen zudem ein Kunstwerk in Form einer Edition. Es entstanden Drucke, Skulpturen, Installationen, Medienarbeiten, Gemälde und Zeichnungen. Die Liste der insgesamt 234 Künstlerinnen und Künstler (von denen einige mehrfach vertreten sind) liest sich wie das Who`s Who der Zeitgenössischen Kunst: von Mark Bradford, Elizabeth Peyton, Rashid Johnson, Julie Mehretu oder Francis Alÿs über Katharina Fritsch, Damien Hirst, Marlene Dumas und Anish Kapoor bis hin zu Louise Bourgeois, Yayoi Kusama und Gerhard Richter, um nur einige zu nennen.
„Grün-Blau-Rot“ ist ein charakteristisches Beispiel für die experimentelle abstrakte Arbeitsweise von Gerhard Richter (Taxe: 200.000 – 400.000). Obgleich das Gemälde nur aus den drei reinen Farben besteht, entstehen unzählige Schattierungen. Die Kombination aus wohlüberlegtem Zufall, Überlagerung, Auslöschung und die Eigenwirkung des Materials - all dies sind Aspekte, die wir im Werk des derzeit wohl bekanntesten, zeitgenössischen Künstlers finden. Durch die unterschiedliche Bearbeitung und den manuellen Farbauftrag schafft Gerhard Richter mit der Edition im seriellen Prozess 115 Unikate.
Katharina Fritsch fertigt Skulpturen, die alltägliche Objekte nachbilden – in diesem Fall einen perfekt geformten Apfel (Taxe: € 10.000 – 15.000). Indem sie die Größe und Farbe dieser Objekte manipuliert und sie in unerwarteten Kombinationen arrangiert, destabilisiert sie das Vertraute. Fritschs akribischer Herstellungsprozess, der nahezu industrielle Perfektion erreicht, umfasst Skizzen, handgefertigte Modelle, Gipsabgüsse, Bronze-, Kupfer- oder Edelstahlabgüsse und schließlich eine Beschichtung mit stark gesättigter matter Farbe, die den für sie typischen jenseitigen Effekt erzeugt.
Louise Bourgeois zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart und ist Identifikationsfigur für zahlreiche Künstlerinnen und Künstler. Ihr vielfältiges Œuvre ist durchzogen von symbolischen Dualitäten. In „The Maternal Man“ erweitert die Künstlerin das Thema „Männlich/Weiblich“ auf die Familie (Taxe: €3.000 – 6.000). Dabei gelingt es ihr mit einfachen Mitteln das Verhältnis einer Familie in all seiner nicht endenden Verwobenheit darzustellen.