Arbeiten von Rudolf Bauer und Karl Hofer gehören inzwischen zum festen Bestandteil der Auktionen Moderner Kunst bei Van Ham, so dass die Kunstfreunde auch in diesem Herbst nicht darauf verzichten müssen. Die Zeitgenossen werden u.a. von Otto Pienes explosiven Feuergouachen, Lucio Fontanas durchlöchertem Spaziale und Andy Warhols farbintensiven Grafiken angeführt. Die Sammlung F. Victor Rolff setzt mit Werken von Gerhard Richter, Max Liebermann und Modersohn-Becker glanzvolle Highlights.Rudolf Bauer, dessen Name durch erfolgreiche Versteigerungen inzwischen eng in Verbindung mit Van Ham steht, ist auch diesen Herbst mit einem großformatigen Werk vertreten: seine farbenfrohe Komposition „Andante“ stammt aus dem Jahr 1938 und wurde in der Literatur bereits oftmals abgebildet (250.000 – 350.000 Euro). Alexander Kanoldts „Stillleben IV“ stammt aus der legendären Sammlung Ismar Littmann. Dessen Kunstsammlung wurde dem jüdischen Rechtsanwalt im Dritten Reich durch die Nazis entrissen. Das Kanoldt-Gemälde wurde 1935 vom Stuttgarter Galerieverein erworben und war bis 2008 in der Stuttgarter Staatsgalerie. Nach erfolgreicher Restitution wurde nun Van Ham mit dem Verkauf des Gemäldes betraut (90.000 – 120.000 Euro).
Weitere Highlights in der Modernen Kunst sind die frühen Arbeiten der Künstler Karl Hofer, dessen „Lagernde Amazonen“ aus dem Jahr 1912 stammen, und Lovis Corinths „Simson und Delila“ von 1893. Die ansprechende Offerte wird durch eine stimmige Privatsammlung aus dem Ruhrgebiet mit Werken von Otto Modersohn, Paula Becker-Modersohn und Arnold Balwé ergänzt.
Bei den Zeitgenossen kommt Gerhard Richters „Vermalung (braun)“ von 1972 zum Aufruf (40.000 – 60.000 Euro). Es handelt sich um Nummer 55 von 120 Leinwänden, die unmittelbar zu einem Block von 270 x 480cm nebeneinander gehängt, als Ganzes bemalt und dann einzeln verkauft wurden. In seinen „Spazialismo“ setzt sich der italienische Künstler Lucio Fontana mit der Erfahrung des Raums auseinander. Sein monochromes „Concetto Spaziale“ von 1961 weist zwei Provenienzen New Yorker Gallerien auf (120.000 - 180.000 Euro). Die Auswahl an explosiven Arbeiten von Otto Piene ist in diesem Herbst sehr vielfältig. Herausragend ist dabei seine Arbeit „Komet“ von 1975 – eine Mischtechnik mit besonders intensiv, leuchtendem Rot und Silber (20.000 – 30.000). In der Offerte befinden sich noch neun weitere Werke von Piene, der sich bei den Kunstliebhabern momentan größter Beliebtheit erfreut.
Für Arbeiten von Andy Warhol ist Van Ham die erste Adresse in Deutschland, dementsprechend groß und ansprechend ist die Auswahl in diesem Herbst. Im Portfolio befinden sich u.a. die Graphiken „Cologne Cathedral“ von 1985, „Details of Renaissance Paintings (Sandro Botticelli, Birth of Venus, 1482) von 1984 sowie sein „Beethoven“ von 1987, (Jeweils zwischen 30.000 – 40.000 Euro). Für letztere Graphik stellte Van Ham im Frühjahr den internationalen Auktionsrekord auf.
Sammlung F. Victor RolffUnbestrittenes Highlight der Zeitgenossen ist die „Alpenlandschaft im Winter“ von Gerhard Richter aus der Sammlung F. Victor Rolff (300.000 – 400.000 Euro). Das kleine Ölgemälde (40 x 45cm) stammt aus dem Jahr 1966 und zählt damit zu den frühen Werken Richters.
In der Modernen Kunst steht die Sammlung Rolff ebenfalls im Mittelpunkt, darunter Max Liebermanns „Reitknecht mit Pferd am Strand“, das um 1909 entstand (60.000 – 80.000 Euro). Liebermanns impressionistische Strandbilder gehören zu seinen beliebtesten Motiven, für die das nun angebotene Gemälde charakteristisch ist. Die Künstlerkolonie Worpswede ist vertreten durch Paula Modersohn-Becker mit einer „Landschaft mit Busch und roten Häusern“ sowie durch Otto Modersohns „Herbst im Moor“ (40.000 – 60.000 Euro und 30.000 – 50.000 Euro).