Shakhrisyabz Susani mit pastellroten Rosetten und Palmetten, Zweigen und Rankenwerk mit blauen und gelben Knospen sowie vier kleinen Vogelmotiven, Usbekistan, 19. Jahrhundert Shakhrisyabz Susani mit pastellroten Rosetten und Palmetten, Zweigen und Rankenwerk mit blauen und gelben Knospen sowie vier kleinen Vogelmotiven, Usbekistan, 19. Jahrhundert - Mit freundlicher Genehmigung von: auction

Wer: auction

Was: Auktion

Wann: 09.09.2014

Kunstreiche Kollektionen verschiedenster Kulturen und Sammelgebiete bereichern Nagels Herbstauktion Sammlerteppiche & Ethnologica am 9. September in Stuttgart

Gewohnt vielseitig präsentiert sich Nagels Spezialauktion Sammlerteppiche und Ethnologica am 9. September in Stuttgart und wartet dabei mit einer ganzen Reihe interessanter Einzel- und Sammlungseinlieferungen…

Kunstreiche Kollektionen verschiedenster Kulturen und Sammelgebiete bereichern Nagels Herbstauktion Sammlerteppiche & Ethnologica am 9. September in Stuttgart

Gewohnt vielseitig präsentiert sich Nagels Spezialauktion Sammlerteppiche und Ethnologica am 9. September in Stuttgart und wartet dabei mit einer ganzen Reihe interessanter Einzel- und Sammlungseinlieferungen spannender Provenienzen auf. Ausdrucksstarke Akzente setzen einige wunderschöne persische, ägyptische, osmanische, indische sowie usbekische Stick- und Nadelarbeiten. Ausnehmend schön mutet etwa eine Shakhrisyabz Susani Seidenstickerei mit pastellroten Rosetten und Palmetten, Zweigen und Rankenwerk mit blauen und gelben Knospen sowie vier kleinen Vogelmotiven an. Die hochfeine Seidenstickerei –die diesen besonders begehrten Susani-Typus bezeichnende Stadt Shakhrisyabz gilt als Mekka der usbekischen Nadelkunst- wird zu einem Schätzpreis von 10.000 € aufgerufen (Losnummer 10 - Usbekistan, 19. Jahrhundert, 245 x 200cm).

Ein markanter Uschak „Lotto“-Teppich ist ein weiterer Blickfang im breitgefächerten Repertoire der Offerte. Symmetrisch in goldener Zeichnung auf rotem Grund mit einem einzelnen, kreuzförmigen Arabeskenwerk gemustert charakterisiert er vortrefflich den hohen Wiedererkennungswert dieser in der Benennung auf Arbeiten des italienischen Renaissancemalers Lorenzo Lotto (1480-1557) zurückgehenden Teppichgruppe. Die Arbeit aus dem 17. Jahrhundert kommt mit einigen weiteren interessanten Stücken aus der Kollektion des bekannten Münchner Kunsthändlers und Sammlers Karl Fischers zu attraktiven 12.000 € zum Aufruf (Losnummer 21 - Westanatolien, 140x108cm). Ein ähnlich ausdrucksstarker „Lotto“-Uschak konnte bei Nagel Auktionen im Frühjahr 2012 für stolze 37.000 € versteigert werden.

Gleich mehrere ausgewählte Stücke kommen zudem aus einer ebenfalls süddeutschen, in den 1960er Jahren teilweise aus Adelsbesitz erworbenen Teppichsammlung zur Auktion. Hier sticht, abgesehen von einem ungewöhnlichen Kirman Bildteppich „Guerrier Franc“ mit der Darstellung eines gallischen Kriegers (Losnummer 31 - Persien, datiert 1311 (=1893 n. Chr.), 201 x 127cm, Schätzpreis 3.000 €), vor allem ein gelbgrundiger Khamseh ins Auge. Mit dicht gezeichnetem Farangi-Göl-Rapport in leuchtendem Rot-Blau-Grün, reizvollem Abrasch und bemerkenswert feiner Knüpftechnik zählt er zu den schöneren und selteneren Teppichexemplaren der südpersischen Stammesföderation (Losnummer 30 - Anfang 20. Jahrhundert, 193 x 131cm, Schätzpreis 3.200 €, publ. als Nr. 118 in: U. Jourdan, Persische Teppiche, 1995).

Museale Fragmente persischer, indischer und ägyptischer Teppiche des 16./17. Jahrhunderts aus einer süddeutschen Privatsammlung mit äußerst attraktiven Schätzungen bis 1.000 € sowie rund 25 Teppiche aus der beeindruckenden Kollektion des bedeutenden Turkmenenfachmannes Dr. Werner Loges, darunter etwa ein großformatiger Beschir Hauptteppich mit Mina Khani Musterung (Losnummer 103 - Turkmenistan, Mitte 19. Jahrhundert, 332 x 220cm, Schätzpreis 5.000 €, publ. als Nr. 87 in: Loges, Turkmenische Teppiche, 1978), gehören zu den zahlreichen weiteren nennenswerten Höhepunkten der Teppichsektion.

Neben insgesamt rund 200 Knüpfteppichen und Flachgeweben, zählen zudem über 170 ausgewählte Ethnologica-, Islamica- und Ausgrabungsobjekte der unterschiedlichsten Sammelgebiete und Kulturregionen zum traditionsgemäß breitgefächerten Angebot der Auktion.

Hier gehört insbesondere die feinkristalline römische Marmorbüste eines Knaben des Julisch- Claudischen Kaisergeschlechts in „toga virilis“ aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. zu den herausragenden Exponaten (Losnummer 200 - H. 41cm, Schätzpreis 20.000 €). Die imposante Büste, bei der es sich möglicherweise um eine seltene Darstellung Kaiser Neros aus der Zeit seines Krönungsjahres 54 n. Chr. handelt, kommt nebst einem marmornen Torso einer Amazone (Losnummer 201 - Römisch, 2./3. Jh. n. Chr., H. 55cm, Schätzpreis 10.000 € ) und einem illyrischen Helm (Losnummer 202 - Griechenland, 6. Jh. v. Chr., H. 25cm, Schätzpreis 4.000 €) aus einer alten italienischen Privatsammlung zur Versteigerung.

In hohem Maße sehens- und nennenswert sind auch über 60 attraktiv geschätzte Kunstobjekte, überwiegend Keramiken, die der Sammler Friedrich Josef Amon (1913-1977) in den 1960er und frühen 1970er Jahren in Afghanistan und dem Iran zusammengetragen hat. Sein Sammelinteresse war vor allem durch sein ästhetisches Empfinden geleitet und galt frühen, mittelalterlichen und späten Objekten gleichermaßen. Teile der Sammlung waren 1973 im Zuge der Ausstellung „Islamische Keramik“ im Hetjens-Museum in Düsseldorf zu bewundern. Abgesehen von den Keramiken –erwähnt seien etwa ein bemerkenswert schön gearbeiteter weißer Rayy Krug aus dem beginnenden 13. Jahrhundert, mit sechs schlichten vertikalen, blauen Dekorstrichen und umlaufenden Schriftrelief auf gestochenem Grund (Losnummer 258 - Persien, H. 20cm, Schätzpreis 1.000 €), eine Bugnurd Schale mit der Darstellung eines fliegenden Kranichs über jadegrünem Grund mit weißen Blüten und blauen Dekopunkten (Losnummer 253 - Persien, Anfang 14. Jahrhundert, D. 19cm, Schätzpreis 800 €) sowie eine türkisfarbene Schale mit unterglasurschwarzer Bemalung stilisierter Blüten- und Floralmotive (Losnummer 261 - Persien, wohl 17. Jahrhundert, D. 20cm, Schätzpreis 400 €), um nur drei Beispiele zu nennen- gehören prächtig verzierte Korane, Spiegel- und Schreibkästen zum Repertoire der Sammlung.

Eine spannende Auswahl originärer ethnologischer Kunstobjekte aus Papua Neuguinea, zu ebenfalls äußerst attraktiven Schätzpreisen, wird aus der exotischen Sammlung des bekannten deutschen Ethnologen und ehemaligen Direktoren des Stuttgarter Linden-Museums für Völkerkunde, Prof. Dr. Thomas Michel aufgerufen. Einen ganz eigenen, außergewöhnlichen Charme versprüht, neben einem von Michel in situ erworbenen „Asmat Jamasj“, einem Kriegsschild mit Beuteltier-Schwanz-Motiven (Losnummer 239 - Otsjanep, Südwest-Neuguinea, vor 1975, H. 180cm, Schätzpreis 1.000 €), etwa ein mit Muschelstücken und Abrussamen fein verzierter Brustschild aus Eberzähnen (Losnummer 234 - Aitape-Region (früher Berlinhafen), Neuguinea, vor 1914, H. 24cm, Schätzpreis 1.500 €). Letzterer stammt ehemals aus dem Besitz Heinrich Ahlvers, der von 1890-94 Generalzahlmeister für die Reederei Norddeutsche Lloyd in Deutsch-Guinea war und bis zu seiner Internierung in Australien 1914 ein Hotel im ehemaligen Friedrich-Wilhelms-Hafen, dem heutigen Madang, an der Nordspitze Papua Neuguineas betrieb. Alle angebotenen Objekte können vom 6. bis 9. September bei Nagel Auktionen in Stuttgart besichtigt werden. Die Versteigerung erfolgt am Nachmittag des 9. September ab 15 Uhr. Prof. Dr. Michel wird im Rahmen der Vorbesichtigung zur Auktion am Samstag, den 6. September um 17 Uhr einen Vortrag über Forschungen in Neuguinea seit 1975 halten, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Asmat-Schild (H. 180 cm) der Region A mit reliefartig geschnittenen Haken- und Rautenformen und einem über der Schildfläche aufragenden Ahnensymbol, Holz mit weißer, rotbrauner und schwarzer Pigmentfärbung und eingebundenen Sagoblattquasten, Neuguinea vor 1972, aus der Sammlung des Ethnologen Prof. Dr. Thomas Michel, 1972 in situ erworben Asmat-Schild (H. 180 cm) der Region A mit reliefartig geschnittenen Haken- und Rautenformen und einem über der Schildfläche aufragenden Ahnensymbol, Holz mit weißer, rotbrauner und schwarzer Pigmentfärbung und eingebundenen Sagoblattquasten, Neuguinea vor 1972, aus der Sammlung des Ethnologen Prof. Dr. Thomas Michel, 1972 in situ erworben - Mit freundlicher Genehmigung von: auction Tekke Tier-Baum-Engsi, Turkmenistan, Ende 19. Jahrhundert Tekke Tier-Baum-Engsi, Turkmenistan, Ende 19. Jahrhundert - Mit freundlicher Genehmigung von: auction Saryk Tschowal (= Nr. 33, in: Loges, Turkmenische Teppiche (1978), Turkmenistan, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, und andere Turkmenenteppiche aus der Sammlung Dr. Werner Loges. Saryk Tschowal (= Nr. 33, in: Loges, Turkmenische Teppiche (1978), Turkmenistan, zweite Hälfte 19. Jahrhundert, und andere Turkmenenteppiche aus der Sammlung Dr. Werner Loges. - Mit freundlicher Genehmigung von: auction Gelber Khamseh mit Farangi-Göl-Muster, Südpersien, Anfang 20. Jahrhundert Gelber Khamseh mit Farangi-Göl-Muster, Südpersien, Anfang 20. Jahrhundert - Mit freundlicher Genehmigung von: auction Etruskische und Süditalische Keramiken 7.-4. Jh. v. Chr. aus einer süddeutschen Privatsammlung. Etruskische und Süditalische Keramiken 7.-4. Jh. v. Chr. aus einer süddeutschen Privatsammlung. - Mit freundlicher Genehmigung von: auction
Tags: Ethnologica, Flachgewebe, Khamseh, Knüpfteppiche, Konya, Sammlertextilien, Saryk Tschowal, Tapisserien, Tekke, Teppiche

Auktion:714T Sammlerteppiche und Ethnologica: 9. September 2014, 15 Uhr
Vorbesichtigung:
6.-9. September 2014, 11-18 Uhr9. September 2014, 9-12 Uhr
Vortrag:Prof. Dr. Thomas Michel „Forschungen in Neuguinea seit 1975“ 6. September 2014, 17 Uhr