Die thematischen Schwerpunkte der Auktion waren:1. Moderne Kunst
2. NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Zu 1. Moderne KunstMit dem Erlös von € 536.800* steht Heinrich Campendonks Ölgemälde “Zwei Pferde” nicht nur an der Spitze der Modernen Kunst. Ein Unternehmer aus der Schweiz sicherte sich das um 1913 entstandene Werk für das Dreifache des Aufrufpreises und verwies damit die telefonisch zugeschaltete Konkurrenz, vor allem aus Westdeutschland, auf die Plätze.
Ebenfalls ganz oben angesiedelt ist Gabriele Münters “Kirche an der Ramsach” (Los 54), die eine Sammlerin aus Bayern gegen Interessenten aus ganz Deutschland und aus Österreich verteidigte. Sie sorgte mit dem Erlös von € 378.200* für mehr als eine Verdreifachung des Aufrufs.
Neben Münters Ölgemälde “Narvik Hafen” (Los 42), das für € 207,400* einem Sammler aus Süddeutschland zugesprochen wurde, waren auch fünf weitere Werke der Künstlerin, die alle hohe Steigerungen erzielten, sehr erfolgreich.
Daneben glänzte auch Max Pechsteins erster Frauenakt, sein 1906 entstandenes Ölgemälde „Die Quelle“ (Los 16). Das Meisterwerk, das die Zeit lange unerkannt auf einem Dresdner Dachboden überdauert hatte, wurde einem Sammler aus Russland zugesprochen, der die einzigartige Arbeit mit dem Erlös von € 341.600* honorierte.
Fast verdreifachen konnte ein Schweizer Sammler den Aufruf von Egon Schieles „Liebespaar“ (Los 18), welches er sich gegen hartnäckige Konkurrenz aus Österreich für den Erlös von € 317.200* sicherte.
Komplett veräußert, und dies durchweg mit schönen Steigerungen, wurde das üppige Angebot von 12 Werken Ernst Ludwig Kirchners. Platz eins teilt sich das Holzrelief „Ziege“ (Los 39) mit der farbigen Kreidezeichnung „Zwei Modelle im Atelier“ (Los 20), die beide für € 85.400* im deutschsprachigen Raum verblieben. Ihren Aufruf von € 32.000 verdoppeln konnte die Kohlezeichnung „Badendes Paar im Atelier“ (Los 17), die für € 61.000* nach Hessen wanderte.
Den Markttest mit Bravour bestanden hat Dodos „Wedding auf dem Dachgarten“ (Los 45). Die 1929 entstandene Papierarbeit der Berliner Künstlerin, deren Werk erstmals auf einer deutschen Auktion angeboten wurde, ging mit dem selbstbewußten Aufruf von € 40.000 an den Start. Dies ließ sich mühelos übertreffen. Ein norddeutscher Sammler war von Marokko aus telefonisch zugeschaltet und gewährte den Erlös von € 67.100*. Damit setzte er sich gegen weitere Landsleute aus Deutschland und Interessenten aus Amerika durch.
Nicht unerwähnt bleiben sollten:005 Jawlensky (Öl) Wasserburg € 160.000 € 219.600*095 Nolde (Aquarell) Sonnenblumen und Rittersporn € 120.000 € 170.800*062 Radziwill (Öl, beidseitig bemalt) € 130.000 € 146.400*043 Nolde (Aquarell) Blumenstillleben mit Astern … € 80.000 € 140.300*026 Heckel (Aquarell) Frauen am Meer € 60.000 € 109.800*
zu 2. NACH 1945/Zeitgenössische KunstGanz oben stehen hier zwei Werke des in Peking geborenen Zao Wou-Ki. Allein für sein 1960 entstandenes Aquarell (Los 243) hatten sich bereits vor der Auktion 25 Interessenten - darunter 14 Erstbieter unter anderem aus Taiwan, Frankreich, Luxemburg, USA und China - für eine Telefonleitung bzw. mit einem schriftlichen Gebot angemeldet. Für den beachtlichen Erlös von € 115.900 trug schließlich ein Sammler aus Frankreich den Sieg davon. Noch spannender wurde es drei Losnummern später, als Wou-Kis Ölgemälde „28.3.71“ mit € 280.000 zum Aufruf kam. Hier wetteiferte ein in Spanien lebender Asiat mit einem Händler aus Großbritannien am Telefon. Am Ende trug jedoch ein Sammler aus der Schweiz mit dem Erlös von € 512.400* den Sieg davon.
Generell sehr beliebt war auch die ZERO-Kunst: So gipfelten die fünf durchwegs zu sehr guten Preisen zugeschlagenen Werke von Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker in der „Spirale“ (Los 256) des letzteren. Sie ging für € 390.400* an einen Bieter aus dem Raum Berlin, der mehrere seiner Landsleute sowie Kunden aus Belgien und Italien, Österreich und den USA auf die Plätze verwies. Heinz Macks Acrylarbeit von 1961 (Los 261) war ebenfalls äußerst begehrt. So waren hier - wie bei Ueckers „Spirale“ - fast ein Dutzend Telefone zugeschaltet. Gebote kamen neben Deutschland auch aus Belgien, Großbritannien, Liechtenstein und Österreich. Für den Erlös von € 231.800* erhielt dann ein Bieter aus Belgien den Zuspruch. Das Objekte „Bettina“ desselben Künstlers konnte sogar mehr als eine Verfünffachung ihres Aufrufs von € 28.000 verbuchen. Einem Käufer aus dem Westen Deutschlands war die Lichtstele den Erlös von € 156.160* wert.
Ausgezeichnete Erlöse erfuhren zudem:231 Schumacher (Öl und Sand) Morab€ 95.000 € 176.900*214 Nay (Öl) Von Goldfarben und Blau 268 Kricke (Plastik) Raumplastik € 120.000 € 50.000 € 170.800* € 152.500*268 Kricke (Plastik) Raumplastik € 50.000 € 152.500*201 Baumeister (Öl) Helle Bewegung 3 € 100.000 € 152.500*
Die bei den Auktionen unverkauften Objekte können bis Januar 2013 im Nachverkauf erworben werden. Ergebnislisten zur Auktion sind telefonisch unter 089-55244-0 erhältlich.
* Der Erlös entspricht - dem Zuschlagspreis + 25 Prozent Aufgeld pro Objekt bis € 25.000 - dem Zuschlagspreis + 22 Prozent Aufgeld pro Objekt ab € 25.001 bis € 500.000 - dem Zuschlagspreis + 20 Prozent Aufgeld pro Objekt ab € 500.001
** Im Gegensatz zu anderen deutschen Auktionshäusern führt Ketterer Kunst seine Saisonauktionen an mehreren Tagen durch, was sich im Gesamterlös von € 16,7 Millionen* für den Herbst 2012 widerspiegelt Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin sowie Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena (Italien) tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt. Robert Ketterer ist Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst.
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