Kolbe, Georg 1877 Waldheim (Sachsen) - 1947 Berlin  Kleine Stehende. 1935 (Entwurf). Bronze, braun patiniert. 78 x 17 x 20cm. Monogrammiert auf der Plinthe: GK. Sowie am hinteren Plinthenrand Gießerstempel H. NOACK BERLIN FRIEDENAU. Schätzpreis: 	60.000 - 80.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) Kolbe, Georg 1877 Waldheim (Sachsen) - 1947 Berlin Kleine Stehende. 1935 (Entwurf). Bronze, braun patiniert. 78 x 17 x 20cm. Monogrammiert auf der Plinthe: GK. Sowie am hinteren Plinthenrand Gießerstempel H. NOACK BERLIN FRIEDENAU. Schätzpreis: 60.000 - 80.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham

Wer: vanham

Was: Auktion

Wann: 28.11.2012 - 29.11.2012

In der Modernen Kunst ist, nach einem Auktionsrekord im Frühjahr, wieder der Sturm- Künstler Johannes Molzahn mit zwei bedeutenden Werken vertreten. Sein beidseitig bemaltes Gemälde „Herkules und Antaios“ zeigt futuristische, abstrahierende Formen, jedoch löst sich Molzahn nicht vom Gegenständlichen. In der späteren Arbeit „Parabel I“ aus dem Jahr 1948 findet das Thema eine…
In der Modernen Kunst ist, nach einem Auktionsrekord im Frühjahr, wieder der Sturm- Künstler Johannes Molzahn mit zwei bedeutenden Werken vertreten. Sein beidseitig bemaltes Gemälde „Herkules und Antaios“ zeigt futuristische, abstrahierende Formen, jedoch löst sich Molzahn nicht vom Gegenständlichen. In der späteren Arbeit „Parabel I“ aus dem Jahr 1948 findet das Thema eine neue Interpretation. Bei den Zeitgenossen gehört Frank Stellas monumentale Plastik „ The chase. Second day“ zu den absoluten Highlights. Sie entstand durch Stellas intensive Auseinandersetzung mit Herman Melvilles Roman „Moby Dick“.

Auktion Moderne KunstNachdem VAN HAM in der Frühjahrsauktion einen Rekordzuschlag für ein Frühwerk des Sturm- Künstlers Johannes Molzahn erzielen konnte (311. Auktion, Lot 416, Ergebnis: € 150.000), versprechen auch die nun im Herbst angebotenen Werke Molzahns ein Höhepunkt der Auktion zu werden. Ein beidseitig bemaltes Gemälde aus seiner Zeit als Direktor der Breslauer Akademie, zeigt mit Herkules mit Antaios ein mythisch-heroisches Motiv von 1933. Zwei Jahre früher entstand die rückseitige dynamische Figurenkomposition. Der Schätzpreis liegt bei € 80.000 – 120.000. Das zweite offerierte Gemälde, welches Jahre später entstanden ist, trägt den Titel „Parabel I“ und greift das mythologische Thema erneut auf, bezieht es aber nun auf das Zeitgeschehen, gewissermaßen auf die Berliner Blockade des Jahres 1948. Bereits 1988 wurde es im Duisburger Lehmbruck- Museum in der Ausstellung „Das malerische Werk von Johannes Molzahn“ präsentiert (Schätzpreis € 60.000 – 80.000).

Ein unbestrittener Höhepunkt der Auktion ist Oskar Schlemmers „Sitzende und zwei Figuren (Blaue Treppe)“ von 1936 (Taxe: € 300.000 – 400.000). Sein bevorzugtes Thema der menschlichen Figur im Raum wird auch in dieser Arbeit behandelt. Das vielfach ausgestellte und in der Literatur beschriebene Werk zeigt in dunkler Umgebung eine sitzende junge Frau, der zwei Gestalten gegenüberstehen. Die Szene mutet wie ein Stillleben an, allein durch die geneigte Kopfhaltung und die geschwungene Stuhllehne entsteht eine verhaltene Dynamik. Entsprechend dem Engagement von VAN HAM für Karl Hofer können gleich vier Gemälde des Künstlers angeboten werden. Museal unter diesen ist das „Mädchen mit Triangel“ aus dem Jahr 1935 (Taxe € 120.000 – 180.000). Öffentlich gezeigt wurde es dieses Jahr in der großen Hofer-Ausstellung in Emden.

Serge Poliakoffs großformatige Gemälde „Composition“ von 1966 wird in das dritte Werkverzeichnis von Alexis Poliakoff aufgenommen und mit € 160.000 – 180.000 angeboten. Eine Papierarbeit von Poliakoff ist die „Composition abstraite“ aus dem Jahre 1960. Sie ist eine auf drei Farbfelder beschränkte Komposition von intensiver und leuchtender Farbigkeit (Schätzpreis: € 20.000 – 25.000). Ausdrucksstark ist Marc Chagalls Monotypie „Le prophéte Elie“ von 1965. Die farbintensive Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem Drucker Jacques Frélaut und ist mit € 55.000 – 65.000 angesetzt. Ebenfalls hochkarätig sind die zwei Tuschzeichnungen „Les femmes aux perroquets“ und „L’écuyère“ (Taxen: € 80.000 – 120.000 und € 28.000 – 32.000) von Fernand Léger. Léger, der sich verschiedenster Medien bediente, arbeitet hier mit starken Vereinfachungen und stereotypen Gesichtszügen, die an die Stilmittel der naiven Malerei erinnern. Von dem Sturm- Künstler Rudolf Bauer, für den VAN HAM die drei höchsten Zuschläge erzielte, wird in diesem Herbst ein Aquarell mit dem Titel „Greenpoint“ angeboten. Es entstand um 1926/27 und hat einen Schätzpreis von € 30.000 – 50.000. Ein Highlight für Skulpturen-Sammler ist Georg Kolbes „Kleine Stehende“. Die „Kleine“ ist 78 cm hoch und als früher Guss mit „H. Noack Berlin Friedenau“ gestempelt (€ 60.000 – 80.000).

Im direkten Anschluss an die Auktion der Modernen Kunst werden zwölf Werke aus dem Nachlass von Günther Weiske aufgerufen, welcher „Die Brücke“, insbesondere Karl Schmidt-Rotluff, von der ersten Stunde an gefördert hat. In dem Nachlass befindet sich ein außergewöhnliches Highlight: Die Brücke-Mappe aus dem Jahr 1909, mit Arbeiten u.a. von Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner ist voll vom Geist der revolutionären Künstlerbewegung erfüllt. Günther Weiske erhielt diese Mappe als passives Mitglied der Brücke. Die sogenannten Brücke-Mappen, die zwischen 1906 bis 1912 erschienen, sind auf dem Kunstmarkt äußerst selten zu finden. So wurde die Brücke-Mappe von 1909 zuletzt vor ca. 15 Jahren angeboten.

Highlights einer SammlungAus einer nordrheinwestfälischen Sammlung stammen ca. 40 bedeutende Kunstwerke, die in einem Sonderkatalog präsentiert werden. Wichtigste Arbeit ist die Ton-Skulptur „Lurra G-128“ von Eduardo Chillida, die mit einem Schätzpreis von € 200.000 – 250.000 angeboten wird. Die Lurra- Skulpturen sind zwischen 1977 und 1981 entstanden, eine Zeit, in der sich Chillida intensiv mit dem Thema Raum und Interaktion beschäftigte. Chillida entdeckte das Material Terrakotta für sich und schuf Blöcke, die aufwendig vorbereitet und gebrannt wurden. Anschließend bearbeitete der Künstler die Blöcke intuitiv und spontan und hinterlässt dabei Kerben und Schnitze. Das Portfolio Chillidas wird durch herausragende Papierarbeiten ergänzt. Drei in ihrer Konzeption sehr unterschiedliche, großformatige Lichtskulpturen des Franzosen Francois Morellet stechen ebenfalls aus der qualitätsvollen Sammlung hervor (Schätzpreise zwischen € 20.000 und € 50.000). Die attraktive Auswahl an Papierarbeiten von Sam Francis (Schätzpreise zwischen € 15.000 und € 50.000), sowie die beiden Werke „Paysage vertical“ von 1969/70 und Arbeit „Processionnaire“ von 1988 des Künstlers Pierre Alechinsky (Schätzpreise: € 50.000 – 70.000 und € 40.000 – 60.000) werden die Sammler der Zeitgenössischen Kunst begeistern. Die Sammlung bietet des Weiteren ein reiches Angebot an Unikaten Marc Tobeys und Max Ackermann, sowie attraktive Werke von Joan Hernández Pijuan und Sean Scully.

Auktion Zeitgenössische KunstDie monumentale Plastik „The chase. Second day“ von Frank Stella kommt aus dessen Werkreihe „The Moby Dick Series“, in der er sich intensiv mit Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ beschäftigte (Größe 300 x 555,3 x 131cm, Taxe: € 200.000 – 300.000). Neben Stella sind mit Ed Ruscha und Julian Schnabel zwei weitere Amerikaner mit monumentalen Unikaten im Portfolio der Zeitgenossen-Auktion vertreten (Schätzpreise: € 50.000 – 80.000 und € 120.000 – 180.000). Ein Ausdruck von Sinnlichkeit und Poesie ist Piero Dorazios abstraktes Gemälde „Kalò Mathi“. Das Werk von 1980-81 hat einen Schätzpreis von € 40.000 – 60.000. Ein weiterer Höhepunkt der Auktion ist ein Gemälde des französischen Künstlers Georges Mathieu, einem der wichtigsten Vertreter des Tachismus. Sein Acrylgemälde „Miroir d’été“ von 1988 wird für € 60.000 – 80.000 aufgerufen.

Das farbintensive und großformatige Gemälde „Vor Grün“ von Fritz Winter stammt aus dem Jahr 1968. Im Werk Winters bahnt sich schon zuvor eine Entwicklung an, bei der er Farbflächen immer mehr voneinander abgrenzt (zum Teil durch Schablonen) und sich bewusst für plakative Farben entscheidet. Diese klar strukturierte Bildkonzeption ist auch in unserem Gemälde zu finden, dessen Schätzpreis bei € 70.000 – 100.000 liegt. Das Interferenzbild (ohne Titel) von Sigmar Polke zieht dessen Betrachter durch die Spannung zwischen der Gleichförmigkeit des stagnierenden Schwarz und der Dynamik der fließenden, metallisch schimmernden Farben immer wieder in seinen Bann (€ 60.000 – 80.000). Wie immer bietet VAN HAM auch diesmal eine attraktive Auswahl an Arbeiten der ZERO-Künstler an, unter anderem sechs Werke Otto Pienes, von denen eine frühe Arbeit aus dem Jahr 1967 stammt (Taxe: € 20.000 – 30.000), einen unikaten Spiegeltisch von Adolph Luther aus den 1960er Jahren (Taxe: € 20.000 – 30.000), sowie ein Nagelbild von Günther Uecker aus dem Jahr 2002 (Taxe: € 40.000 – 60.000).

Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Van Ham hat eine Spitzenstellung in Deutschland bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts und dem Schmuck inne und konnte auch 2011 wieder herausragende Weltrekorde für moderne und zeitgenössische Künstler erzielen. Damit gehört Van Ham Kunstauktionen zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.

Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf:Alte Kunst | Europ. Kunstgewerbe & Schmuck | Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | Photographie | Teppiche | Dekorative Kunst

Stella, Frank 1936 Massachusetts  The Chase. Second Day. 1989. Mischtechnik (Klarlack und Lackfarben auf geätztem Magnesiumblech und Aluminiumhohlkörpern), 300 x 555,5 x 131,5cm.  Schätzpreis: 	200.000 - 300.000 €  Van Ham | Saša Fuis (Köln) Stella, Frank 1936 Massachusetts The Chase. Second Day. 1989. Mischtechnik (Klarlack und Lackfarben auf geätztem Magnesiumblech und Aluminiumhohlkörpern), 300 x 555,5 x 131,5cm. Schätzpreis: 200.000 - 300.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham Léger, Fernand 1881 Argentan - 1955 Normandie  Les femmes aux perroquets. Ca. 1950. Tusche und Bleistift auf Transparentpapier. 53,3 x 60cm. Bestätigung der Authentizität verso unten links von: N. Léger.  Schätzpreis: 	80.000 - 120.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) Léger, Fernand 1881 Argentan - 1955 Normandie Les femmes aux perroquets. Ca. 1950. Tusche und Bleistift auf Transparentpapier. 53,3 x 60cm. Bestätigung der Authentizität verso unten links von: N. Léger. Schätzpreis: 80.000 - 120.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham Schlemmer, Oskar 1888 Stuttgart - 1943 Baden-Baden  "Sitzende und zwei Figuren (Blaue Treppe)". 1936. Öl auf Ölpapier auf Karton. 60,2 x 45,1cm. Signiert, datiert und betitelt rückseitig: Schlemmer "Blaue Treppe" 1936 sowie mit Materialangabe versehen: öl. Außerdem auf der Vorderseite unten rechts datiert 2836 (= 28.3.1936). Rahmen.  Schätzpreis: 	300.000 - 400.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) Schlemmer, Oskar 1888 Stuttgart - 1943 Baden-Baden "Sitzende und zwei Figuren (Blaue Treppe)". 1936. Öl auf Ölpapier auf Karton. 60,2 x 45,1cm. Signiert, datiert und betitelt rückseitig: Schlemmer "Blaue Treppe" 1936 sowie mit Materialangabe versehen: öl. Außerdem auf der Vorderseite unten rechts datiert 2836 (= 28.3.1936). Rahmen. Schätzpreis: 300.000 - 400.000 € Van Ham | Saša Fuis (Köln) - Mit freundlicher Genehmigung von: vanham
Tags: Frank Stella, Köln, Moby Dick, Oskar Schlemmer, Zeitgenössische Kunst