Ergänzt wird die neue Sonderausstellung ab 17. September 2014 durch die Ausstellung „Fabrik Fotoforum präsentiert: Fokus: Altona. Fotografien aus dem Stadtteil“ und ab 11. November 2014 durch eine Ausstellung zum Thema „Altona zu Beginn des I. Weltkrieges“.
Am 23. August 1664 wurden dem Flecken Altona durch den dänischen König Frederik III. die Stadtrechte verliehen. Vor 1864 war Altona lange die zweitgrößte Stadt im dänischen Gesamtstaat und bis zur Eingliederung in den Stadtstaat Hamburg im Jahr 1938 die größte Stadt in der preußischen Provinz Schleswig- Holstein. Seit 1949 ist Altona einer von sieben Bezirken der Freien und Hansestadt Hamburg. Vom kleinen Fischerdorf entwickelte Altona sich im 17. und 18. Jahrhundert zu einer prosperierenden Handelsstadt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt zum bedeutenden Industriestandort heran. In jüngerer Zeit kennt man Altona als quirliges Trendviertel im Hamburger Westen. Altonas Geschichte war stets geprägt von der Konkurrenz, aber auch von enger Zusammenarbeit mit dem benachbarten Hamburg. Das Altonaer Stadtrecht gewährte bereits 1664 Glaubens- und Gewerbefreiheit und lockte Einwanderer an. Deren Wissen und Innovationskraft trugen jahrhundertelang entscheidend zur Entwicklung der Stadt bei. Bis heute gilt in Altona eine Tradition des offenen Tores. Das Anliegen der Ausstellung ist es, vor allem einen Einblick in die Veränderungen zu bieten, die das Stadtbild von „Hamburgs schöner Schwester“ während der letzten 350 Jahre durchlaufen hat. Außerdem werden etliche Altonaer Persönlichkeiten vorgestellt, die damit beispielhaft für wichtige Aspekte der Stadtgeschichte stehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stadtentwicklung der jüngeren Vergangenheit und den daraus resultierenden Diskursen. 
350 Jahre Altona. Eine Chronologie in Auswahl 23.8.1664: Der Flecken Altona wird vom dänischen König Frederik III. (1648-1670) zur Stadt erhoben. 1678: Die Zeitung „Altonaischer Mercurius“ erhält das Druckprivileg: im 18. Jahrhundert erfährt sie eine enorme Verbreitung und erscheint täglich. 1703: Aufnahme des sonntäglichen Marktbetriebes am Altonaer Fischmarkt Januar 1713: Altona wird während des Großen Nordischen Krieges (1700-1721) von schwedischen Soldaten planmäßig in Brand gesetzt und zu zwei Dritteln zerstört. 1738: Gründung des „Christianeums“ als akademisches Gymnasium und Einrichtung des „Commerz Collegiums“ als Vorläufer einer Handelskammer 1742/1743: Errichtung der Hauptkirche „St. Trinitatis“ durch den Stadtbaumeister Cay Dose (1700-1768) 1794: Fertigstellung des Waisenhauses an der Königstraße durch den holsteinischen Landbaumeister Christian Frederic Hansen (1756-1845) 1803-1805: Kontinentalsperre und Elbblockade während der Napoleonischen Kriege beenden Altonas „Goldenes Zeitalter“ Januar 1814: Altona nimmt 12.000 mittellose Hamburger auf, die von den napoleonischen Besatzern aus der Stadt vertrieben worden waren. 1844: Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Altona und Kiel, Altona verfügt deutschlandweit über einen der ersten Häfen mit Bahnanschluss 1846: Stadterweiterungsplan des Altonaer Bürgermeisters Carl Heinrich Caspar Behn (1799-1853) 11.10.1863: Gründung Altonaer Museums durch eine private Museumsgesellschaft 1864-1866: Deutsch-Dänischer Krieg und Preußisch-Österreichischen Krieg, Altona wird preußisch
1889-90: Eingemeindung von Ottensen, Bahrenfeld, Othmarschen und Oevelgönne 1898: Inbetriebnahme des an den heutigen Ort verlegten Altonaer Bahnhofs; das alte Bahnhofsgebäude wird zum Rathaus umgebaut. 1901: Das Altonaer Museum bezieht sein Museumsgebäude am heutigen Standort in der Museumstraße (damals: Kaiserplatz). 1914: Zum 250-jährigen Stadtjubiläum richtet Altona eine Gartenbauausstellung aus; die Feiern werden vom Beginn des Ersten Weltkriegs überschattet. 1927: Groß-Altona-Gesetz zur Eingemeindung von Stellingen-Langenfelde, Eidelstedt, Lurup, Osdorf, Groß Flottbek, Klein-Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Sülldorf und Rissen 17.07.1932: „Altonaer Blutsonntag“: 18 Tote bei einem Provokationsmarsch der SA durch Altona-Altstadt 11.01.1933: „Altonaer Bekenntnis“ von 21 Altonaer Pastoren in der Hauptkirche und der Petrikirche als Reaktion auf den „Altonaer Blutsonntag“ 01.04.1938: Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wird Altona zu einem Teil von Hamburg. Juli 1943: Zerstörung von Altonas historischem Stadtkern durch Bombardements der Alliierten 1954: Veröffentlichung des Konzeptes für „Neu-Altona“ von Erst May (1886-1970) 1966: Eröffnung von Hamburgs erster Fußgängerzone in der Großen Bergstraße, die damit zum überregionalen Einkaufszentrum wird 1973-1979: Abriss der gründerzeitlichen Empfangshalle des Altonaer Bahnhofs 1976: Eröffnung der City-S-Bahn 1992: Proteste gegen den Bau des Einkaufszentrums „Mercado“ auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs in Ottensen
2007: Start der vorbereitende Untersuchungen zur Neuen Mitte Altona: auf den Gleisflächen des Altonaer Bahnhofs soll ein neuer Stadtteil entstehen 2014: Altona feiert das 350-jährige Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte Der Flecken Altona. Konkurrenz für Hamburg 1535-1664
Um 1535 bildete sich in der Nähe des heutigen Altonaer Fischmarktes eine kleine Fischersiedlung mit einer Gastwirtschaft. Dicht beim Pepermölenbek, dem Grenzbach, der die Grafschaft Pinneberg vom Hamburger Gebiet trennte, lag der Flecken für den Hamburger Rat jedoch „all to nah“ an der Stadtgrenze. Es ist nicht geklärt, ob Altona diesem Ausspruch tatsächlich seinen Namen verdankt, oder aber einem Wasserlauf namens „Altenawe“ oder Altenau“.Einige Jahre später gewährte der Pinneberger Landesherr, Graf Adolf XIII. von Holstein-Schauenburg, Handwerkern in Altona besondere Vergünstigungen. Ab 1580 siedelten sich Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden an. Im Gebiet der heutigen „Kleinen Freiheit“ und „Großen Freiheit“ konnten sie ihren Glauben ungehindert ausüben und es herrschte Gewerbefreiheit. Deshalb konnten Waren aus Altona in Hamburg günstig verkauft werden. Altona wuchs von 70 Einwohnern im Jahr 1570 auf rund 3.000 im Jahr 1650. Altona als junge Stadt. Ein optimaler Standort für Handel und Gewerbe 1664-1713 1664 wurde Altona vom holsteinischen Landesherrn, dem dänischen König Frederik III. zur Stadt erklärt. Die Altonaer Stadtrechte gewährten Religions- und Gewerbefreiheit. Im Altonaer Hafen fielen keine Zölle auf ein- und ausgehende Waren an. Besonders gefördert wurde auch die Gründung von Manufakturen, großen Betrieben, die Waren für den Export herstellten. Die Geschäftsbedingungen für Kaufleute und Handwerker waren damit deutlich günstiger als im nahen Hamburg. So wuchs die Zahl der Einwohner von 3.000 im Jahr 1650 auf 12.000 im Jahr 1710. Westlich der „Freiheit“ entstand ein neues Wohngebiet zwischen der Johannis-  und Marienstraße. 1683 wurde ein Rathaus gebaut, 1694 der Turm der Trinitatiskirche fertiggestellt. Die Hamburger sahen die wachsende Stadt als unliebsame Konkurrenz und versuchten, ihren weiteren Ausbau zu verhindern. Jäh gebremst wurde das Wachstum während des Großen Nordischen Krieges durch den sogenannten „Schwedenbrand“ 1713. Altona wurde von schwedischen Soldaten planmäßig in Brand gesetzt und zwei Drittel der Häuser zerstört. Der Wiederaufbau nach dem Schwedenbrand. Altonas „goldenes Zeitalter“ 1713 bis 1780
Unmittelbar nach dem „Schwedenbrand“ plante man Altonas zügigen Wiederaufbau. Alle Fachwerkhäuser, die dem Brand nicht zum Opfer gefallen waren, wurden aus Kostengründen erhalten. Der typische verwinkelte Stadtgrundriss blieb bestehen. Nur in Ausnahmefällen waren Verbreiterungen oder Begradigungen von Straßen möglich. Mit Steuerbegünstigungen wurde der Bau von feuerfesten Backsteinhäusern gefördert. Im barocken Stil wurden das Rathaus (1721-24) und die Hauptkirche St. Trinitatis (1742-43) wieder aufgebaut. Andere öffentliche Gebäude wie Gericht, Finanzamt, die katholische St. Josephskirche (1721) oder die Synagoge der sephardischen Juden (1771) entstanden völlig neu. Schon 1740 lebten etwa 24.000 Menschen in Altona.Neu bebaut wurde das Gebiet westlich des alten Stadtkerns im Norden der 1640 angelegten Palmaille. Diese verlief als Allee durch kaum bebautes Gelände auf dem Elbhang und bot einen einzigartigen Blick auf den Fluss. Nach 1713 wurden dort Gärten angelegt.
Parks und Villen am Elbufer. Das Ende des „goldenen Zeitalters“ 1780 bis 1815 Um 1780 verdankte sich Altonas Wohlstand dem Fernhandel unter neutraler dänischer Flagge, die von den meisten Handelssperren der Zeit nicht betroffen war. Altonas Flotte wuchs, da auch Hamburger Kaufleute diese günstigen 
Bedingungen ausnutzten. Der Altonaer Hafen blieb jedoch zu klein für große Segler, die meist in Hamburg festmachten. Im späten 18. Jahrhundert ließen sich wohlhabende Kaufleute prachtvolle Stadtvillen auf den Gartengrundstücken an der Palmaille errichten. Der holsteinische Landbaumeister Christian Frederik Hansen erfand den neuen Bautyp der säulenbewehrten klassizistischen Villa mit Elbblick. Um 1800 zog es auch Hamburger Patrizier ans Elbufer, und zwar auf Landsitze inmitten großzügiger Parks, die außerhalb Altonas in Neumühlen, Flottbek oder Blankenese lagen.Während der Napoleonischen Kriege jedoch kam der Handel in Altona und Hamburg ab der Elbblockade 1803 fast vollständig zum Erliegen. Die Armut nahm zu und bedeutende Altonaer Handelshäuser gingen während der Zeit von 1803 bis 1815 unter. Altonas erste Stadterweiterung. Die beginnende Industrialisierung 1815-1870
Anfang des 19. Jahrhunderts war Altona die zweitgrößte Stadt im dänischen Gesamtstaat. Seine Rolle als bedeutende Handelsstadt hatte es jedoch eingebüßt. Neue Impulse brachte die 1844 eröffnete Eisenbahnlinie zwischen Altona und Kiel. Altonas Bahnhofsgebäude lag am westlichen Rand der Stadt. Über eine Rampe wurden Güter aus dem nahen Hafen über den Elbhang zum Bahnhof befördert.1836 war erst ein Drittel des Stadtgebietes bebaut, die Bevölkerungszahl wuchs jedoch von 1840 bis 1855 um ein Drittel. Ein 1846 aufgelegter Stadterweiterungsplan sollte die Wohnungsnot lindern. Eine neue Straße, die Allee, umschloss das gesamte damalige Stadtgebiet zwischen Bahnhof und Schulterblatt. Für das bislang unbebaute Terrain im Westen wurde ein rechtwinkliges Straßennetz projektiert und die Grundstücke zum Bau von Mietshäusern an Investoren verkauft. Außerdem wurden Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt: 1859 nahm man ein Wasserwerk in Betrieb, 1857 eine Gasanstalt und 1861 ein neues Krankenhaus. Altona wandelte sich zu einer Industriestadt. 
Altonas zweite Stadterweiterung. Ein neues Zentrum für die preußische Großstadt 1870-1914 Sowohl in Altona als auch im benachbarten Ottensen wuchs die Bevölkerung rasant. Dort war seit 1850 eine Vielzahl von Industriebetrieben gegründet worden, deren Belegschaft jedoch häufig in Altona lebte. So herrschte nach wie vor Wohnungsnot unter den ärmeren Altonaern. In Ottensen, das seit 1871 Stadtstatus hatte, gelang es dagegen nicht, eine der Bevölkerungszahl angemessene Infrastruktur aufzubauen. 1889 wurde Ottensen eingemeindet, 1890 auch Bahrenfeld, Othmarschen und Oevelgönne. An der Grenze zu Ottensen entstand ab 1895 ein neues Stadtzentrum für die Großstadt Altona. Der Bahnhof wurde nach Norden an den heutigen Standort verlegt und auf dem Gelände der Gleise entstand der repräsentative Kaiserplatz (heute: Platz der Republik). Dort wurden wichtige öffentliche Einrichtungen konzentriert: die Eisenbahndirektion, ein Hotel, ein öffentliches Museum. Das Bahnhofsgebäude von 1844 wurde zu einem Rathaus umgestaltet. So verlor das historische Stadtzentrum beim Fischmarkt seine Bedeutung. In der verfallenden Altstadt lebten die Bewohner in drangvoller Enge. Das neue Altona: Stadtplanung für die Massen 1920-1933
Mit dem Ende des Erstens Weltkrieges wuchsen die sozialen Probleme: Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, mangelnde Steuereinnahmen. 1919 gewann die SPD die Mehrheit im Stadtrat. Im Fokus der Stadtplanung standen nun Angebote für die ärmeren Schichten. Ab 1924 wurde ein Bauprogramm für preiswerten Wohnraum aufgelegt. Neue öffentliche Einrichtungen wie ein Arbeitsamt (1926) und ein großes Berufsschul- Gebäude (1929) galten als besonders fortschrittlich. Ein Generalbebauungsplan sah die Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten vor sowie die Schaffung von drei Grüngürteln. Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 endete die intensive städtische Bautätigkeit.Die relativ geringe Größe des Altonaer Stadtgebietes behinderte die Umsetzung stadtplanerischer Lösungen, die einer Großstadt angemessen waren. Die Lösung  brachte 1927 das „Groß-Altona-Gesetz“: Die bislang zum Kreis Pinneberg gehörenden Nachbargemeinden Stellingen-Langenfelde, Eidelstedt, Lurup, Osdorf, Groß Flottbek, Klein Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Sülldorf und Rissen wurden zu Altonaer Ortsteilen.
Radikale Stadtplanung: Pläne für ein neues Hamburg-Altona 1933-1945 Erste Überlegungen zu einer Zusammenlegung von Hamburg und Altona waren bereits 1914 angestellt worden: Für die beiden dicht besiedelten Städte erschien eine gemeinsame Infrastruktur sinnvoll. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Konzepte 1937 plötzlich Realität. Schon 1938 war das „Groß-Hamburg-Gesetz“ vollzogen und Altona ein Teil von Hamburg. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde einer der ältesten Teile Altonas, nämlich das Gebiet um die „Große Freiheit“, nun St. Pauli zugeschlagen.1939 wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Hamburger Elbufers von Adolf Hitler persönlich entschieden. Vorgesehen waren eine Hochbrücke über die Elbe bei Neumühlen, ein „Gau-Hochhaus“ am Altonaer Balkon, ein Aufmarschplatz auf dem heutigen Platz der Republik sowie die Bebauung des Elbufers mit Verwaltungsbauten. Die Realisierung der Pläne hätte den kompletten Verlust des historischen Altona bedeutet. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Umsetzung der Pläne endgültig gestoppt. Altonas historische Altstadt war 1943 durch die Flächenbombardements der Alliierten untergegangen. Das kriegszerstörte Altona: Die Folgen der „Operation Gomorrha“ 1943-1953 Der zweite Weltkrieg traf die deutsche Zivilbevölkerung vor allem durch die Bombardierungen der Städte. Die schwersten Angriffe auf Hamburg flogen US- amerikanische und britische Bomber bei der sogenannten „Operation Gomorrha“ vom 24. Juli bis zum 3. August 1943.
Im verheerenden Flächenbrand während der Nacht vom 24. Juli 1943 wurde das historische Zentrum Altonas zerstört. Das alte Rathaus an der Königstraße, die Hauptkirche St. Trinitatis, sowie ein großer Teil der Wohnbebauung der Altonaer Altstadt wurden ein Opfer der Flammen. Im Vergleich zum Altonaer Zentrum waren die Schäden in Ottensen und den westlichen Stadtteilen deutlich geringer. Ein großer Teil von Altona blieb nach 1945 über lange Jahre eine Ruinenlandschaft. Im Vergleich zur Vorkriegsära war die Einwohnerzahl stark zurückgegangen, obwohl viele Flüchtlinge in die Stadt strömten. Wohnungen waren knapp und viele Menschen lebten in Behelfsunterkünften.
Altonas Zentrum verliert sein historisches Gesicht: Pläne für „Neu-Altona“ 1954-1970 1954 wurde ein vom Städteplaner Ernst May erarbeiteter Bebauungsplan für „Neu- Altona“ vorgestellt. Auf dem 210 Hektar großen Gelände der Altonaer Kernstadt sollte ein völlig neuer Stadtteil mit 15.000 Wohnungen für 45.000 Menschen entstehen. Für die Neubebauung sollten auch 4.000 unzerstörte Vorkriegsbauten abgerissen werden.
Vorgesehen waren Wohnhochhäuser inmitten großzügiger Grünflächen, eine Einkaufsstraße an der Großen Bergstraße und abgetrennte Gewerbegebiete. Der historische Stadtgrundriss sollte aufgegeben werden zugunsten von Grünflächen, Anliegerstraßen und breiten Verkehrsschneisen für den Autoverkehr. All das entsprach den damaligen Idealen eines effizienten und nutzerfreundlichen Städtebaus.
Umgesetzt wurden die Planungen nur zum Teil, etwa an der Königstraße oder dem Grünzug von Wohlerspark bis Fischmarkt. Jedoch wurden die Spuren von Altonas historischem Zentrum mit der dichten Bebauung um St. Trinitatis oder dem Münzmarkt im Zuge des Wiederaufbaus beseitigt. 
Expansion in die Peripherie: Die Großsiedlung Osdorfer Born 1960-1975 Zur Entlastung der neugestalteten Innenstadt Altonas stand um 1960 auch die Schaffung neuer Wohngebiete an der Peripherie der Stadt auf der Agenda der Stadtplaner. Breite Bevölkerungsschichten sollten im Grünen wohnen und einer Erwerbsarbeit im Stadtzentrum oder in einem der Geschäftsviertel wie der ab 1959 geplanten City Nord nachgehen können. 1960 wurden die Planungen für die Plattenbau-Großsiedlung Osdorfer Born aufgenommen, Hamburgs erste „Trabantenstadt“. Die Bauarbeiten fanden zwischen 1967 und 1972 statt. Das Ergebnis war eine Hochhaus-Bebauung für etwa 15.000 Bewohner mit Einkaufszentrum, Schulen, Kindertagesstätte, Gemeindezentrum und einem Schwimmbad. Die Realisierung der geplanten S- Bahn-Linie wurde 1974 kurz vor Baubeginn aus Geldmangel gestoppt. Schon kurz nach Fertigstellung wurden Klagen über die Anonymität des Wohnens oder die Verwahrlosung einzelner Häuser laut. Man kritisierte, vor allem sozial Schwache würden an Rand der Stadt abgedrängt werden.
Der Bahnhof Altona: Abriss und Neubau 1973-1979 Während der 1950er Jahren war der Bau von drei U-Bahn-Linien durch Altona vorgesehen. 1967 begannen die Arbeiten für eine unterirdische S-Bahn- Verbindung, die den Hamburger Westen an die Innenstadt anbinden sollte. Für die City-S-Bahn war ein Tunnelbahnhof unter dem Altonaer Fernbahnhof vorgesehen. Die während der Bauarbeiten zu erwartenden Erschütterungen stellten nach Ansicht der Bauherren eine Gefahr für die Stabilität des gründerzeitlichen Bahnhofsgebäudes dar. Zwischen 1973 und 1979 wurde der Bau schrittweise abgerissen und 1979 der Neubau des Altonaer Bahnhofs in Betrieb genommen. Integriert war ein Gebäude der Kaufhof AG als „Kaufhaus mit Gleisanschluss“. Am 4. Juli 2014 gab die Deutsche Bahn AG bekannt, den Altonaer Bahnhof künftig nicht mehr für den Fernverkehr nutzen zu wollen.Die S-Bahn-Station solle  erhalten werden, für Fernzüge jedoch ein neuer Bahnhof beim S-Bahnhof Diebsteich gebaut werden. Die freiwerdende Gleisfläche könne so für die Realisierung der „Neuen Mitte Altona“ genutzt werden. Pläne für eine City West. Ottensen kämpft 1969-1975 In Ottensen waren nach 1945 weniger Bombenschäden zu verzeichnen als in der Altonaer Kernstadt. Deshalb konnten die Mietshäuser aus dem 19. Jahrhundert durchgehend bewohnt werden. Jedoch waren die Gebäude meist in schlechtem Zustand. 1969 wurden Pläne für eine umfangreiche Flächensanierung des Stadtteils veröffentlicht. Die historische Bausubstanz sollte abgerissen werden, um Platz für eine „City-West“ zu schaffen. Auf der verkehrsgünstig in der Nähe von A7 und Elbtunnel gelegenen Fläche sollte neben Bürohochhäusern auch ein Wohn- und Geschäftsviertel entstehen. Die Anbindung an die Autobahn war als mehrspurige Hochstraße über der Lobuschstraße und der Bleickenallee geplant. Allerdings nahmen die Anwohner die Planungen nicht widerspruchslos hin. Bürgerinitiativen machten mit Demonstrationen und einer „Ottenser Zeitung“ gegen die Politik der Kahlschlagsanierung mobil. 1973 wurden die Pläne für City- West und Autobahnzubringer offiziell aufgegeben zugunsten einer behutsamen Regeneration des Altbauviertels. Bürger werden zu Stadtplanern: Das Menck & Hambrock-Gelände 1978-2012
Bis in die 1970er Jahre waren die enge Nachbarschaft von Wohnhäusern und Industriebetrieben typisch für Altona. Dann stellten Traditionsbetriebe wie etwa der Bagger-Hersteller Menck & Hambrock ihre Produktion ein. Das 1978 aufgegebene Firmengelände an der Ottenser Hauptstraße wurde von der gewerkschaftseigenen Wohnungsgesellschaft „Neue Heimat“ zum Bau von Sozialwohnungen aufgekauft. 
Anwohner schlugen vor, das Gelände als Grünfläche zu nutzen und die Pläne für die Wohnsiedlung zu überdenken. Man bemängelte die Einfallslosigkeit der geplanten Bebauung, die eine Überbauung des historischen Straßengrundrisses erfordert hätte. Eine Bürgerinitiative besetzte 1983 das Gelände und begann, es als Park nutzbar zu machen. Inoffiziell erhielt die Fläche den Namen „Kemal-Altun- Platz“, nach einem türkischen Asylbewerber, der 1983 in Abschiebehaft Selbstmord verübte. Im Ergebnis konnte ein großer Teil des Geländes als Grünfläche erhalten werden. 2012 wurden offiziell Straßenschilder für den „Kemal-Altun-Platz“ aufgestellt. Die Umwandlung von stillgelegten Fabrikgebäuden: Die Zeise-Hallen 1979-2014
Von 1868 bis zum Konkurs 1979 produzierte die Theodor Zeise GmbH im Werk an der Friedensallee in Ottensen Schiffspropeller. Dann waren die markanten Werkshallen dem Verfall preisgegeben. Von 1985 bis 1993 wurden die Zeise-Hallen zum Film- und Medienzentrum umgebaut. Der nördliche Teil erhielt ein Restaurant und Einrichtungen für Film und Theater, der südliche wurde in eine Passage mit Läden, Kino und Büros verwandelt. Die neue Nutzung des Geländes war Anlass für Anwohnerproteste. Die „Ini Volxküche“ besprühte die Scheiben des neu eröffneten Restaurants, die Reifen der dort abgestellten Sportwagen wurden zerstochen. Seit den 1980er Jahren hat sich die Umnutzung ehemaliger Fabrikhallen für Wohnen und Gewerbe zum Ottenser Charakteristikum entwickelt. Parallel stiegen die Immobilienpreise und ein Wandel der Einwohnerschaft setzte ein. Zahlungskräftige zogen zu, ärmere Menschen wanderten ab. Aus dem „Außenseiterstadtviertel“ wurde ein „Szenequartier“. 
Ein Einkaufszentrum auf einem jüdischen Friedhof? Das Mercado in Ottensen 1990-1995 Von 1953 bis 1994 betrieb Hertie an der Ottenser Hauptstraße ein Kaufhaus. 1950 war das Gelände des von 1663 bis 1934 betriebenen jüdischen Friedhofs von der Jewish Trust Corporation und der Jüdischen Gemeinde an den Kaufhauskonzern verkauft worden. 1988 wurde das Areal erneut verkauft und man begann mit den Bauarbeiten für das Einkaufszentrum Mercado. Bei den Ausschachtungsarbeiten kam es 1991 zu Protesten strenggläubiger Juden. Sie forderten die Rückgabe des Geländes an die Jüdische Gemeinde, da jüdische Friedhöfe auf ewig Bestand hätten. Der als Gutachter hinzugezogene Jerusalemer Oberrabbiner entschied, das Erdreich müsse unangetastet bleiben, da dort Gräber zu vermuten seien. Auf die geplante Tiefgarage wurde verzichtet und die Bauarbeiten wurden unter rabbinischer Beaufsichtigung zu Ende geführt.1995 konnte das Mercado eröffnet werden. Seither hat es wesentlich zur Aufwertung von Ottensen als Einkaufsort beigetragen. Die Bedeutung der Fußgängerzone an der Neuen Großen Bergstraße nahm ab. Seit Eröffnung eines Ikea-Einrichtungshaus Mitte 2014 jedoch ist das dortige Einkaufsareal wieder in Aufwertung begriffen.
Die Neue Mitte Altona. Vom Bahnhofsgelände zum Wohnquartier 2007-2014 Die zum Altonaer Bahnhof führenden Gleise zerschneiden den Stadtteil in eine östliche, die Altonaer, und eine westliche, die Ottenser Hälfte. Überwunden werden können sie nur durch die Unterführung des Lobuschtunnels. Der Lärm der ein- und ausfahrenden Züge stört die Anwohner. Seit der Aufgabe des Güterbahnhofs 1996 liegt ein großer Teil des Geländes brach, so dass der Gedanke an eine Umnutzung auf der Hand lag. 2007 ließ der Hamburger Senat prüfen, ob das Gelände in ein neues innerstädtisches Quartier umgewandelt werden könne. Aus einem 2010 ausgelobten Wettbewerb ging der „Masterplan Neue Mitte Altona“ des Architekten André Poitiers hervor. Er sieht vor, fast das gesamte Bahngelände nördlich des Bahnhofs in mehreren Bauabschnitten in ein Wohngebiet mit Parks umzuwandeln. 
Dafür muss der Fernbahnhof Altona am jetzigen Standort aufgegeben werden. Am heutigen S-Bahnhof Diebsteich soll ein neuer Regional- und Fernbahnhof für Altona entstehen. Am 1. Juli 2014 gab die Deutsche Bahn AG bekannt, den Altonaer Bahnhof bis 2023 nach Diebsteich verlegen zu wollen. Damit ist der Weg für die „Neuen Mitte“ frei.
Altonaer Persönlichkeiten aus 350 Jahren – eine Auswahl Hinrich I van der Smissen Glaubensflüchtlinge in Altona 1682-1824 Mennonitische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden erhielten in Altona schon 1601 religiöse Freiheiten. Kennzeichen ihres Kirchenwesens sind Erwachsenentaufe, Kriegsdienstverweigerung und Ablehnung des Eides. In ihrer neuen Heimat gründeten die Einwanderer Unternehmen und trugen mit ihren Kenntnissen entscheidend zum Wachstum Altonas bei. Hinrich van der Smissen I (1662-1737) eröffnete 1682 eine Bäckerei am Fischmarkt. Hieraus entwickelte sich eines der bedeutendsten Handelshäuser Altonas, das bis 1824 Bestand hatte. Um 1700 kaufte er Grundstücke zwischen Palmaille und Elbhang an und stieg zu einem der größten Grundbesitzer der Stadt auf. Außerdem ließ er die erste Verbindungsstraße zwischen Elbufer und Palmaille anlegen und bemühte sich um den Ausbau des Altonaer Hafens. Nach dem Schwedenbrand 1713 war Hinrich van der Smissen Mitglied der Wiederaufbaukommission. Aufgrund der Gärten, die er auf seinem Grundbesitz am Elbhang anlegen ließ, gilt er als einer der Begründer der Gartenkultur an der Elbe. Johann Friedrich Struensee Aufklärer und Armenarzt in Altona 1737–1772 Als Sohn des Altonaer Hauptpastors Adam Struensee wurde Johann Friedrich bereits mit 20 Jahren Armenarzt in Altona. Er bemühte sich um eine Verbesserung 
der Gesundheitsfürsorge, indem er Impfungen gegen Pocken durchführte und für verbesserte Hygiene warb. Dank seines Einsatzes wurde 1765 in der Kleinen Mühlenstraße eine Schule für Hebammen eröffnet. In einer Vielzahl von Schriften wandte er sich gegen veraltete, auf Aberglauben basierende Behandlungsmethoden und versuchte, Wege aus Armut und Prostitution aufzuzeigen. 1769 begleitete er den dänischen König Christian VII. auf einer Reise und war fortan dessen Leibarzt. In kurzer Zeit stieg Struensee zum mächtigsten Mann im Staat auf. Ab 1770 versuchte er, Regierung und Gesellschaft im Sinne der Aufklärung umzuwandeln und setzte bedeutende Reformen wie die Abschaffung der Folter und die Einführung der Pressefreiheit durch. Bereits 1772 wurde Struensee gestürzt und hingerichtet. Johann Peter Menadie Hugenottische Emigranten 1735-1797
Mit der Vertreibung der französischen Protestanten, der Hugenotten, bildete sich nach 1685 auch in Altona eine französisch-reformierte Gemeinde. Der Hugenotte Johann Peter Menadier emigrierte nach Altona und verkaufte zusammen mit seiner Ehefrau Anna Cecilia geb. Sparka eine von ihm seit 1773 hergestellte Gesundheitsessenz, die „Essentia Coronata“.Ab 1796 ist diese als „Keisserliche privilegirt Altonatiche W. Kronessents“ nachweisbar. In kleinen hellgrünen Glasflaschen wurde die Kräutertinktur als „Wundermedizin“ gegen eine Vielzahl von Erkrankungen verkauft und weltweit verbreitet. Die genaue Zusammensetzung des Mittels ist unbekannt.Nach dem Tod von Johann Peter Menadie führte seine Witwe die Geschäfte weiter. Die Firma J. P. Menadie Wwe & Sohn wurde 1951 von der Firma Asche & Co. AG übernommen, die seit 1972 vollständig zur Schering AG gehört. 
Salomon Heine Bankier und Mäzen an der Elbchaussee 1767–1844 Als Bankier verfügte Salomon Heine in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts über enormen Einfluss im Hamburger Wirtschaftsleben.Wegen seines Mäzenatentums und seines Eintretens für die Opfer des Hamburger Brandes von 1842 stand Heine in hohem öffentlichem Ansehen. In seinem Testament bedachte er seine Arbeiter und Angestellten und vermachte 8000 Courantmark zum Wiederaufbau zweier Kirchen. Jahrzehntelang kam er für den Lebensunterhalt seines Neffen auf, des Dichters Heinrich Heine.Seit 1808 bewohnte Salomon Heine während der Sommermonate einen Landsitz an der Elbchaussee. Das Gelände lag jenseits der Altonaer Stadtgrenze im Dorf Ottensen. Der großzügige Park wurde 1830-34 vom Josef Ramée gestaltet. Um 1799 hatte der Landschaftsarchitekt bereits den Garten der direkt benachbarten Gastwirtschaft von César Rainville entworfen. Heute ist von dem Komplex nur noch das 1962 unter Denkmalschutz gestellte Gartenhaus erhalten, und zwar als Außenstelle des Altonaer Museums. Nicolaus Funk Bildung und Armenfürsorge 1767-1847 Nicolaus Funk wurde 1790 zum Adjunkt der Hauptkirche St. Trinitatis und zum zweiten Prediger in Ottensen ernannt. Ab 1792 war er zweiter und ab 1808 erster Kompastor der Altonaer Hauptkirche.
Besonders am Herzen lagen dem Theologen die Verbesserung der Altonaer Schulen und die Unterstützung der Armen. Schon bald nach seinem Dienstantritt sorgte er für den Neubau des Altonaer Waisenhauses, dessen Inspektor er bis 1808 war. 1801 richtete er dort eine Sonntagsschule zur Fortbildung künftiger Handwerker ein, die bis ins 20. Jahrhundert Bestand hatte. Als Prediger genoss Funk großes Ansehen. 1815 gab er eine Altonaer Bibelübersetzung heraus. Die Schrift erschien im Verlag der Armen- und Waisenschule und erwies sich finanziell als Erfolg. Jedoch wurde ihm vorgeworfen, er wolle einen neuen Glauben einführen und verdrehe Kernaussagen der Bibel. Deshalb wurde die Restauflage vom Markt genommen und eine zweite Auflage 
verboten. Später nahm Funk in einer Verteidigungsschrift gegen die erhobenen Vorwürfe Stellung. Georg Heinrich Sieveking Revolutionäre Ideen am Elbufer 1751–1799 Ab 1781 führte Georg Heinrich Sieveking mit seinem Freund Caspar Voght (1752- 1839), dem Begründer des Jenischparks, eines der größten Handelshäuser in Hamburg. 1793 zog sich Voght aus dem gemeinsamen Geschäft zurück. Sieveking hegte große Sympathien für das revolutionäre Frankreich. Am 14. Juli 1790, zum Jahrestag des Sturms auf die Bastille, initiierte er in Harvestehude ein weit über Hamburg hinaus beachtetes Freiheitsfest. 1796 reiste er als Abgesandter des Senats nach Paris und trug entscheidend dazu bei, dass das 1793 gegen Hamburg verhängte Handelsembargo wieder aufgehoben wurde. Zusammen mit der Familie Poel unterhielt Sieveking einen Landsitz am Elbufer in Neumühlen. Dort traf sich das fortschrittliche Hamburg mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland zu literarischen Gesellschaften, um sich zu den Ideen der Aufklärung auszutauschen. Nach seinem Tod wurde das Handelshaus von seiner Witwe und zwei Teilhabern fortgeführt. Wegen der Kontinentalsperre 1806 erlitten sie Verluste und mussten 1811 Konkurs anmelden. Johann Friedrich Hammerich Von Klopstock zur Bild-Zeitung 1763-1827 Der Pfarrerssohn Johann Friedrich Hammerich wirkte ab 1789 als Buchhändler und Verleger in Altona. Er verlegte bedeutende literarische und wissenschaftliche Werke, von Klopstocks Oden über die erste deutsche Homer-Übersetzung bis hin Thomas Malthus Essay über das Bevölkerungswachstum. Bald galt er als der bedeutendste Verleger Norddeutschlands.Nach Hammerichs Tod führte sein Bruder den Verlag zusammen mit Wilhelm Boye Theodor Lesser als „Hammerich & Lesser“ weiter. Sie verlegten von 1834 bis 1848 das „Staats-Lexikon“, das grundlegende Handbuch des frühen Liberalismus.  Der Enkel des Gründers, Johann Friedrich Hammerich (1837-1916) verkaufte das Unternehmen 1909 an Hinrich Springer (1880-1949). Ab 1912 erschien dort die „Altonaer Bürger-Zeitung“, deren Name schließlich in „Altonaer Nachrichten“ geändert wurde. Ab 1938 hieß die Zeitung „Hamburger Neueste Zeitung“ und wurde 1941 verboten. Nach 1945 erschienen die ersten von Axel Springer (1912-1985) herausgegebenen Zeitschriften unter dem Verlagsnamen „Hammerich & Lesser“. 1946 wurde der Axel-Springer-Verlag gegründet.César Claude RainvilleFranzösische Gastlichkeit mit Blick auf die Elbe 1767-1845 Der in Paris geborene César Claude Rainville wurde 1792 Offizier in der französischen Armee. Kurz darauf musste er aus Frankreich fliehen, nachdem der General, dem er als Adjutant diente, in Ungnade gefallen war. 1794 gelangte er nach Altona, wo in den 1790er Jahren etwa 4.000 französische Revolutionsflüchtlinge lebten.1798 pachtete Rainville das „Landhaus Abbéma“, eine 1794 von C. F. Hansen errichtete Villa mit Elbblick. Er ließ das Grundstück umgestalten und eröffnete ein vornehmes Wirtshaus, das als „Rainvilles Garten“ rasch Bekanntheit erlangte. Auch dank der angebotenen feinsten französischen Küche galt das Gartenlokal schnell als touristische Attraktion. Berühmtheiten wie Lord Nelson (1758-1805) machten dort Station. Zudem stand die Gastwirtschaft bei Hamburger und Altonaer Honoratioren hoch im Kurs. Ab 1845 begann der Niedergang des Lokals, auch weil der berühmte Elbblick im Zuge der Industrialisierung zunehmend zerstört wurde. Conrad Daniel Graf von Blücher Altona während der „Franzosenzeit“ 1764–1845 Conrad Daniel Graf von Blücher wurde 1808 zum Oberpräsidenten von Altona und damit zum höchsten Verwaltungsbeamten der Stadt ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus. Er war ein Neffe des „Marschall Vorwärts“ Gebhard 
Leberecht von Blücher (1742-1819), einem der populärsten Kriegshelden der Befreiungskriege 1806-1814. Während der französischen Besetzung Hamburgs 1813/1814 rettete von Blücher durch geschicktes Taktieren Altona vor der Zerstörung durch die Franzosen. Im Januar 1813 wurden 20.000 Hamburger, die nicht über umfangreiche Lebensmittelvorräte verfügten, ihrer Stadt verwiesen. Von Blücher verfügte, dass 12.000 Vertriebene in Altona aufgenommen wurden. 1838 sorgte von Blücher für die Berufung von Carl Heinrich Caspar Behn (1799- 1853) als erster und dirigierender Bürgermeister von Altona. Behn verantwortete 1844 Altonas Anbindung an das Eisenbahnnetz und 1846 eine bedeutende Stadterweiterung. Conrad Hinrich Donner 1774-1854 1798 eröffnete Conrad Hinrich Donner ein Handelshaus in Altona. Als erfolgreicher Merchant Banker verschiffte er eigene und fremde Waren, handelte mit Versicherungen und führte ein Warengeschäft. Außerdem produzierte er Schnupftabak und Zucker. Ab 1816 war er auch im Bankgeschäft tätig und legte 1819 eine Staatsanleihe für das Königreich Dänemark auf. 1824 wurde er zum dänischen „Etatsrath“ ernannt. Conrad Hinrich Donner pflegte ein Interesse an der zeitgenössischen Kunst und engagierte sich in der Wohlfahrtspflege. Die Gründung der Altonaer Sonntagsschule 1801 verdankte sich wesentlich seiner Förderung. Auch ihren 1855 vollendeten Neubau unterstützte er großzügig.1820 erwarb Donner den Landsitz von Georg Heinrich Sieveking (1751–1799) in Neumühlen und ließ sich dort 1834 von Gottfried Semper (1803–1873) ein Gebäude für seine Kunstsammlung errichten. Sein Sohn Bernhard (1809-1865) erbaute auf dem Gelände ein Wohnhaus im neogotischen Stil, das im Volksmund bald „Donners Schloss“ genannt wurde. Es wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 zerstört, die Ruine 1949 gesprengt. 
Theodor ZeiseUnternehmer und Erfinder in Ottensen 1826-1890 Theodor Zeises Urgroßvater Heinrich Zeise (1718-1794) war Pastor der Altonaer Heiligengeistkirche und der Erste in einer Reihe prominenter Familienmitglieder, die Altona prägten. Sein Enkel, der Apotheker Heinrich Zeise (1793-1863) richtete die erste medizinische Badeanstalt Altonas ein und beschäftigte sich mit den Möglichkeiten zur Nutzung der Dampfkraft. Seine bedeutendste Erfindung ist die dampfbetriebene "Gulaschkanone", die als Feldküche in zahlreichen Kriegen zum Einsatz kam, mit der man aber auch Speisen für Arme erhitzen konnte. Heinrich Zeises jüngster Sohn Theodor Zeise (1826-1890) meldete sich 1849 bei der Schleswig-Holsteinischen Erhebung als Freiwilliger zu den Waffen und nahm 1850 an der Schlacht von Idstedt teil. 1856 gründete er die Maschinenfabrik Theodor Zeise GmbH in Ottensen. Ab 1869 spezialisierte man sich auf den Guss von Schiffschrauben und gewann bis zur Schließung der Fabrik 1979 eine marktbeherrschende Stellung. Alfred Zeise (1861-1922), der Sohn von Theodor Zeise reichte 1887 die „Zeise-Schraube“ zum Patent ein und versuchte 1911-1913, die Erfahrungen aus der Produktion von Schiffspropellern auf die Luftfahrt zu übertragen. Gottfried Semper
Ein Architekt aus Altona 1803–1873 Der Architekt Gottfried Semper wurde als Sohn eines Wollwarenfabrikanten in Hamburg geboren und in Altona getauft. 1806 siedelte sich die Familie Semper in Altona an und betrieb eine Spinnerei an der Elbstraße. Ab 1823 studierte Semper in Göttingen Mathematik und Archäologie, ab 1825 Architektur in München und Paris. Auf einer Italienreise entdeckte er die Architektur der Renaissance als Leitbild für sein architektonisches Schaffen. Vom Bankier Conrad Hinrich Donner (1774-1854) erhielt Semper seinen ersten Auftrag als Architekt. Für Donners Landsitz in Neumühlen errichtete er 1834 einen Museumsbau mit Gewächshaus. Später schuf der gebürtiger Altonaer Architektur von Weltrang wie die Semperoper in Dresden. 
Die Familie Semper bewohnte ein 1798 von C.F. Hansen (1756-1845) errichtetes Haus an der Palmaille. Ein Verwandter Sempers gehörte 1863 zum Gründungskomitee des öffentlichen Museums in Altona, des heutigen Altonaer Museums. Meta Baur Eine Großbürgerin an der Palmaille 1866–1928 Meta Sophia Emerentia Baur war die Tochter des Hamburger Kaufmanns, Kunstsammlers und Politikers Arnold Otto Meyer (1825-1913) und seiner Frau Luise Caroline Ferber (1833-1907). Ihr Bruder Eduard Lorenz Lorenz-Meyer (1856- 1926) übernahm den väterlichen Betrieb und auch dessen Kunstbegeisterung. 1888 ehelichte Meta den Altonaer Senator Theodor Sigismund Alexander Baur (1857-1909). Das Ehepaar residierte in einem großen Wohnhaus an der Palmaille. Als Angehörige einer der damals einflussreichsten Familien Altonas übernahm Meta Baur karikative Aufgaben. So betätigte sie sich beim Roten Kreuz, aber auch in der von der Familie ihres Mannes gegründeten „Baurschen Wartheschule“, einer Art Kinderkrippe. Über ihren Vater verfügte sie über viele Kontakte zu zeitgenössischen Künstlern und war selbst eine begabte Zeichnerin. Über ihr Leben führte sie Tagebuch. Hieraus geht hervor, dass der Dichter Hans Christian Morgenstern das Patenkind ihres Vaters war.
Max BrauerBürgermeister von Altona und Hamburg 1887–1973 Max Brauer wurde als Sohn eines Glasbläsers in Ottensen geboren und erlernte ebenfalls das Glasbläserhandwerk. 1919 wurde er als Mitglied der SPD in den Altonaer Magistrat gewählt und übernahm 1924 das Oberbürgermeisteramt. Max Brauers Regierungszeit war geprägt von bedeutenden städtebaulichen Maßnahmen, mit denen man die Lebensbedingungen der ärmeren Altonaerinnen und Altonaer verbessern wollte. So entstanden wegweisende öffentliche Bauten wie ein Arbeitsamt, Stadion und Schwimmbad im Volkspark und der Berufsschulkomplex „Haus der Jugend“. Außerdem wurde ein Bauprogramm für preiswerten und gesunden Wohnraum umgesetzt. Durch das Groß-Altona-Gesetz  vom 1. Juli 1927 vergrößerte sich Altonas Bevölkerung durch Eingemeindung der Elbvororte um 25%, das Stadtgebiet von 2.000 Hektar auf 9.200. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging der letzte frei gewählte Bürgermeister Altonas ins Exil. 1946 kehrte er zurück und wurde zum ersten frei gewählten „Ersten Bürgermeister von Hamburg“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einer Unterbrechung von 1953 bis 1957 übte er das Amt bis 1960 aus. Joseph Carlebach Oberrabbiner in Altona 1883–1942 Joseph Carlebach war das achte Kind eines Lübecker Rabbiners. Nach seinem Oberlehrerexamen arbeitete er von 1905 bis 1907 in Jerusalem. 1909 wurde er an der Universität Heidelberg promoviert. Anschließend widmete er sich dem Talmudstudium und wurde 1914 in Berlin als Rabbiner ordiniert.1920 wurde Carlebach amtierender Rabbiner, ein Jahr später Rektor der Talmud Tora Schule in Hamburg. 1926 wurde er zum Oberrabbiner der Hochdeutschen Israeliten-Gemeinde (HIG) in Altona berufen. 1936 berief die Deutsch-Israelitische Gemeinde Carlebach als letzten Oberrabbiner an die Synagoge am Hamburger Bornplatz. Carlebachs zahlreiche Schriften, sein pädagogisches Wirken und sein Auftreten verschafften ihm ein hohes Ansehen in Altona, in Hamburg und im Deutschen Reich.Josef Carlebach, seine Frau Charlotte und ihre vier jüngsten Kinder wurden 1941 deportiert und mit Ausnahme des jüngsten Sohnes im März 1942 in der Nähe von Riga ermordet. Die älteren fünf Kinder wurden rechtzeitig nach England in Sicherheit geschickt. Eduard Duckesz Die Erforschung von Altonas jüdischer Geschichte 1868–1944 Nach seiner Ausbildung in Pressburg wurde Eduard Duckesz 1891 zum Rabbiner in Altona ernannt. Dort wirkte er seither als Rabbiner, Lehrer und Seelsorger. Neben dieser Tätigkeit widmete sich er sich der Erforschung der jüdischen 
Geschichte in der „Dreigemeinde AHW“, dem Verband der jüdischen Gemeinden in Altona, Hamburg und Wandsbek. Dazu entzifferte, transkribierte, übersetzte und publizierte er die Grabinschriften auf dem Jüdischen Friedhof an der Königstrasse in Altona. Seine Arbeiten zur hebräischen Inschriftenkunde gelten als wegweisend. Außerdem beriet er das Altonaer Museum beim Aufbau einer Judaica-Sammlung, die bis heute fortbesteht. Ende 1938 flüchtete Duckesz vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Dort führte er seine Lehr- und Forschungstätigkeit fort, bis er 1943 verhaftet und im Lager Westerbrock in den Niederlanden interniert wurde. Von dort wurde Eduard Duckesz 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine fünf Kinder überlebten den Holocaust. Hans Christian Asmussen Das Altonaer Bekenntnis 1898–1968 Nach einem Theologiestudium übernahm Hans Asmussen 1925 eine Pfarrstelle in Dithmarschen und wurde im Mai 1932 Kompastor an der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis. Nach dem „Altonaer Blutsonntag“ mit 18 Todesopfern am 17. Juli 1932 koordinierte Asmussen die 21 Altonaer Pastoren bei der Abfassung einer Stellungnahme auf die gewalttätigen Ereignisse. Im „Altonaer Bekenntnis“ wurde die Distanz der Kirche zu politischen Erweckungsbewegungen formuliert und die Aufgaben von Kirche und Staat voneinander abgegrenzt. Der Text wurde am 11.1.1933, also kurz vor Hitlers Machtübernahme, von Probst Georg Heinrich Sieveking in der Hauptkirche verlesen. Der starke Andrang machte einen Parallelgottesdienst in St. Petri nötig, der von Hans Asmussen geleitet wurde.
Im „Kirchenkampf“ zwischen den „Deutschen Christen“ und der „Bekennenden Kirche“ gehörte Asmussen zu den theologischen Wortführern der Bekennenden Kirche. Im Februar 1934 wurde er von seinem Amt in Altona suspendiert, 1936 erhielt er Rede- und Predigtverbot, 1941 wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt. Von 1949 bis 1955 wirkte er als Propst in Kiel.  Karin Janzen „Trümmerfrau“ und „Kriegerwitwe“ 1915–2009 Die Altonaerin Karin Janzen gehörte zur Generation der „Trümmerfrauen“ und „Krieger-Witwen“. Ihr Leben wurde wesentlich geprägt durch die Umwälzungen des Zweiten Weltkriegs. Karin Junghans wurde am 15.7.1915 als Tochter eines Weingroßhändlers geboren und besuchte die höhere Handelsschule in Altona. Hieran schloss sich eine Ausbildung als Hauswirtschafterin an. Ab 1936 arbeitete sie als Sekretärin auf einem Gut in Neubrandenburg, ab 1940 als Prokuristin im väterlichen Betrieb. Nach dem Tod ihres Vaters heiratete sie 1942 den Buchhändler Albrecht Janzen (1911-1945). Seit 1939 betrieb er einen Buchladen an der Königstraße und war zuvor Bordbuchhändler auf Luxuslinern gewesen. Albrecht Janzen kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Er galt seit dem 6.3.45 als verschollen und wurde 1969 für tot erklärt. Nach 1945 war Frau Janzen allein erziehend und betrieb einen Kunstgewerbeladen in der Königsstraße. Danach arbeitete sie bis 1963 in der Vereinsbank in der Königsstraße. Den Tod ihres Mannes hat sie nie verwunden. 
Impressum 350 Jahre Altona. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (1664-2014) Stiftung Historische Museen Hamburg Alleinvorstand: Börries von Notz Altonaer Museum Direktor: Prof. Dr. Hans-Jörg Czech Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Jörg Czech Kuratorin: Dr. Vanessa Hirsch Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Verena Fink Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Franklin Kopitzsch, Historisches Seminar der Universität Hamburg Fundraising: Ida Kaufmann Ausstellungsgestaltung: Jochen Messer Ausstellungsgrafik: atelier freilinger & feldmann Digitale Visualisierung: Benjamin Rabe und Jan Krutisch Gestaltung der Werbemittel: dia Berlin / Heike Börner und Paul Bieri Kooperationspartner: Altonaer Stadtarchiv e.V. Bürgerinitiative „Altonaer Museum bleibt“ Stadtteilarchiv Ottensen Die Thede e.V. 
DanksagungenWir bedanken uns bei allen Institutionen und Privatpersonen, die mit Leihgaben zur Ausstellung beigetragen haben. Außerdem danken wir allen, die mit vielerlei Hinweisen unsere Recherchen unterstützt haben.
Allgemeine Informationen Museum Tinguely Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr Sonderöffnungszeiten:
Montag, 23. Februar 2015, Fasnacht, geschlossen Freitag, 3. April 2015, Karfreitag, geschlossen Ostersonntag, 5. April 2015 und Ostermontag, 6. April 2015, 11 – 18 Uhr Donnerstag, 14. Mai 2015, Auffahrt, 11 – 18 Uhr
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