Jáchym Fleig - Akkumulation (im Leseraum und Technischen Museum)Im Werk des Bildhauers Jáchym Fleig (*1970 in Villingen) zeigt sich die Kunst von ihrer besitzergreifenden und unheimlichen Seite. Manche seiner skulpturalen Installationen erwecken die Vorstellung einer Besiedelung des Raumes durch riesenhafte Insekten.
Die scheinbare Naturnähe (Wespennester und andere Tierbauten) folgt aber dem strategischen Kalkül künstlerischer Setzung. Natur kann wie Kunst aussehen, wie auch umgekehrt. Mit Naturalismus hat das wiederum wenig zu tun.Die abstrakt-formalen Qualitäten der plastischen Gebilde erfüllen sich in der Verbindung mit Vorhandenem - Raum oder Ding.Fleigs Interventionen wirken schlüssig, so als hätte das befallene Gebäude oder Objekt (der „Wirt") selbst das wuchernde wesenhafte Geschehen ausgebrütet.Auf diese Weise lustvoll-einnehmend und mit ernstem Humor, besetzen Jáchym Fleigs Installationen die "Wirklichkeit".
(Text: Armin Hartenstein)