Where we were then, where we are now, 2007, Installationsansicht Documenta 12, Kassel 2007 © Bildrecht, Wien, 2015 Foto: © Nils Klinger Where we were then, where we are now, 2007, Installationsansicht Documenta 12, Kassel 2007 © Bildrecht, Wien, 2015 Foto: © Nils Klinger - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere

Was: Ausstellung

Wann: 26.09.2015 - 29.11.2015

Monumente und Dokumente lassen sich als bewahrende materielle Träger verstehen, die dem Heranholen des Vergangenen, des eigentlich unwiederbringlich Verlorenen in die Gegenwart dienen. Zumindest ist ihnen ein solches Versprechen eingeschrieben. Und damit werden sie zu integralen Bestandteilen individuellen und kollektiven Erinnerns: Schließlich lebt die Erinnerung ja gerade…
Monumente und Dokumente lassen sich als bewahrende materielle Träger verstehen, die dem Heranholen des Vergangenen, des eigentlich unwiederbringlich Verlorenen in die Gegenwart dienen. Zumindest ist ihnen ein solches Versprechen eingeschrieben. Und damit werden sie zu integralen Bestandteilen individuellen und kollektiven Erinnerns: Schließlich lebt die Erinnerung ja gerade von den Bildern, die wir uns von der Vergangenheit machen, den Ritualen, die wir um sie herum entwickeln, und jenen Orten, an denen sie sich quasi materialisieren. Denkmäler sind solche Orte, aber auch Ausgrabungsstätten und nicht zuletzt Museen. Simon Wachsmuth interessieren diese Materialisierungen von Erinnerung: Er beschäftigt sich mit kulturellen (Re-)Konstruktionen von Geschichte und befragt das Verhältnis von materiellen Spuren, musealen Repräsentationen und Formen ihrer Indienstnahme in der Gegenwart.

Das 21er Haus nimmt den Ankauf der Installation Where We Were Then, Where We Are Now (2007), die Simon Wachsmuth für die Documenta 12 konzipiert hat, zum Anlass für eine konzentrierte monografische Präsentation des Künstlers, die stets um Monumente und Dokumente und ihre Diskursivierung kreist. Sie führt uns in die altpersische Residenzstadt Persepolis in vorchristlicher Zeit und in den heutigen Iran, zu koreanischen Dolmen aus der Jungsteinzeit und zu Reisfeldern und archäologischen Museen in der Gegenwart, in das experimentelle Bildergedächtnis des Kunsthistorikers Aby Warburg und in die zeitgenössische Hellasikonologie – kurz: an reale und imaginierte Orte, an denen das Selbst seine Vergewisserung sucht, Identität gestiftet und Geschichte mit und vor allem gegen den Strich gebürstet wird.

Simon Wachsmuth, geboren 1964 in Hamburg, studierte Malerei und visuelle Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien; er lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, zuletzt u. a.: Museé de Valence und Salzburg Museum 2014, Busan Biennale 2012, 11. Istanbul Biennale 2009, Documenta 12/Kassel 2007.

Simon Wachsmuth, As Matter Stands, 2012 Installationsansicht: „Garden of Learning“, Busan-Biennale, 2012 © Bildrecht, Wien, 2015, Foto: © Simon Simon Wachsmuth, As Matter Stands, 2012 Installationsansicht: „Garden of Learning“, Busan-Biennale, 2012 © Bildrecht, Wien, 2015, Foto: © Simon - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere / Österreichische Galerie Belvedere
Tags: Dokumente, Gegenwartkunst, Installation, MONUMENTE

Mittwoch und Donnerstag 11 bis 21 Uhr
Freitag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr An Feiertagen geöffnet