Alle drei Monate zeigt das Kupferstichkabinett aus seinem reichen Bestand an Zeichnungen und Druckgrafiken ein ausgewähltes Blatt. Den Besuchern werden so Einblicke in eine Sammlung ermöglicht, deren empfindliche Werke auf Papier nur selten zu sehen sind.Der Winter 1879 war einer der kältesten in der Geschichte der Stadt Paris. Zeitweise hatte es unter Minus zwanzig Grad, die Seine gefror zu einer geschlossenen Eisdecke, es gab übermäßig viel Schnee und der Straßenverkehr wurde teilweise lahmgelegt. An dieser Ausnahmesituation lässt uns Félix Hilaire Buhot durch ein Ausnahmeblatt teilhaben. Es weist eine interessante, an Comicstrips erinnernde Kombination von unterschiedlichen Bildfeldern – marges symphoniques (symphonische Spielräume) nannte Buhot dies – sowie eine Zusammenführung verschiedener Techniken (Radierung und Aquatinta) auf.
Buhot variierte allerdings nicht nur gekonnt mit Druckplatten und Hell-Dunkel-Kontrasten, sondern auch mit Motiven. Es gelang ihm, tragische mit weniger tragischen, ja sogar schönen Winterszenen zu verbinden. So sind sowohl die Anstrengungen der Kutscher und ihre erschöpften beziehungsweise verendeten Zugpferde zu erkennen als auch flanierende Spaziergänger, Wärmestellen am offenen Feuer und Schlittschuhläufer.