Mit Terry Winters gastiert einer der bedeutendsten US-amerikanischen Maler der Gegenwart im Kunsthaus Graz. Bei der gestrigen Ausstellungseröffnung Im Kabinett des Malers. Terry Winters im Dialog mit der Natur (11.03.–21.08.2016) konnten die Besucherinnen und Besucher des Kunsthauses Graz erstmals in die „Wunderkammer“ eintauchen, die Winters mit Objekten der naturkundlichen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum und seinen eigenen Bildern, Drucken und Grafiken gezaubert hat. Die Anordnung bzw. Gegenüberstellung der verschiedenen Exponate regt dazu an, über Natur, Menschsein, Existenz und Kosmos nachzudenken.Für die Personale Im Kabinett des Malers. Terry Winters im Dialog mit der Natur beschäftigte sich der New Yorker Künstler mit den Korrespondenzen zwischen Kunst und Wissenschaft sowie ganz speziell mit den naturkundlichen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum, die bis in das frühe 19. Jahrhundert zurückreichen. In seinen Arbeiten nutzt er abstrakte Prozesse, um Bilder einer realen Welt zu erschaffen. Besonders interessiert ihn die Fähigkeit des Ölbildes, Immateriellem einen Körper zu geben. In den Papierarbeiten hingegen drückt Winters seine Intentionen in kleinen Formaten aus. Sie bilden eine Art Datenbank oder Form-Vokabular, aus dem heraus sich zugleich die Malerei entwickelt.
„Terry Winters hat ein für Künstler oft untypisches Interesse für viele Disziplinen“, weiß Kurator Peter Pakesch die Qualitäten von Winters zu schätzen. Er ist bekannt dafür, die typischen Themen der abstrakten Kunst zu erweitern und Felder wie biologische Prozesse und mathematische Systeme zu erkunden. In der Grazer Personale vernetzt Winters Objekte und wissenschaftliche Disziplinen, wobei ein großer Laborversuch bildlicher Erkenntnis entsteht.