Die Ausstellungstrilogie auf drei Ebenen legt den Fokus auf unterschiedliche Aspekte Salzburger Kunst- und Kulturgeschichte und hat das bedeutsame Jahr 1816 zum Ausgangspunkt. BesucherInnen dürfen sich auf eine Salzburger Zeitreise der besonderen Art freuen. Es werden neben besonders beliebten Exponaten aus dem Sammlungsbestand des Salzburg Museum auch Objekte zu sehen sein, die nach rund zweihundert Jahren das erste Mal nach Salzburg zurückkehren. Alle drei Sonderausstellungen sind thematisch in sich geschlossen. „Wir zeigen mit der Landesausstellung in beispielhafter Form, wie wir Geschichte über Orte (Am Schauplatz), über Objekte (Schatzkammer Salzburg) und über Geschichten (Erzähl mir Salzburg!) erzählen können“, so Martin Hochleitner.
Die Landesausstellung im Salzburg Museum in der Neuen Residenz bildet das Herzstück aller Veranstaltungen und Projekte rund um „Salzburg 20.16“.
DIE DREI SONDERAUSSTELLUNGEN: SPANNENDE GESCHICHTE(N), BILDERLOSE JAHRE UND VERLORENE SCHÄTZEIn der Sonderausstellung Erzähl mir Salzburg! wird Kunst- und Kulturgeschichte im Kontext der eigenen Institutions- und Sammlungsgeschichte des Salzburg Museum widergespiegelt. Die letzten zwei Jahrhunderte bilden hierbei den Rahmen für ein Dutzend Geschichten, die etwa von der Salzburger Sagenwelt, literarischen Stadtbildern und der „Zündung der kulturbolschewistischen Atombombe“ in der Mozartstadt erzählen. Die Jahre zwischen 1797 und 1816 sind für Salzburg eine weitgehend bilderlose Zeit. Orte, die in diesem Zeitraum für den weiteren Verlauf der Landes- und Stadtgeschichte schicksalsträchtig waren, sind in der Geschichte Salzburgs in Vergessenheit geraten. Für den Ausstellungsteil Am Schauplatz haben sich daher zeitgenössische Fotokünstler an diese bedeutsamen Orte begeben und sie anhand von Videoanimationen zu neuem Leben erweckt. Die Sonderausstellung Schatzkammer Salzburg zeigt wertvolle Kostbarkeiten und Kunstgegenstände, die vor gut zwei Jahrhunderten auf unterschiedlichsten Wegen und im Gepäck wechselnder Herrscher und Besatzer die Stadt verlassen haben. 39 Exponate kehren nun nach Salzburg zurück. Viele von ihnen sind nun erstmals wieder in Salzburg, nach zum Teil abenteuerlichen Odyseen rund um den Globus!
TEXTLICHER BARRIEREABBAU MIT „LEICHT LESEN“Um möglichst adäquate Zielgruppenarbeit leisten zu können, bediente man sich eines umfangreichen Kooperations-Netzwerkes. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Salzburg wurde das Thema „Leicht Lesen“ in Angriff genommen. Im Rahmen eines Seminars mit der Expertin Kerstin Matausch vom Verein capito Oberösterreich sind Führungskonzepte und Ausstellungstexte in einfacher Sprache entstanden. Eine eindeutige Win-Win Situation: durch die Erschließung der Barrierefreiheit werden auch neue Zielgruppen angesprochen. Kerstin Matousch klärt über die Bedürfnisse und Intentionen auf: „Dabei wird Information so geschrieben, wie die Zielgruppe das braucht. Das kann ein Text mit kurzen Sätzen und vielen alltagstauglichen Beispielen sein oder eine klare Standardsprache ohne Fremdworte und Fachbegriffe. Das Salzburg Museum ist eines der ersten Museen in Österreich, das dieses Thema aufgreift und damit Vorreiter im Bereich der Barrierefreiheit auf dem kulturellen Sektor. In Kooperation mit capito Oberösterreich bietet die Ausstellung „Bischof. Kaiser. Jedermann.“ durchgehend Informationen in barrierefreier Sprache und ermöglicht damit auch Menschen mit niedriger Lesekompetenz kulturellen Genuss.“
EIN BUNTES PROGRAMM FÜR FAMILIEN, SCHÜLER UND SCHÜLERINNEN IM KLASSENVERBANDDas Kunstvermittlungsteam des Salzburg Museum bemüht sich im Themenjahr, das Museum als Begegnungsstätte zu gestalten. Jüngere MuseumsbesucherInnen werden das Museum als lebendigen Ort erfahren, beispielsweise wird mit dem Verein Spektrum eine einwöchige historische Rätselralley durch die Salzburger Altstadt veranstaltet. Für die Dauer der Landesausstellung können Kinder und Familien dank Forscherpass und Maskottchen WODI die Inhalte von „Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich“ spielerisch erkunden. Ein breites Spektrum an Inhalten und Aktivitäten bieten auch die wöchentlich (jeden Samstag 14-15.30h) stattfindenden Workshops und Führungen für die ganze Familie durch die Landesausstellung. Zu den verschiedenen Schwerpunkten der Landesausstellung wie z.B. zur Schatzkammer, zur Salzburger Sagenwelt oder zu den archäologischen Ausgrabungen des frühen 19. Jahrhunderts werden nicht nur packende Geschichten erzählt: Rollenspiele, knifflige Quizfragen oder kreative Gestaltungsmöglichkeiten runden das Angebot eines unterhaltsamen und anregenden Nachmittags für die ganze Familie ab. Thematische Workshops und altersgerechte Führungen bieten SchülerInnen unterschiedliche Dimensionen Salzburger Geschichte(n) an: Künstlerische Zugänge werden ebenso geboten, wie umweltgeschichtliche Inputs und spannende Storytelling-Elemente. Stadtrundgänge ermöglichen eine lebendige Interaktion mit Salzburger Themenwelten, während Planspiele zur aktuellen Flüchtlings-Thematik oder in der Auseinandersetzung mit dem Salzburger Nationalsozialismus zum Nachdenken anregen. „Unsere Führungen durch die Landesausstellung wurden bereits von LehrerInnen, Betrieben, Pensionistenverbänden und Privatgruppen sehr gut gebucht. So dürfen wir uns freuen, dass sich insgesamt bereits 5000 Personen für eine Führung durch die Landesausstellung angemeldet haben und hoffen, dass dieser rege Zuspruch weiter so anhält. Immerhin wäre es unser Ziel in diesen sechs Monaten, 60.000 Menschen in der Landesausstellung begrüßen zu dürfen und von den Ausstellungsinhalten zu begeistern“, führt Hochleitner aus.
VERANKERUNG DER LANDESAUSSTELLUNG IN DEN BEZIRKENBesonderes Augenmerk wurde auch auf die Verankerung der Regionen in der Landeshauptstadt gelegt. Die Landwirtschaftskammer ist bereits in der ersten Woche im Rahmen der „Woche der Landwirtschaft“ eine Woche lang mit einem vielfältigen Programm zu Gast. Zusammen mit dem Salzburger Bildungswerk und der Salzburger Volkshochschule werden in den Bezirken Vorträge zu den Inhalten der Landesausstellung angeboten. Bei den Gemeindetagen stellen sich an insgesamt 19 Samstagen 19 Gemeinden im Innenhof der Neuen Residenz vor. „Mit den Gemeindetagen ist es uns gelungen die Landesausstellung vor Ort in den Bezirken zu verankern. Es freut uns, den Salzburger Gemeinden eine Bühne im Herzen der Altstadt bieten zu können“, so Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum. Aber auch zu den Regionalmuseen, die sich am Themenjahr beteiligen, wird Nähe demonstriert. Auf Initiative des Landesverbands Salzburger Museen und Sammlungen hin, findet die Museumsallee in der Neuen Residenz statt. Dabei stellen sich die Museen mit ihren Schwerpunkten anhand unterschiedlicher Bäume im Innenhof der Neuen Residenz vor.
PUBLIKATION BEGLEITBÄNDE LANDESAUSSTELLUNG 2016Die Begleitbände zur Landesausstellung „Bischof.Kaiser.Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich“ werden per 30. April veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eines der größten Publikationsprojekte in der Geschichte des Salzburg Museum. 800 Seiten, gefüllt mit Texten und Bildern, warten nun darauf, rezipiert zu werden und die Öffentlichkeit zu begeistern. Die Publikationsreihe stützt sich also auf einen sachlichen Umfang für das Salzburger Jubiläumsjahr „200 Jahre Salzburg bei Österreich“. Der erste Band widmet sich den Sonderausstellungen „Schatzkammer Salzburg“ und „Am Schauplatz“. Der zweite Band erzählt mit vielen Illustratrationen Geschichten von und über Salzburg und hat die Sonderausstellung „Erzähl mir Salzburg!“ zum Inhalt.
Di–So 9–17 Uhr Donnerstag Abendführung um 18 Uhr (nur ermäßigter Eintrittspreis) jeweils zu einem anderen Thema Eintritt: Erwachsene 8,50
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