Die dritte Dialogausstellung der Kunstvilla zeigt mit Inge Gutbrod (geb. 1963 Nürnberg) und Markus Kronberger (geb. 1964 Nürnberg) zwei Künstler, die sich seit ihrer Studienzeit an der Nürnberger Kunstakademie kennen und schätzen, und widmet sich zugleich dem unergründlichen Phänomen der Farbe. Inge Gutbrod und Markus Kronberger haben in ihrer Kunst auf unterschiedliche Art und Weise die Erforschung von Farbe und Raum in den Mittelpunkt gestellt. Beiden Künstlern ist gemeinsam, dass sie – von der Malerei kommend – im Verlauf ihres künstlerischen Schaffens in die dritte Dimension vorgestoßen sind. Handelt es sich bei Inge Gutbrod dabei vornehmlich um die Gestaltung faktischer Räume im Sinne der Installationskunst erschafft Markus Kronberger Denkräume, die in immer stärkerem Maße das Verhältnis des einzelnen Werks zu seiner Umgebung thematisieren. Gutbrods Ausgangsmaterial ist Paraffin, ein aus Erdöl gewonnenes künstliches Wachs, das sie nicht nur unterschiedlich einfärbt, sondern dessen spezifische Materialeigenschaften der Verflüssigung und Verfestigung sie zur Schaffung von meist leuchtenden Objekten und häufig großformatigen Raumstrukturen einsetzt.Markus Kronberger ist einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Konkreten Malerei in Nürnberg. Frühzeitig konzentrierte er sich auf das Quadrat als ideale malerische Form. Wenn Kronberger seine jüngsten Werke um grafisch gestaltete Schriftzüge erweitert, verdichtet er dadurch zum einen ihr poetisches Potential im Bild selbst und spitzt zum anderen Fragen nach der Zeitlichkeit zu. Farbe und Licht, Raum und Zeit sowie deren subjektives Erleben stellen die Hauptcharakteristika der Arbeiten von Inge Gutbrod und Markus Kronberger dar. Die Rückbindung ihrer Kunst an die Realität vereint die beiden Künstler, die „Zwischen den Farben“ das Verhältnis von Kunst und Leben neu verhandeln.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die Hauptwerke der beiden Künstler und erlaubt einen Einblick in alle Facetten ihres kontinuierlich entwickelten Schaffens. Außerdem entstanden Werke, die ortsbezogen auf die Kunstvilla, ihre Räumlichkeiten und auf die präsentierte Dauerausstellung regionaler Kunst reagieren. Inge Gutbrod entwickelte u.a. die kinetisch angetriebene Raumplastik „roundabout“, mit der ihre Wachsstränge erstmals in Bewegung geraten. Außerdem sind Leuchtobjekte zu sehen, die als Boden- und Wandobjekte ihre diffuse Lichtstimmung in den Raum ausweiten. Während sich Markus Kronbergers Bildserie im einheitlichen Format 60 x 60 cm in den Sammlungsräumen in den Dialog mit den ausgestellten Gemälden der regionalen Kunstgeschichte stellt, entwickelt sich im Sonderausstellungsbereich ein Bezugssystem aus kunstimmanenten wie darüber hinaus reichenden Verweisen.