Anton Kolig (1886–1950) zählt zu den bedeutendsten Malern in Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kolig ist ein exponierter Vertreter einer für seine Zeit vielfach typischen dynamisierten figuralen Malerei. Seine Bilder sind von einer virtuos-schwungvollen Handschrift und einer leuchtend-schillernden Farbigkeit gekennzeichnet. Hauptthemen von Koligs Gemälden sind Porträts und figurale Allegorien.Aus Neutitschein/Novi Jičin in Mähren gebürtig, studierte Anton Kolig an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1911 heiratete er die Schwester seines Studienkollegen Franz Wiegele und übersiedelte in den Heimatort seiner Frau nach Nötsch im Kärntner Gailtal. Gemeinsam mit den gleichfalls in Nötsch lebenden Malerkollegen Sebastian Isepp und Franz Wiegele sowie später auch mit dem Kolig-Schüler Anton Mahringer bildete Kolig fortan den sogenannten Nötscher Kreis. In den Jahren 1912 bis 1914 hielt sich Kolig in Paris auf, musste aber auf- grund des Ausbruches des Weltkrieges wieder nach Österreich zurückkehren. 1928 wurde Kolig an die Kunstakademie in Stuttgart berufen, wo er bis 1943 als Professor unterrichtete.
1929 erhielt er seinen wichtigsten öffentlichen Auftrag, nämlich die Ausführung von Fresken in einem Saal des Kärntner Landhauses in Klagenfurt, die jedoch 1938/39 von den Nationalsozialisten zerstört wurden. Bei einem Bomben- angriff auf Nötsch im Dezember 1944 wurde Kolig schwer verwundet und starb 1950 an den Spätfolgen dieser Verletzungen. Die Ausstellung im Leopold Museum ist nach über fünfzig Jahren die erste große Personale, die zum Werk von Anton Kolig in Wien stattfindet. Das Leopold Museum ist dafür besonders prädestiniert, verfügt das Museum mit über 20 Gemälden doch über den umfangreichsten musealen Bestand von Werken dieses Künstlers. Die Ausstellung wird rund 100 Arbeiten Koligs umfassen, davon rund 70 Gemälde und 30 Arbeiten auf Papier.
KURATOR: FRANZ SMOLA