Alexander Rodtschenko PLAKAT “LENGIZ” 1924 Rekonstruktion von Warwara Rodtschenko 1964 The Rodchenko and Stepanova Archive Courtesy of the Moscow Design Museum © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Alexander Rodtschenko PLAKAT “LENGIZ” 1924 Rekonstruktion von Warwara Rodtschenko 1964 The Rodchenko and Stepanova Archive Courtesy of the Moscow Design Museum © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 - Mit freundlicher Genehmigung von: broehan

Wer: broehan

Was: Ausstellung

Wann: 08.11.2017 - 21.01.2018

Zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution am 7. November 2017 ist das Bröhan-Museum Gastgeber einer Ausstellung des Moscow Design Museums: „The Paper Revolution. Sowjetisches Grafikdesign der 1920er und 1930er Jahre“.

Die Ausstellung widmet sich einem besonders interessanten Kapitel in der Designgeschichte des 20. Jahrhunderts: dem frühen sowjetischen…

Zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution am 7. November 2017 ist das Bröhan-Museum Gastgeber einer Ausstellung des Moscow Design Museums: „The Paper Revolution. Sowjetisches Grafikdesign der 1920er und 1930er Jahre“.

Die Ausstellung widmet sich einem besonders interessanten Kapitel in der Designgeschichte des 20. Jahrhunderts: dem frühen sowjetischen Grafikdesign. Im ersten Jahrzehnt seines Bestehens brauchte das sowjetische Russland, ein junger revolutionärer Staat, eine eigene visuelle Sprache. Angesteckt von der politischen und gesellschaftlichen Dynamik, entwickelte sich eine neue künstlerische Bewegung: Der Konstruktivismus. Plakate, Zeitschriften und Bucheinbände wurden zum wichtigsten Propagandamittel des neuen politischen Regimes. Konstruktivistische Künstler verkündeten das Ende traditioneller Kunstrichtungen und den Beginn einer neuen Ära. Bis in die 1930er Jahre vollzogen sich gesellschaftliche und politische Umwälzungen parallel zu einem ästhetischen Paradigmenwechsel im Feld der Künste. Ein Ziel der konstruktivistischen Revolution war es, die Rolle von Künstlern zu verändern. Doch die Konsumenten waren nicht vorbereitet auf die minimalistischen Möbel, Haushaltsgegenstände und Kleider. Niemand war bereit, für avantgardistisch gestaltete Alltagsgegenstände zu bezahlen. Die ästhetische Revolution vollzog sich daher hauptsächlich auf Papier. Grafikdesign war der einzige Bereich, in dem Künstler ihre neuen Ideen anwenden konnten. Sie entwarfen Bucheinbände, Zeitschriften und Plakate, deren konstruktivistische Gestaltung ihre Zeit und ihr revolutionäres Streben reflektiert. Grafikdesign wurde zum wichtigsten Ausdrucksmittel von Künstlern und Gestaltern, die davon träumten, die materielle Welt zu erobern – und die zuletzt nur das Papier eroberten.

Die Ausstellung zeigt etwa 100 Beispiele des konstruktivistischen Grafikdesigns - Plakate, Bücher, Zeitschriften, Postkarten - von herausragenden Künstlerinnen und Künstlern wie Alexander Rodtschenko, Warwara Stepanowa, Gustav Klutsis, Wladimir und Georgii Stenberg, El Lissitzky, Sergei Senkin, Alexei Gan, Valentina Kulagina, Anton Lavinsky und vielen anderen.

Das Moscow Design Museum, gegründet 2012, ist die erste Kulturinstitution Russlands, die sich speziell mit modernem Design befasst. Das Museum spielt eine wichtige Rolle beim Sammeln und Bewahren dieses Teils des russischen Kulturerbes; sein wichtigstes Ziel ist es, russisches Design national und international bekannt zu machen. Die Ausstellung „The Paper Revolution“ wurde in Zusammenarbeit mit der Ne boltai! Collection und dem Rodchenko and Stepanova Archive organisiert. Sie war von Juni bis Oktober 2017 im ADAM – Brussels Design Museum in Brüssel zu sehen.

In der Reihe „Blackbox“ des Bröhan-Museums werden in regelmäßigen Abständen Ausstellungen zur Plakatgestaltung, Grafik und Fotografie gezeigt. Nach der Präsentation von Werken der Grafiker Niklaus Troxler und Günther Kieser und des Fotografen Christian Werner rückt mit dieser Ausstellung erstmals russisches Design in den Blick.

Gustav Klutsis FOTOMONTAGE FÜR DIE ZEITSCHRIFT „MOLODAYA GVARDIYA“ 1924 Ne boltai! Collection, Prag Courtesy of the Moscow Design Museum Gustav Klutsis FOTOMONTAGE FÜR DIE ZEITSCHRIFT „MOLODAYA GVARDIYA“ 1924 Ne boltai! Collection, Prag Courtesy of the Moscow Design Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: broehan Valentina Kulagina PLAKAT “NA OBORONU SSSR” 1930 Ne boltai! Collection, Prag Courtesy of the Moscow Design Museum © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Valentina Kulagina PLAKAT “NA OBORONU SSSR” 1930 Ne boltai! Collection, Prag Courtesy of the Moscow Design Museum © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 - Mit freundlicher Genehmigung von: broehan
Tags: Design, Grafikdesign, Grafikdesign, Jugendstil, Sowjetunion

Kuratoren der Ausstellung: Alexandra Sankova, Konstantin AkinshaAusstellungsleitung Berlin: Dr. Anna GrosskopfPresse- und Öffentlichkeitsarbeit: Corinna Kleis M.A., Nils Martin Müller M.A.Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen (24. und 31.12. geschlossen)Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €, jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, ermöglicht durch die Deutsche Wohnen SE