Die Ausstellung ba ≠ b+a geht der Frage nach, wie sich die Tätigkeiten eines Museums – seine Mechanismen, Funktionsweisen und Logiken – in den Werken der eigenen Sammlung zeigen. Zum 10-jährigen Jubiläum des MUSA wird eine selbstreflexive Schleife in das Ausstellungs- und Publikationsprogramm eingezogen, die nicht nur die Spezifika der seit den 1950er-Jahren entstandenen Kunstsammlung der Stadt Wien beleuchtet, sondern auch allgemeine Fragen über die Institution des Museums aufwirft. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Museen ganz wesentlich von den Objekten bestimmt werden, die in ihren Sammlungen zu finden sind. Zwar handelt es sich dabei um oft zahllos scheinende Einzelteile, doch das Wesen des Museums wird von mehr als nur dem Nebeneinander dieser Fragmente bestimmt. „Das, was in der Weise zusammengesetzt ist, daß das Ganze Eines ist“, schreibt Aristoteles, „ist nicht wie ein Haufen, sondern wie eine Silbe. Die Silbe aber ist nicht dasselbe wie ihre Buchstaben, BA ist nicht dasselbe wie B und A, ebenso Fleisch nicht dasselbe wie Feuer und Erde.“* Erst die Verschränkung der einzelnen Komponenten, ihre Schichtung und ihr Potenzial, ständig neue Konstellationen einzugehen, bringen jene Dichte hervor, die notwendig ist, um das Museum als lebendiges Archiv zu begreifen und mit ihm als solches zu interagieren.
Kurator | Franz Thalmair
KÜNSTLER_INNENa room of one's own, Maria Anwander / Ruben Aubrecht, Anna Artaker, Miriam Bajtala, Black Pages (Christoph Meier / Ute Müller / Nick Oberthaler), Kirsten Borchert, Johanna Braun, Dejan Dukic, Sophie Dvořák, Christian Eisenberger, VALIE EXPORT, Fabian Fink, Peter Fritzenwallner, Nikolaus Gansterer, Elisabeth Grübl, Daniel Hafner, Harpune Verlag (Sarah Bogner / Josef Zekoff), Lone Haugaard Madsen, Kathi Hofer, Bernhard Hosa, Luisa Kasalicky, Birgit Knoechl, Ulrike Königshofer, Sonia Leimer, Lotte Lyon, Joseph Marsteurer, Christoph Meier, Edith Payer, Wendelin Pressl, Arnold Reinthaler, Barbis Ruder, Markus Schinwald, Susanne Schuda, Margret Weber-Unger, Anita Witek