Die geballte internationale Strahlkraft der österreichischen…
Die geballte internationale Strahlkraft der österreichischen…
Die geballte internationale Strahlkraft der österreichischen Moderne verkörpern Egon Schiele, vertreten mit einem Kinderbildnis und einem expressiven Frauen-Doppelakt, oder die zarten Zeichnungen seines älteren Künstlerfreundes Gustav Klimt. Eine Sensation stellt das restituierte Selbstbildnis von Max Oppenheimer dar, das in seiner kühnen Komposition und Aufsplitterung der Form eine zerrissene Künstlerseele in bewegten Zeiten offenbart. Es handelt sich bei dem 1933 gemalten Werk um eines der seltenen Selbstporträts des Künstlers, wohl eines der bedeutendsten der Moderne und Zwischenkriegszeit in Österreich. Dass es im Atelier verblieb, zeugt von dessen Bedeutung für Oppenheimer (€ 160.000 – 220.000).
Ein internationales Meisterwerk stammt etwa von Jacques Lipchitz: In der kubistisch inspirierten Skulptur Homme assis avec guitare von 1922 verschmilzt das Musikinstrument förmlich mit einer menschlichen Figur und einem Möbel (€ 120.000 – 180.000). Politische Brisanz mit Pre-Pop- Elementen verbindet Giacomo Balla im musealen Werk Futurismo; Fascismo e Sovversivismo; Fascisti e Antifascisti aus den Jahren 1924/25 (€ 100.000 – 150.000). Weitere Top-Werke von Albin Egger-Lienz, Alfons Walde, Kolo Moser oder auch Francis Picabia, Franz von Stuck, Ernst Barlach oder Lyonel Feininger machen diese Auktion zu etwas Besonderem.
Melodie der FarbenFragestellungen von Abstraktion und Repräsentation stellt eine Reihe von Kunstschaffenden in der Auktion Zeitgenössische Kunst am 20. November 2024. Der US-Amerikaner Stanley Whitney spürt, inspiriert von Jazzmusik, mittels Raster und Farbfeldern der Melodie der Farben nach. In The Language of nature von 2005 verarbeitet er auf der Suche nach den Beziehungen von Farbe und Geometrie das Erbe eines Mondrian oder Rothko (€ 300.000 – 500.000). Zwei farbintensive minimalistische Arbeiten „Anima Mundi 31-3“ und „Basel Fenster No. 2“ des deutschen Künstlers Imi Knoebel gehören in eine ähnliche Tradition.
Auf der anderen Seite des abstrakten Spektrums, da aus der gestischen Informel-Tradition kommend, steht Martha Jungwirth. Die 1940 in Wien geborene Künstlerin nimmt mit ihren poetisch-abstrakten Aquarellen und Ölbildern eine singuläre Position im internationalen Kunstgeschehen ein. Sie erfasst Themen von der Antike bis zu Fußballstars seismographisch, wie sie sagt. Und doch dienen sie ihr alle schlussendlich nur als „Vorwand“. Highlight der Auktion ist ein 2 x 1,40 Meter großes, unbetiteltes Bild (€ 180.000 – 280.000). Das deutsche Informel ist mit Hans Hartung repräsentiert. Expressive Kraftlinien charakterisieren das Werk von Emilio Vedova, in Compresenze/Tensione ’82 (Passa Van Gogh) scheint die mehr als zweieinhalb Meter große Leinwand förmlich zu explodieren (€ 250.000 – 350.000).
Über-MalerArnulf Rainer, Fixstern der österreichischen Neo-Avantgarde, ist in der Auktion mit einer seiner typischen Übermalungen vertreten, mit einer raren blauen von 1956, Hermann Nitsch mit einem großformatigen Schüttbild aus dem Jahr 1990 (€ 130.000 – 220.000, € 70.000 – 130.000), sowie Maria Lassnig mit einem ihrer Körperzustandsbilder aus den 1980ern (€ 160.000 – 300.000).
Pop-Art-Vibes verströmt ihr Säulenheiliger Andy Warhol mit einem Porträt von Marcel Proust nach dem berühmten Foto des Dichters nachempfunden sowie ein Akt von Tom Wesselmann (€ 280.000 – 380.000; € 120.000 – 160.000). Italienischer Sixties-Pop kommt von Valerio Adami oder Mario Schifano, der sich mit A la Balla vor dem italienischen Futurismus verneigt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Malerei „Teju“ von Amoako Boafo. Dem aus Ghana stammenden Künstler widmet die Österreichische Galerie im Belvedere derzeit eine Retrospektive.
Eine Erweiterung erfährt die Contemporary Week am 4. Dezember 2024 mit der Premiere der Auktion Editions. Das bedeutet Druckgrafik und Multiples von großen Namen wie Picasso, Miro oder Chagall zu attraktiven Preisen. Die Gegenwartskunst ist etwa mit Alighiero Boetti, Jeff Koos oder Damien Hirst dabei
Moderne*Zeitgenössische Kunst I*Zeitgenössische Kunst II**Juwelen*Armband- und Taschenuhren*Editions. Druckgrafik und Multiples**
19. November 2024, 18 Uhr20. November 2024, 18 Uhr21. November 2024, 17 Uhr21. November 2024, 13 Uhr22. November 2024, 13 Uhr4. Dezember 2024, 16 UhrBesichtigung
ab 9. November 2024Editions ab 28. November 2024Ort
Palais DorotheumDorotheergasse 171010 Wien
Copyright © 2024 findART.cc - All rights reserved