Zum Jahresbeginn 1897 war eine britische Delegation nach Benin-City aufgebrochen, um die Einhaltung eines Handelsabkommens einzufordern. Eine Warnung vor dem ungünstigen Reisezeitpunkt wegen zeitgleich in Benin zelebrierter Kulthandlungen blieb unbeachtet. Die Delegation wurde in Kampfhandlungen verwickelt, die nur wenige überlebten. Daraufhin beraumte die britische Regierung eine „Strafexpedition“ an. Die Truppen nahmen Benin-City im Februar 1897 ein. Im Königspalast beschlagnahmten sie Bronzereliefs, Schreine mit Bronzeobjekten und Elfenbein, die nach London verbracht oder vor Ort gehandelt wurden.
Justus Brinckmann erwarb als erster deutscher Museumsdirektor Bronzen aus Benin und begeisterte auch andere Museen, was einen regen Handel über Hamburg auslöste. Brinckmann saß in der Hafenstadt Hamburg mit den in Afrika verankerten Handelsfirmen an zentraler Stelle und trat als Vermittler auf. Von den rund 50 Bronzen, die durch seine Hände gingen, blieben nur drei Stücke im MKG. Ein großer Teil wurde in die Sammlung des Museums für Völkerkunde Hamburg abgegeben, anderes war zum Weiterverkauf bestimmt. Mit den Verkaufserlösen finanzierte Brinckmann den Erwerb der Reliefplatte mit drei Würdenträgern (1575-1600) und der Reliefplatte mit einer Kampfszene (1600-1625) für das MKG. Den Ankauf des Gedenkkopfes eines Oba (1600-1625) übernahm der Stifter Theodor Heye.
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 UhrEintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei
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