Pattern Recognition, 2017, Veränderte Werkstattlochwände, Werkzeuge, je 180 × 125 × 5 cm, Courtesy the artist, Daniel Marzona, Berlin, Galerie Nordenhake Stockholm © Sofia Hultén/2017, ProLitteris, Zürich; Foto: Trevor Good Pattern Recognition, 2017, Veränderte Werkstattlochwände, Werkzeuge, je 180 × 125 × 5 cm, Courtesy the artist, Daniel Marzona, Berlin, Galerie Nordenhake Stockholm © Sofia Hultén/2017, ProLitteris, Zürich; Foto: Trevor Good - Mit freundlicher Genehmigung von: tinguely

Was: Ausstellung

Wann: 24.01.2018 - 01.05.2018

Als erste Ausstellung im neuen Jahr zeigt das Museum Tinguely Skulpturen, Installationen und Videos der Berliner Künstlerin Sofia Hultén (geb. 1972 in Stockholm). Hulténs Arbeiten nehmen ihren Anfang bei gefundenen Objekten – unscheinbaren Gebrauchsgegenständen oder Material aus der Welt der Baumärkte und Werkstätten. Durch methodische, manchmal das Absurde streifende…
Als erste Ausstellung im neuen Jahr zeigt das Museum Tinguely Skulpturen, Installationen und Videos der Berliner Künstlerin Sofia Hultén (geb. 1972 in Stockholm). Hulténs Arbeiten nehmen ihren Anfang bei gefundenen Objekten – unscheinbaren Gebrauchsgegenständen oder Material aus der Welt der Baumärkte und Werkstätten. Durch methodische, manchmal das Absurde streifende Manipulationen studiert sie die von einem Vorleben gezeichneten Dinge oder überarbeitet die Gegenstände zu neuen Arrangements.

Oft beschränkt sie sich dabei auf äusserlich sparsame Eingriffe, die sich der (vermuteten) Vergangenheit, der Abnutzung und dem Zerfall eines Objekts widmen und die Abfolge dieser Phasen durcheinanderbringen. Mit forensischer Genauigkeit rekonstruiert die Künstlerin etwa die Gebrauchsspuren einer verwitterten Kommode, zerschreddert weggeworfene Pressspannplatten, nur um sie sogleich wieder in ihre ursprüngliche Form zu giessen oder stellt mit den Requisiten eines Tennismatchs nach, wie sich ein und dieselbe Situation am Rand eines Spielfeldes hätte unterschiedlich ereignen können. Ihre an den Dingen vorgenommenen Verschiebungen orientieren sich zuweilen an fantastischen Einfällen der Science Fiction, deuten aber öfter noch auf Konzepte aus Philosophie und Quantenphysik, die ein lineares und konstantes Wesen von Zeit und Materie anzweifeln.

So geben unter Sofia Hulténs Händen so banale Dinge wie eine zerbrochene Tasse, der Inhalt eines gefundenen Werkzeugkastens, ein mit Graffitis übersäter Rollladen oder eine Ansammlung von gebrauchten Wagenhebern Anstoss zu kolossalen Fragen an eine materielle Welt, die möglicherweise nicht so stabil ist, wie es scheint. Dieses Spiel mit Raum und Zeit ist nie frei von (Selbst-)Ironie und beweist – neben einem Sinn für Rhythmik und Poesie – mit seinen fast grössenwahnsinnigen Implikationen auch einen absurden Humor. Mit Gefühl für Details und das Grandiose im leicht zu Übersehenden, regen Sofia Hulténs Arbeiten zugleich dazu an, sich näher mit den Dingen zu befassen, die sich meist am Rand unserer Aufmerksamkeit bewegen und unseren Alltag doch so entscheidend prägen.

Here’s the Answer, What’s the Question? ist die bisher umfassendste Einzelausstellung mit Arbeiten von Sofia Hultén und entsteht in Kooperation mit der Ikon Gallery, Birmingham (13. September – 26. November 2017).

Eröffnung am 23. Januar 2018, 18.30 UhrKuratorin: Lisa Anette Ahlers

Tags: Installation, Skulpturen, Video

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten: Während ART Basel, 15. – 21. Juni: 9 bis 19 Uhr (auch am Montag)